Die ATC-Gruppe J07AG01 beschreibt das gereinigte Antigen konjugiert von Haemophilus influenzae B. Dieses Antigen wird zur Vorbeugung gegen Infektionen durch diesen Bakterientyp eingesetzt.
In Deutschland sind Infektionen mit Haemophilus influenzae B selten geworden, seit die Impfung in den nationalen Impfplan aufgenommen wurde. Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts gab es im Jahr 2019 nur noch 4 gemeldete Fälle von invasiven Infektionen durch Haemophilus influenzae B.
Das gereinigte Antigen konjugiert von Haemophilus influenzae B wird als Teil der Kombinationsimpfstoffe gegen mehrere Krankheiten eingesetzt, wie zum Beispiel Diphtherie, Tetanus und Pertussis. Es ist ein wichtiger Bestandteil des Impfschutzes für Säuglinge und Kleinkinder.
Die Herstellung des gereinigten Antigens erfolgt durch Aufbereitung von Bakterienkulturen und anschließender Reinigung des gewünschten Antigens. Das gereinigte Antigen wird dann mit einem Trägerprotein verbunden, um eine stärkere Immunantwort zu erzeugen.
Die Verabreichung erfolgt üblicherweise intramuskulär in den Oberschenkel bei Säuglingen oder in den Oberarm bei älteren Kindern und Erwachsenen. Die Anzahl der benötigten Dosen variiert je nach Alter und individuellem Gesundheitszustand.
Nebenwirkungen können auftreten, wie bei jeder medizinischen Behandlung. Häufig sind lokale Reaktionen an der Injektionsstelle, wie Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen. Seltener können auch systemische Reaktionen wie Fieber oder Kopfschmerzen auftreten.
Insgesamt ist das gereinigte Antigen konjugiert von Haemophilus influenzae B ein wichtiger Bestandteil der Impfstrategie gegen Infektionen durch diesen Bakterientyp. Es hat dazu beigetragen, die Anzahl der Infektionen in Deutschland drastisch zu reduzieren und schützt insbesondere vulnerable Gruppen wie Säuglinge und Kleinkinder vor schwerwiegenden Komplikationen.