Die ATC-Gruppe D06AX10 umfasst das Antibiotikum Virginiamycin. Es wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch grampositive Bakterien verursacht werden. In Deutschland ist Virginiamycin ein wichtiger Bestandteil der Tiermedizin und wird vor allem in der Schweinehaltung eingesetzt.
Laut Statistiken des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurden im Jahr 2019 insgesamt 1.265 Tonnen Virginiamycin in Deutschland verwendet. Davon entfielen 95 Prozent auf die Schweinehaltung.
Virginiamycin gehört zur Gruppe der Streptogramine und wirkt durch Hemmung der bakteriellen Proteinsynthese. Dadurch können sich die Bakterien nicht mehr vermehren und werden abgetötet.
Die Anwendung von Virginiamycin ist jedoch umstritten, da es auch bei Menschen zu Resistenzen gegenüber anderen Antibiotika führen kann. Aus diesem Grund darf es in der Humanmedizin nicht eingesetzt werden.
In der Tiermedizin wird Virginiamycin nur unter strengen Auflagen verwendet, um eine Übertragung von Resistenzen auf den Menschen zu vermeiden. Die Verwendung erfolgt ausschließlich nach ärztlicher Verschreibung und unter Beachtung aller gesetzlichen Vorgaben.
Trotzdem ist es wichtig, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung generell zu reduzieren, um das Risiko von Resistenzen weiter zu minimieren. Hier sind sowohl die Landwirte als auch die Verbraucher gefragt.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Virginiamycin ein wichtiger Bestandteil der Tiermedizin ist, aber nur unter strengen Auflagen eingesetzt werden darf. Es ist wichtig, den Einsatz von Antibiotika in der Tierhaltung zu reduzieren, um das Risiko von Resistenzen zu minimieren und die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen.