Die ATC-Gruppe H03BX umfasst andere Thyreostatika, die zur Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt werden. In Deutschland sind diese Medikamente weit verbreitet und werden häufig verschrieben.
Laut Statistiken aus dem Jahr 2019 wurden in Deutschland insgesamt rund 1,5 Millionen Packungen von Thyreostatika verkauft. Die meisten davon gehören zur ATC-Gruppe H03AA (Thyreostatika), gefolgt von der Gruppe H03BB (Jodpräparate).
Die Gruppe H03BX umfasst jedoch auch wichtige Medikamente wie Propylthiouracil und Carbimazol, die bei der Behandlung von Hyperthyreose eingesetzt werden. Diese Erkrankung tritt auf, wenn die Schilddrüse zu viel Hormon produziert und kann zu Symptomen wie Gewichtsverlust, erhöhtem Herzschlag und Nervosität führen.
Thyreostatika wirken durch Hemmung der Produktion von Schilddrüsenhormonen. Sie blockieren ein Enzym namens Thyreoperoxidase, das für die Synthese von Hormonen benötigt wird. Dadurch wird die Produktion von Hormonen reduziert und der Stoffwechsel normalisiert sich.
Propylthiouracil ist ein älteres Medikament in dieser Gruppe und wird oft bei Schwangeren mit Hyperthyreose eingesetzt, da es das Risiko einer Überfunktion der Schilddrüse beim Fötus reduzieren kann. Carbimazol hingegen wird häufiger bei nicht-schwangeren Patienten angewendet.
Die Verwendung von Thyreostatika erfordert eine sorgfältige Überwachung durch einen Arzt, da sie das Risiko von Nebenwirkungen wie Leberproblemen und niedrigem Blutzucker erhöhen können. Patienten sollten auch regelmäßig ihre Schilddrüsenhormonspiegel überprüfen lassen, um sicherzustellen, dass die Medikamente wirksam sind.
Insgesamt sind Thyreostatika ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen und haben vielen Menschen geholfen, ihre Symptome zu lindern. Es ist jedoch wichtig, dass sie unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden und dass Patienten sich bewusst sind, welche Nebenwirkungen auftreten können.
Für weitere Informationen zu Thyreostatika und ihrer Verwendung bei Schilddrüsenerkrankungen sollten Patienten ihren Arzt oder Apotheker konsultieren.