Die ATC-Gruppe C01AH umfasst homöopathische und anthroposophische Zubereitungen mit Herzglykosiden. Diese Arzneimittel werden zur Behandlung von Herzinsuffizienz eingesetzt und enthalten Wirkstoffe wie Digitalis, Strophanthin oder Convallamarin.
In Deutschland werden homöopathische und anthroposophische Zubereitungen immer beliebter. Laut einer Studie des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) aus dem Jahr 2019 wurden im Jahr zuvor rund 1,3 Milliarden Euro für homöopathische Arzneimittel ausgegeben. Auch die Verwendung von anthroposophischen Präparaten nimmt zu.
Die Verwendung von Herzglykosiden in der Homöopathie und Anthroposophie geht auf die Erfahrungen des deutschen Arztes Rudolf Steiner zurück, der im frühen 20. Jahrhundert die Anthroposophische Medizin begründete. Steiner empfahl die Verwendung von Pflanzen wie Fingerhut oder Maiglöckchen, die natürliche Herzglykoside enthalten.
Homöopathische und anthroposophische Zubereitungen mit Herzglykosiden werden in verschiedenen Darreichungsformen angeboten, wie zum Beispiel als Tropfen, Tabletten oder Salben. Die Dosierung richtet sich nach dem individuellen Krankheitsbild des Patienten und wird vom behandelnden Arzt oder Heilpraktiker festgelegt.
Herzglykoside haben eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System. Sie erhöhen die Kontraktionskraft des Herzmuskels und verbessern dadurch die Pumpfunktion des Herzens. Gleichzeitig senken sie den Puls und verbessern die Durchblutung.
Die Anwendung von homöopathischen und anthroposophischen Zubereitungen mit Herzglykosiden erfordert jedoch besondere Vorsicht. Eine Überdosierung kann zu schweren Nebenwirkungen führen, wie zum Beispiel Herzrhythmusstörungen oder Vergiftungserscheinungen. Deshalb sollten diese Arzneimittel nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Insgesamt bieten homöopathische und anthroposophische Zubereitungen mit Herzglykosiden eine alternative Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Herzinsuffizienz. Sie können dazu beitragen, die Symptome der Krankheit zu lindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern. Allerdings sollten sie immer in Absprache mit einem erfahrenen Arzt oder Heilpraktiker angewendet werden, um mögliche Risiken zu minimieren.