Die ATC-Gruppe J05AR23 umfasst die Wirkstoffkombination aus Atazanavir und Ritonavir. Diese beiden Medikamente gehören zur Gruppe der Proteasehemmer und werden zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt.
In Deutschland sind etwa 86.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Die meisten von ihnen nehmen regelmäßig antiretrovirale Medikamente ein, um das Virus zu unterdrücken und das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Atazanavir/Ritonavir ist eine häufig verwendete Kombinationstherapie bei HIV-Patienten.
Atazanavir hemmt die Aktivität des Enzyms Protease, das für die Vermehrung des HI-Virus benötigt wird. Ritonavir verstärkt die Wirkung von Atazanavir, indem es dessen Abbau im Körper verlangsamt und somit höhere Konzentrationen des Wirkstoffs im Blut aufrechterhält.
Die Einnahme von Atazanavir/Ritonavir erfolgt in Form von Tabletten, die einmal täglich eingenommen werden sollten. Es ist wichtig, dass die Einnahme zur gleichen Zeit jeden Tag erfolgt, um eine konstante Wirkstoffkonzentration im Blut aufrechtzuerhalten.
Wie bei allen antiretroviralen Medikamenten kann auch bei der Anwendung von Atazanavir/Ritonavir mit Nebenwirkungen gerechnet werden. Häufig auftretende Nebenwirkungen sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In seltenen Fällen kann es auch zu allergischen Reaktionen kommen.
Patienten, die Atazanavir/Ritonavir einnehmen, sollten regelmäßig von einem Arzt überwacht werden. Es ist wichtig, dass die Wirkstoffkonzentration im Blut regelmäßig kontrolliert wird, um eine ausreichende Wirksamkeit der Therapie sicherzustellen und Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
Insgesamt ist Atazanavir/Ritonavir eine wichtige Therapieoption bei HIV-Infektionen. Durch die Hemmung des Protease-Enzyms kann das Virus effektiv bekämpft werden und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt werden. Trotz möglicher Nebenwirkungen ist die Kombinationstherapie in der Regel gut verträglich und kann dazu beitragen, dass HIV-Patienten ein langes und gesundes Leben führen können.