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Arteria vertebralis

Aktualisiert am: 22.02.2025

Übersicht

Was sind die vertebralen Arterien?

Die Wirbelsäulenar­terien im Hals versorgen das Gehirn und die Wirbelsäule mit Blut. Der Name vertebral bezieht sich auf die Lage der Arterien entlang der Wirbel, den Knochen der Wirbelsäule.

Es gibt eine linke und eine rechte Wirbelsäulenar­terie, die durch die Wirbelsäule verlaufen. Die beiden Vertebralarterien vereinen sich an der Schädelbasis zur Arteria basilaris und werden zusammen als vertebrobasiläres System bezeichnet.

Funktion

Welche Aufgabe haben die Wirbelarterien?

Die Vertebralarterien sind Teil des Kreislaufsystems. Sie transportieren Blut zum Gehirn und zum Rückenmark, die Teil des Nervensystems sind. Die Vertebralarterie liefert 20 % des Blutflusses zum Gehirn (die Karotisarterie liefert die anderen 80 %).

Die Vertebralarterien haben viele kleine Äste. Der größte Ast – die Arteria cerebellaris posterior inferior – ist eine der drei Hauptarterien, die das Kleinhirn mit Blut versorgen. Als Teil des Gehirns spielt das Kleinhirn eine Schlüsselrolle bei Gleichgewicht, Bewegung, Sprache und Sehen.

Anatomie

Wo befinden sich die Wirbelsäulen-Arterien?

Die beiden Vertebralarterien beginnen an den Arteriae subclaviae. Die Arteriae subclaviae liegen unterhalb des Schlüsselbeins (Clavicula). Sie entspringen aus der Aorta, dem größten Blutgefäß des Körpers, das das Blut aus dem Herzen transportiert. Die rechte Subclavia entspringt aus der Arteria brachiocephalica, die wiederum aus der Aorta entspringt. Die linke Subclavia entspringt direkt aus der Aorta.

Die Wirbelsäulenar­terien verlaufen getrennt in der linken und rechten Seite der Wirbelsäule im Nacken. Die suboccipitalen Muskeln an der Schädelbasis bedecken die Wirbelarterien. Dieser Bereich ist das suboccipitale Dreieck.

Was sind die Segmente der Arteria vertebralis?

Die Wirbelsäulenar­terien teilen sich in vier Segmente auf, je nachdem, wo sie sich innerhalb der Wirbelsäule befinden:

  • V1 (präforaminal) entspringt aus der Arteria subclavia. Sie verläuft hinter der Arteria carotis, die sich ebenfalls im Hals befindet.
  • V2 (foraminal) verläuft neben den Wirbelvenen und -nerven. Die Arteria vertebralis tritt in einen Raum innerhalb der Wirbel ein, der als Foramen transversum bei C6 bezeichnet wird, und verlässt diesen Raum am C2-Halswirbel, dem zweithöchsten Wirbel an der Spitze der Wirbelsäule, direkt unter dem Schädel.
  • V3 (extradural oder extraspinal) krümmt und windet sich über den oberen Teil des C1-Wirbels (den Atlas), bis er in den Schädel eintritt.
  • V4 (intradural oder intrakraniell) tritt in den Schädel ein. Die rechte und die linke Vertebralarterie vereinigen sich dann zur Arteria basilaris.

Bedingungen und Störungen

Welche Erkrankungen und Störungen betreffen die Wirbelsäulenar­terien?

In den Vertebralarterien können sich Fett- und Cholesterinabla­gerungen (Plaque) bilden. Diese Ablagerungen können die Arterien verengen und Atherosklerose verursachen. Wenn zu viel Plaque vorhanden ist, kann es zu Verstopfungen kommen.

Wenn sich Atherosklerose in den Vertebralarterien entwickelt, spricht man von einer Vertebralarte­rienstenose. Dies kann dazu führen:

  • Blutgerinnsel.
  • Transitorische ischämische Attacke (TIA oder Mini-Schlaganfall) und Schlaganfall.
  • Vertebrobasiläre Insuffizienz.

Auch andere Erkrankungen können die Wirbelsäulenar­terien beeinträchtigen:

  • Zervikale (Karotis- oder Vertebral-) Arteriendissektion (Riss in einer Arterienwand), der durch ein Trauma oder durch zugrundeliegende Bindegewebser­krankungen entstehen kann, die brüchige Blutgefäße verursachen (z. B. fibromuskuläre Dysplasie).
  • Die Rotationsverte­bralarterienste­nose ist eine seltene Erkrankung, die in der Regel dadurch verursacht wird, dass eine knöcherne Wucherung eine Wirbelarterie zusammendrückt und den Blutfluss zum Gehirn behindert. Die Erkrankung wird auch als Bowhunter-Syndrom bezeichnet.

Pflege

Wie kann ich meine Vertebralarterie schützen?

Diese Änderungen des Lebensstils können das Risiko einer Vertebralarte­rienstenose senken:

  • Seien Sie an den meisten Tagen in der Woche körperlich aktiv.
  • Ernähren Sie sich herzgesund und fett-, cholesterin- und salzarm.
  • Halten Sie ein gesundes Gewicht.
  • Behandeln Sie Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck und hohe Cholesterinwerte.
  • Mit dem Rauchen aufhören.

Häufig gestellte Fragen

Wann sollte ich mit einem Arzt sprechen?

Rufen Sie Ihren medizinischen Betreuer an, wenn Sie Beschwerden haben:

  • Anzeichen eines Schlaganfalls, insbesondere starker Schwindel, Gleichgewichtsstörun­gen, Doppeltsehen oder Sehstörungen oder Lähmungen.
  • Ungeklärte Stürze.

Die Vertebralarterien versorgen das Gehirn und die Wirbelsäule mit Blut und halten das Nervensystem gesund. Eine Vertebralarte­rienstenose oder vertebrobasiläre Insuffizienz ist das Ergebnis von Plaque, der sich in den Arterien ansammelt. Die Plaque verengt die Arterien und verlangsamt den Blutfluss. Dadurch erhöht sich Ihr Risiko für Schlaganfälle, einschließlich TIAs. Wenn bei Ihnen ein Risiko für eine Vertebralarte­rienstenose besteht, können Sie Ihren Lebensstil ändern, um Ihr Schlaganfallrisiko zu senken.

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