Die ATC-Gruppe H01 umfasst Hormone, die in der Hypophyse und im Hypothalamus produziert werden. Diese Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulierung des endokrinen Systems und beeinflussen viele Körperfunktionen.
In Deutschland sind Erkrankungen, die mit einer Fehlfunktion dieser Hormone verbunden sind, relativ selten. Laut Statistik leiden etwa 1 von 10.000 Menschen an einem Hypophysentumor, der zu einer Überproduktion von Wachstumshormonen führen kann. Auch Diabetes insipidus, eine Störung des Wasserhaushalts aufgrund eines Mangels an antidiuretischem Hormon (ADH), ist vergleichsweise selten.
Zu den wichtigsten Vertretern der H01-Gruppe gehören das Wachstumshormon (Somatotropin), das Schilddrüsen-stimulierende Hormon (TSH), das adrenocorticotrope Hormon (ACTH) und das luteinisierende Hormon (LH). Diese Hormone werden in der Hypophyse produziert und regulieren die Funktionen anderer endokriner Organe wie Schilddrüse, Nebennieren oder Eierstöcke.
Ein weiteres wichtiges Hormon aus dieser Gruppe ist das Oxytocin, das im Hypothalamus produziert wird. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Geburt und Stillzeit sowie bei sozialen Interaktionen wie Bindung oder Vertrauen.
Für die Behandlung von Erkrankungen im Zusammenhang mit diesen Hormonen stehen verschiedene Analoga zur Verfügung. So können beispielsweise Somatostatin-Analoga wie Octreotid bei der Behandlung von Akromegalie (Überproduktion von Wachstumshormonen) eingesetzt werden. Auch GnRH-Analoga wie Leuprorelin werden zur Behandlung von hormonabhängigen Tumoren oder zur Unterdrückung der Hormonproduktion bei Transgender-Patienten verwendet.
Insgesamt sind die Hormone und Analoga der H01-Gruppe wichtige Werkzeuge in der Endokrinologie und können bei vielen Erkrankungen helfen. Allerdings sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Diagnose eingesetzt werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.