Die ATC-Gruppe J07AG54 umfasst Kombinationen von Impfstoffen gegen Haemophilus influenzae B und Meningokokken C und Y. Diese Impfstoffe sind konjugiert, was bedeutet, dass sie eine Verbindung zwischen dem Impfstoff und einem Trägerprotein aufweisen, um eine stärkere Immunantwort zu erzeugen.
In Deutschland ist die Inzidenz von Meningokokken-Erkrankungen im Vergleich zu anderen Ländern relativ niedrig. Dennoch können diese Erkrankungen schwerwiegende Folgen haben, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Die häufigsten Serogruppen in Deutschland sind C und B.
Haemophilus influenzae B ist ein Bakterium, das schwere Infektionen wie Meningitis oder Blutvergiftung verursachen kann. Vor der Einführung des Impfstoffs war H. influenzae B die häufigste Ursache für bakterielle Meningitis bei Kindern unter fünf Jahren.
Die Kombination von Haemophilus influenzae B- und Meningokokken-C-Impfstoffen wird in Deutschland routinemäßig für Säuglinge im Alter von zwei, drei und vier Monaten empfohlen. Eine Auffrischungsimpfung wird im Alter von elf Monaten empfohlen.
Die Kombination mit dem Meningokokken-Y-Impfstoff ist optional und wird für Personen empfohlen, die ein erhöhtes Risiko haben, an einer Meningokokken-Erkrankung zu erkranken. Dazu gehören Reisende in Länder mit hohem Vorkommen der Serogruppe Y sowie Personen mit bestimmten medizinischen Bedingungen oder Immunschwäche.
Die Impfstoffe sind in der Regel gut verträglich und haben nur wenige Nebenwirkungen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen gehören Schmerzen an der Injektionsstelle, Fieber und Reizbarkeit. Schwere allergische Reaktionen sind äußerst selten.
Insgesamt ist die Kombination von Haemophilus influenzae B- und Meningokokken-C- und Y-Impfstoffen eine wichtige Maßnahme zur Vorbeugung schwerer bakterieller Infektionen bei Kindern und Erwachsenen. Es ist wichtig, dass Eltern ihre Kinder gemäß dem empfohlenen Impfplan impfen lassen, um sie vor diesen gefährlichen Krankheiten zu schützen.