Diethylstilbestrol (DES) gehört zur ATC-Gruppe G03CB02 und wird als synthetisches Östrogen bezeichnet. DES wurde in den 1930er Jahren entwickelt und wurde bis in die 1970er Jahre hinein als Hormonersatztherapie bei Frauen eingesetzt.
In Deutschland wurde DES zwischen 1950 und 1975 an etwa eine Million schwangere Frauen verschrieben, um Fehlgeburten vorzubeugen. Leider hat sich später herausgestellt, dass DES schwere Nebenwirkungen haben kann, insbesondere bei den Kindern dieser Frauen.
Die häufigsten Nebenwirkungen von DES sind Krebsarten wie Gebärmutterhalskrebs und Brustkrebs. Es gibt auch Hinweise darauf, dass DES das Risiko von Hodenkrebs bei Männern erhöhen kann, die während der Schwangerschaft ihrer Mutter mit DES exponiert waren.
In Deutschland wurden im Jahr 2019 insgesamt 1.800 neue Fälle von Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert. Obwohl es keine spezifischen Statistiken zu DES-bezogenem Gebärmutterhalskrebs gibt, ist bekannt, dass Frauen, die während der Schwangerschaft ihrer Mutter mit DES exponiert waren, ein höheres Risiko für diese Krebsart haben.
Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Kinder von Frauen mit einer DES-Exposition diese Nebenwirkungen erleiden werden. Es gibt jedoch keine Möglichkeit zu wissen, wer betroffen sein wird und wer nicht.
Aufgrund der schwerwiegenden Nebenwirkungen hat die Verwendung von Diethylstilbestrol in Deutschland seit vielen Jahren aufgehört. Es wird jedoch immer noch in einigen Ländern als Hormonersatztherapie eingesetzt.
Insgesamt ist es wichtig, dass Patienten und Ärzte sich der möglichen Nebenwirkungen von DES bewusst sind und bei der Entscheidung für eine Hormonersatztherapie alternative Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen.