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Lebererkrankung

Aktualisiert am: 22.02.2025

Übersicht

Die Leber ist ein Organ, das etwa so groß ist wie ein Fußball. Sie befindet sich direkt unter dem Brustkorb auf der rechten Seite des Bauches. Die Leber ist wichtig für die Verdauung der Nahrung und die Ausscheidung von Giftstoffen im Körper.

Lebererkrankungen können vererbt werden (genetisch bedingt). Leberprobleme können auch durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden, die die Leber schädigen, z. B. Viren, Alkoholkonsum und Fettleibigkeit.

Im Laufe der Zeit können Erkrankungen, die die Leber schädigen, zu einer Vernarbung (Zirrhose) führen, die ein lebensbedrohliches Leberversagen zur Folge haben kann. Eine frühzeitige Behandlung kann der Leber jedoch Zeit zur Heilung geben.

Symptome

Eine Lebererkrankung verursacht nicht immer spürbare Anzeichen und Symptome. Wenn Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung auftreten, können diese sein:

  • Haut und Augen, die gelblich erscheinen (Gelbsucht)
  • Unterleibsschmerzen und Schwellungen
  • Schwellungen in den Beinen und Knöcheln
  • Juckende Haut
  • Dunkle Urinfarbe
  • Blasse Farbe des Stuhls
  • Chronische Müdigkeit
  • Übelkeit oder Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Neigung zu leichten Blutergüssen

Wann Sie einen Arzt aufsuchen sollten

Vereinbaren Sie einen Termin mit Ihrem Arzt, wenn Sie anhaltende Anzeichen oder Symptome haben, die Sie beunruhigen. Suchen Sie sofort einen Arzt auf, wenn Sie so starke Bauchschmerzen haben, dass Sie nicht mehr stillhalten können.

Verursacht

Lebererkrankungen haben viele Ursachen.

Infektion

Parasiten und Viren können die Leber infizieren und eine Entzündung verursachen, die die Leberfunktion beeinträchtigt. Die Viren, die Leberschäden verursachen, können durch Blut oder Sperma, verunreinigte Lebensmittel oder Wasser oder durch engen Kontakt mit einer infizierten Person übertragen werden. Die häufigsten Arten von Leberinfektionen sind Hepatitisviren, darunter:

Anomalie des Immunsystems

Krankheiten, bei denen das Immunsystem bestimmte Teile des Körpers angreift (Autoimmunerkran­kungen), können die Leber beeinträchtigen. Beispiele für Autoimmunkran­kheiten der Leber sind:

  • Autoimmun-Hepatitis
  • Primär biliäre Cholangitis
  • Primär sklerosierende Cholangitis

Genetik

Ein abnormales Gen, das von einem oder beiden Elternteilen vererbt wird, kann dazu führen, dass sich verschiedene Substanzen in der Leber ansammeln und zu Leberschäden führen. Zu den genetisch bedingten Leberkrankheiten gehören:

Krebs und andere Wucherungen

Beispiele hierfür sind:

Andere

Weitere, häufige Ursachen für Lebererkrankungen sind:

  • Chronischer Alkoholmissbrauch
  • Fettansammlung in der Leber (nichtalkoholische Fettlebererkran­kung)
  • Bestimmte verschreibungspflichti­ge oder freiverkäufliche Medikamente
  • Bestimmte pflanzliche Verbindungen

Risikofaktoren

Zu den Faktoren, die Ihr Risiko für eine Lebererkrankung erhöhen können, gehören:

  • Starker Alkoholkonsum
  • Fettleibigkeit
  • Typ-2-Diabetes
  • Tätowierungen oder Körperpiercings
  • Injizieren von Drogen mit gemeinsam benutzten Nadeln
  • Bluttransfusionen vor 1992
  • Exposition gegenüber dem Blut und den Körperflüssigkeiten anderer Personen
  • Ungeschützter Sex
  • Exposition gegenüber bestimmten Chemikalien oder Toxinen
  • Lebererkrankung in der Familiengeschichte

Komplikationen

Die Komplikationen einer Lebererkrankung hängen von der Ursache Ihrer Leberprobleme ab. Eine unbehandelte Lebererkrankung kann zu Leberversagen, einem lebensbedrohlichen Zustand, führen.

