Mivacuriumchlorid gehört zur ATC-Gruppe M03AC10 und wird als Muskelrelaxans eingesetzt. Es ist ein synthetisches Derivat des Curare-Alkaloids und wird intravenös verabreicht.
In Deutschland wird Mivacuriumchlorid selten verwendet. Laut Statistiken wurden im Jahr 2019 nur etwa 0,1 DDD (Defined Daily Dose) pro 1000 Einwohner verschrieben.
Das Medikament wirkt schnell und hat eine kurze Wirkdauer von etwa 20 Minuten. Es wird hauptsächlich bei kurzen chirurgischen Eingriffen eingesetzt, bei denen eine schnelle Entspannung der Muskulatur erforderlich ist.
Mivacuriumchlorid blockiert die Übertragung von Nervenimpulsen an den neuromuskulären Endplatten, was zu einer vorübergehenden Lähmung der Skelettmuskulatur führt. Es ist wichtig, dass das Medikament unter ständiger Überwachung eines erfahrenen Anästhesisten verabreicht wird, da es zu Komplikationen wie Atemnot oder Blutdruckabfall kommen kann.
Wie bei allen Muskelrelaxantien kann auch Mivacuriumchlorid unerwünschte Wirkungen haben. Dazu gehören Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerzen und allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz.
Insgesamt ist Mivacuriumchlorid ein wichtiger Bestandteil der Anästhesie und findet in bestimmten Situationen seine Anwendung. Die Verwendung sollte jedoch aufgrund möglicher Komplikationen immer von einem erfahrenen Anästhesisten überwacht werden.