Die ATC-Gruppe D11AB02 umfasst Wacholderbeeren, die in der Volksmedizin seit Jahrhunderten zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt werden. In Deutschland sind Wacholderbeeren als Arzneimittel zugelassen und können in verschiedenen Darreichungsformen wie Kapseln, Tropfen oder Tee gefunden werden.
Laut Statistiken des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) ist die Verwendung von pflanzlichen Arzneimitteln in Deutschland weit verbreitet. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1,4 Milliarden Euro für pflanzliche Arzneimittel ausgegeben, was einem Anteil von 16 Prozent am Gesamtmarkt entspricht.
Wacholderbeeren enthalten ätherische Öle und Bitterstoffe, die eine verdauungsfördernde Wirkung haben. Sie können auch bei Blähungen und Krämpfen helfen sowie den Appetit anregen. Darüber hinaus haben sie eine harntreibende Wirkung und können bei Harnwegsinfektionen eingesetzt werden.
Die Anwendung von Wacholderbeeren sollte jedoch mit Vorsicht erfolgen, da sie auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Insbesondere Menschen mit Nierenerkrankungen sollten auf eine übermäßige Einnahme verzichten.
In der traditionellen Volksmedizin wurden Wacholderbeeren auch zur Behandlung von Rheuma und Gicht eingesetzt. Es gibt jedoch keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien, die diese Anwendungen unterstützen.
Insgesamt sind Wacholderbeeren ein bewährtes pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden. Sie sollten jedoch immer unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden und nicht als Ersatz für eine ausgewogene Ernährung und einen gesunden Lebensstil dienen.