Die ATC-Gruppe G04CX umfasst andere Mittel bei benigner Prostatahyperplasie. Dabei handelt es sich um eine gutartige Vergrößerung der Prostata, die vor allem bei älteren Männern auftritt. In Deutschland sind etwa 50% der Männer über 50 Jahren davon betroffen.
Die Symptome einer benignen Prostatahyperplasie können sehr belastend sein und die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Dazu gehören häufiges Wasserlassen, ein schwacher Harnstrahl und das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert wird.
Um diese Symptome zu lindern, gibt es verschiedene Medikamente in der ATC-Gruppe G04CX. Diese wirken auf unterschiedliche Weise, zum Beispiel durch eine Entspannung der Muskulatur in der Prostata oder durch eine Hemmung des Wachstums von Prostatagewebe.
Ein bekanntes Medikament in dieser Gruppe ist Finasterid. Es hemmt das Enzym 5-alpha-Reduktase, das für die Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron verantwortlich ist. Letzteres ist ein Hormon, das für das Wachstum der Prostata verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms wird das Wachstum des Prostatagewebes gebremst und damit auch die Symptome einer benignen Prostatahyperplasie gelindert.
Ein weiteres Medikament in dieser Gruppe ist Tamsulosin. Es entspannt die Muskulatur in der Prostata und im Blasenhals, was den Harnfluss verbessert und somit die Symptome lindert.
In Deutschland werden diese Medikamente häufig verschrieben. Laut einer Studie aus dem Jahr 2018 wurden allein im Jahr 2017 über 10 Millionen Packungen von Medikamenten gegen benigner Prostatahyperplasie verordnet.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Medikamente auch Nebenwirkungen haben können. Dazu gehören zum Beispiel Schwindel, Kopfschmerzen und sexuelle Funktionsstörungen. Daher sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Insgesamt bieten die Mittel der ATC-Gruppe G04CX eine wirksame Möglichkeit zur Behandlung der Symptome einer benignen Prostatahyperplasie. Durch ihre unterschiedlichen Wirkmechanismen können sie individuell auf den Patienten abgestimmt werden und somit eine optimale Therapie ermöglichen.