Die ATC-Gruppe D11AC03 umfasst selenhaltige Verbindungen, die in der Dermatologie eingesetzt werden. In Deutschland sind diese Substanzen nicht sehr verbreitet, da sie nur für bestimmte Hauterkrankungen zugelassen sind.
Selen ist ein Spurenelement, das für den menschlichen Körper essentiell ist. Es hat antioxidative Eigenschaften und kann somit vor Schäden durch freie Radikale schützen. In der Dermatologie wird Selen in Form von Selenmethionin oder Natriumselenit eingesetzt.
Eine häufige Indikation für selenhaltige Verbindungen ist die Behandlung von Schuppenflechte (Psoriasis). Studien haben gezeigt, dass eine topische Anwendung von Selenmethionin die Symptome der Psoriasis lindern kann. Auch bei anderen Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Akne kann eine Behandlung mit selenhaltigen Verbindungen erfolgen.
In Deutschland sind jedoch andere Wirkstoffe wie Kortisonpräparate oder Vitamin-D-Analoga häufiger im Einsatz. Dies liegt unter anderem daran, dass selenhaltige Verbindungen nicht so gut erforscht sind wie andere Wirkstoffe und es noch keine eindeutigen Empfehlungen zur Dosierung und Anwendung gibt.
Trotzdem können selenhaltige Verbindungen eine Alternative sein, insbesondere bei Patienten mit empfindlicher Haut oder bei denen andere Therapien nicht ausreichend wirksam waren. Auch als begleitende Maßnahme zur Reduktion von Entzündungsreaktionen können sie eingesetzt werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Selen in höheren Dosen toxisch sein kann. Eine Überdosierung kann zu Symptomen wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen. Daher sollten selenhaltige Verbindungen nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.
Insgesamt sind selenhaltige Verbindungen eine vielversprechende Option in der Dermatologie, die jedoch noch weiter erforscht werden muss. In Deutschland sind sie zwar nicht sehr verbreitet, können aber bei bestimmten Hauterkrankungen eine Alternative zu anderen Wirkstoffen darstellen.