Prävention

Zur Vorbeugung von Lebererkrankungen:

  • Trinken Sie Alkohol in Maßen. Für gesunde Erwachsene bedeutet dies bis zu einem Getränk pro Tag für Frauen und bis zu zwei Getränken pro Tag für Männer. Schwerer oder risikoreicher Alkoholkonsum ist definiert als mehr als acht Getränke pro Woche für Frauen und mehr als 15 Getränke pro Woche für Männer.
  • Vermeiden Sie riskantes Verhalten. Verwenden Sie beim Sex ein Kondom. Wenn Sie sich tätowieren oder piercen lassen wollen, achten Sie bei der Auswahl des Ladens auf Sauberkeit und Sicherheit. Suchen Sie Hilfe, wenn Sie illegale intravenöse Drogen konsumieren, und teilen Sie keine Nadeln zum Spritzen von Drogen.
  • Lassen Sie sich impfen. Wenn Sie ein erhöhtes Risiko haben, sich mit Hepatitis anzustecken, oder wenn Sie sich bereits mit einer Form des Hepatitis-Virus infiziert haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über eine Impfung gegen Hepatitis A und Hepatitis B.
  • Verwenden Sie Medikamente mit Bedacht. Nehmen Sie verschreibungspflichti­ge und rezeptfreie Medikamente nur bei Bedarf und nur in der empfohlenen Dosis ein. Mischen Sie Medikamente und Alkohol nicht. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie pflanzliche Nahrungsergänzun­gsmittel, verschreibungspflichti­ge oder nicht verschreibungspflichti­ge Medikamente mischen.
  • Vermeiden Sie den Kontakt mit dem Blut und den Körperflüssigkeiten anderer Menschen.Hepatitis-Viren können durch versehentliche Nadelstiche oder unsachgemäße Reinigung von Blut oder Körperflüssigkeiten übertragen werden.
  • Halten Sie Ihre Lebensmittel sicher. Waschen Sie sich vor dem Essen oder der Zubereitung von Speisen gründlich die Hände. Wenn Sie in einem Entwicklungsland unterwegs sind, trinken Sie Wasser aus Flaschen, waschen Sie sich die Hände und putzen Sie sich die Zähne.
  • Seien Sie vorsichtig mit Aerosolsprays. Achten Sie darauf, diese Produkte in einem gut belüfteten Bereich zu verwenden, und tragen Sie beim Versprühen von Insektiziden, Fungiziden, Farben und anderen giftigen Chemikalien eine Maske. Befolgen Sie stets die Anweisungen des Herstellers.
  • Schützen Sie Ihre Haut. Tragen Sie beim Einsatz von Insektiziden und anderen giftigen Chemikalien Handschuhe, lange Ärmel, einen Hut und eine Maske, damit die Chemikalien nicht über die Haut aufgenommen werden.
  • Halten Sie ein gesundes Gewicht. Fettleibigkeit kann eine nichtalkoholische Fettlebererkrankung verursachen.

Diagnose

Die Feststellung der Ursache und des Ausmaßes des Leberschadens ist wichtig für die Ausrichtung der Behandlung. Ihr Arzt wird wahrscheinlich mit einer Anamnese und einer gründlichen körperlichen Untersuchung beginnen.

Ihr Arzt kann dann empfehlen:

  • Bluttests. Eine Gruppe von Bluttests, die so genannten Leberfunktion­stests, kann zur Diagnose von Lebererkrankungen verwendet werden. Andere Bluttests können durchgeführt werden, um nach bestimmten Leberproblemen oder genetischen Bedingungen zu suchen.
  • Bildgebende Untersuchungen. Ein Ultraschall, ein CT-Scan und ein MRT können Leberschäden aufzeigen.
  • Untersuchung einer Gewebeprobe. Die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) aus Ihrer Leber kann helfen, eine Lebererkrankung zu diagnostizieren und nach Anzeichen von Leberschäden zu suchen. Eine Leberbiopsie wird meist mit einer langen Nadel durchgeführt, die durch die Haut eingeführt wird, um eine Gewebeprobe zu entnehmen, die zur Untersuchung an ein Labor geschickt wird.

Behandlung

Die Behandlung von Lebererkrankungen hängt von Ihrer Diagnose ab. Einige Leberprobleme können mit Änderungen der Lebensweise behandelt werden, z. B. mit einem Verzicht auf Alkohol oder einer Gewichtsabnahme, in der Regel im Rahmen eines medizinischen Programms, das eine sorgfältige Überwachung der Leberfunktion beinhaltet. Andere Leberprobleme können mit Medikamenten behandelt werden oder erfordern möglicherweise eine Operation.

Die Behandlung von Lebererkrankungen, die zu Leberversagen führen oder geführt haben, kann letztlich eine Lebertransplan­tation erforderlich machen.

Klinische Versuche

Erprobung neuer Behandlungen, Eingriffe und Tests zur Vorbeugung, Erkennung, Behandlung oder Bewältigung dieser Krankheit.

