Die ATC-Gruppe D06AA04 umfasst das Antibiotikum Tetracyclin. Es wird zur Behandlung von bakteriellen Infektionen eingesetzt und gehört zur Gruppe der Tetracycline.
In Deutschland ist Tetracyclin ein häufig verschriebenes Antibiotikum. Im Jahr 2019 wurden über 1,5 Millionen Packungen verkauft, was einem Marktanteil von rund 4 Prozent entspricht.
Tetracyclin wirkt durch Hemmung der Proteinbiosynthese in Bakterienzellen. Dadurch können sich die Bakterien nicht mehr vermehren und werden abgetötet. Es ist besonders wirksam gegen grampositive Bakterien wie Staphylokokken und Streptokokken, aber auch gegen einige gramnegative Bakterien wie Chlamydien und Rickettsien.
Die Einnahme von Tetracyclin erfolgt in der Regel oral als Tablette oder Kapsel. Es sollte auf nüchternen Magen eingenommen werden, da Nahrungsmittel die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen können. Auch Milchprodukte sollten vermieden werden, da sie die Wirkung des Antibiotikums abschwächen können.
Wie bei allen Antibiotika kann auch bei Tetracyclin eine Resistenzentwicklung auftreten. Daher sollte es nur bei bakteriellen Infektionen eingesetzt werden und nicht bei viralen Erkrankungen wie einer Erkältung oder Grippe.
Nebenwirkungen von Tetracyclin sind selten, können aber Übelkeit, Erbrechen und Durchfall umfassen. In seltenen Fällen kann es zu einer Überempfindlichkeitsreaktion kommen, die sich in Hautausschlag, Juckreiz und Atembeschwerden äußert.
Tetracyclin sollte nicht bei Kindern unter 8 Jahren und schwangeren Frauen eingesetzt werden, da es zu Verfärbungen der Zähne und Beeinträchtigungen der Knochenentwicklung führen kann.
Insgesamt ist Tetracyclin ein wirksames Antibiotikum zur Behandlung von bakteriellen Infektionen. Es sollte jedoch nur bei entsprechender Indikation eingesetzt werden und unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.