Der C1-Inhibitor ist ein wichtiger Bestandteil des Immunsystems und gehört zur ATC-Gruppe B06AC01. Er wird aus menschlichem Plasma gewonnen und dient der Behandlung von Hereditärem Angioödem (HAE).
In Deutschland leiden etwa 1.500 Menschen an HAE, einer seltenen genetischen Erkrankung, die zu wiederkehrenden Schwellungen in verschiedenen Körperregionen führt. Der C1-Inhibitor kann hierbei als Akuttherapie eingesetzt werden, um die Symptome zu lindern.
Die Wirkung des C1-Inhibitors beruht darauf, dass er das Enzym C1 hemmt, welches im Rahmen der Immunreaktion eine wichtige Rolle spielt. Durch die Hemmung von C1 wird die Bildung von Entzündungsmediatoren reduziert und somit auch die Schwellungen bei HAE-Patienten verringert.
Der C1-Inhibitor wird in der Regel intravenös verabreicht und hat eine kurze Halbwertszeit im Körper. Daher muss er bei Bedarf wiederholt verabreicht werden.
Die Gewinnung des C1-Inhibitors erfolgt aus menschlichem Plasma durch spezielle Verfahren wie Fraktionierung und Reinigung. Dabei werden alle anderen Proteine aus dem Plasma entfernt, bis nur noch der reine C1-Inhibitor übrig bleibt.
Aufgrund seiner Seltenheit ist der C1-Inhibitor ein teures Medikament. In Deutschland kostet eine Einzeldosis etwa 2.000 Euro. Die Kosten für eine Langzeittherapie können daher sehr hoch sein.
Trotzdem ist der Einsatz des C1-Inhibitors bei HAE-Patienten unverzichtbar, um akute Schwellungen zu behandeln und langfristige Schäden an Organen zu vermeiden.
Insgesamt ist der C1-Inhibitor ein wichtiger Bestandteil der Therapie bei Hereditärem Angioödem. Seine Wirkung beruht auf der Hemmung des Enzyms C1 und der Reduktion von Entzündungsmediatoren. Die Gewinnung aus menschlichem Plasma ist aufwendig und teuer, aber unverzichtbar für die Behandlung von HAE-Patienten.