Lebensstil und Hausmittel

Die Änderung bestimmter Lebensgewohnheiten kann oft zur Verbesserung Ihrer Lebergesundheit beitragen. Wenn bei Ihnen eine Lebererkrankung diagnostiziert wurde, empfiehlt Ihnen Ihr Arzt möglicherweise, dass Sie:

  • Trinken Sie Alkohol, wenn überhaupt, nur sparsam.
  • Vermeiden Sie rotes Fleisch, Transfette, verarbeitete Kohlenhydrate und Lebensmittel mit Maissirup mit hohem Fruktosegehalt.
  • Bewegen Sie sich drei- bis viermal pro Woche 30 bis 60 Minuten mit mäßiger Intensität.
  • Reduzieren Sie den Kalorienverbrauch um 500 bis 1.000 Kalorien täglich, wenn Sie übergewichtig sind.

Alternative Medizin

Es ist nicht erwiesen, dass alternative medizinische Therapien zur Behandlung von Lebererkrankungen geeignet sind. Einige Studien deuten auf einen möglichen Nutzen hin, aber es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich.

Andererseits können einige Nahrungsergänzun­gsmittel und pflanzliche Präparate Ihre Leber schädigen. Mehr als tausend Medikamente und pflanzliche Produkte sind mit Leberschäden in Verbindung gebracht worden, darunter:

  • Vitamin A
  • Ma-huang
  • Germander
  • Baldrian
  • Mistelzweig
  • Schädeldecke
  • Chaparral
  • Beinwell
  • Kava
  • Pfennigkrautöl

Um Ihre Leber zu schützen, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt über die möglichen Risiken sprechen, bevor Sie ergänzende oder alternative Arzneimittel einnehmen.

Vorbereitung auf Ihren Termin

Möglicherweise werden Sie an einen Arzt überwiesen, der auf die Leber spezialisiert ist (Hepatologe).

Was Sie tun können

  • Achten Sie auf eventuelle Einschränkungen vor dem Termin, z. B. dass Sie am Tag vor dem Termin keine feste Nahrung zu sich nehmen dürfen.
  • Schreiben Sie Ihre Symptome auf, auch solche, die nichts mit dem Grund für den Termin zu tun haben.
  • Erstellen Sie eine Liste aller Ihrer Medikamente, Vitamine und Nahrungsergänzun­gsmittel.
  • Schreiben Sie Ihre wichtigsten medizinischen Informationen auf, einschließlich anderer Erkrankungen.
  • Schreiben Sie die wichtigsten persönlichen Informationen auf, einschließlich aller jüngsten Veränderungen oder Stressfaktoren in Ihrem Leben.
  • Bitten Sie einen Verwandten oder Freund, Sie zu begleiten, damit Sie sich an das erinnern können, was der Arzt sagt.
  • Schreiben Sie Fragen auf, die Sie Ihrem Arzt stellen möchten.

Fragen an Ihren Arzt

  • Was ist die wahrscheinlichste Ursache für meine Symptome?
  • Welche Art von Tests benötige ich? Ist für diese Tests eine besondere Vorbereitung erforderlich?
  • Sind meine Leberprobleme wahrscheinlich nur vorübergehend oder von langer Dauer?
  • Welche Behandlungsmöglichke­iten gibt es?
  • Sollte ich die Einnahme bestimmter Medikamente oder Nahrungsergänzun­gsmittel einstellen?
  • Muss ich mit dem Alkoholkonsum aufhören?
  • Ich habe andere gesundheitliche Probleme. Wie kann ich diese Erkrankungen am besten zusammen behandeln?
  • Besteht für meine Kinder ein Risiko für eine Lebererkrankung?

Zögern Sie nicht, Ihrem Arzt neben den Fragen, die Sie vorbereitet haben, auch andere Fragen zu stellen, wenn Sie ihn aufsuchen.

Was Sie von Ihrem Arzt erwarten können

Ihr Arzt wird Ihnen wahrscheinlich eine Reihe von Fragen stellen. Wenn Sie bereit sind, diese zu beantworten, bleibt Ihnen möglicherweise mehr Zeit, um auf die Punkte einzugehen, auf die Sie mehr Zeit verwenden möchten. Vielleicht werden Sie gefragt:

  • Wann traten die ersten Symptome auf, und wie stark sind sie? Sind Ihre Symptome kontinuierlich oder gelegentlich aufgetreten?
  • Scheint etwas Ihre Symptome zu verbessern oder zu verschlimmern?
  • Sind Ihre Haut oder Ihre Augen jemals gelb geworden?
  • Welche Medikamente und Nahrungsergänzun­gsmittel nehmen Sie ein?
  • An wie vielen Tagen in der Woche trinken Sie Alkohol?
  • Haben Sie eine Tätowierung?
  • Haben Sie bei Ihrer Arbeit mit Chemikalien, Blut oder Körperflüssigkeiten zu tun?
  • Haben Sie jemals eine Bluttransfusion erhalten?
  • Hat man Ihnen schon einmal gesagt, dass Sie Leberprobleme hatten?
  • Wurde bei jemandem in Ihrer Familie jemals eine Lebererkrankung diagnostiziert?

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