Die Iodtherapie gehört zur ATC-Gruppe H03CA und wird in Deutschland häufig angewendet. Dabei wird dem Körper Jod zugeführt, um Schilddrüsenerkrankungen zu behandeln.
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ im Halsbereich, das Hormone produziert, die für den Stoffwechsel wichtig sind. Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, kann dies zu verschiedenen Beschwerden führen. Eine Überfunktion der Schilddrüse kann beispielsweise zu Herzrasen, Gewichtsverlust und Nervosität führen. Eine Unterfunktion hingegen kann Müdigkeit, Gewichtszunahme und Depressionen verursachen.
Die Iodtherapie wird vor allem bei einer Überfunktion der Schilddrüse eingesetzt. Dabei wird dem Patienten eine radioaktive Form von Jod verabreicht, die sich in der Schilddrüse anreichert und dort die überaktiven Zellen zerstört. Die Therapie ist sehr effektiv und hat nur wenige Nebenwirkungen.
In Deutschland werden jedes Jahr mehrere tausend Patienten mit einer Iodtherapie behandelt. Die meisten von ihnen haben eine Überfunktion der Schilddrüse aufgrund einer sogenannten Basedow-Erkrankung. Diese Autoimmunerkrankung führt dazu, dass Antikörper gegen die Schilddrüsenzellen gebildet werden und diese dadurch überaktiv werden.
Die Iodtherapie ist jedoch nicht für jeden Patienten geeignet. Schwangere Frauen sollten sie zum Beispiel nicht durchführen lassen, da das radioaktive Jod auch auf das ungeborene Kind übergehen kann. Auch Menschen mit bestimmten Krebserkrankungen sollten die Therapie nicht erhalten.
Insgesamt ist die Iodtherapie jedoch eine sehr wirksame Behandlungsmethode bei Schilddrüsenerkrankungen. Sie wird in Deutschland häufig eingesetzt und hat vielen Patienten geholfen, ihre Beschwerden zu lindern oder sogar zu heilen.