Die ATC-Gruppe M04AA Urikostatika umfasst Medikamente, die zur Behandlung von Gicht eingesetzt werden. Gicht ist eine schmerzhafte Erkrankung, die durch eine erhöhte Konzentration von Harnsäure im Blut verursacht wird. Diese Harnsäure kann sich in den Gelenken ablagern und zu Entzündungen führen.
In Deutschland sind etwa 1-2% der Bevölkerung von Gicht betroffen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und das Risiko steigt mit dem Alter. Die meisten Fälle treten bei Menschen über 40 Jahren auf.
Die Urikostatika wirken, indem sie die Produktion von Harnsäure im Körper reduzieren oder die Ausscheidung erhöhen. Allopurinol ist ein häufig verwendetes Medikament in dieser Gruppe und wird oral eingenommen. Es hemmt ein Enzym namens Xanthinoxidase, das an der Produktion von Harnsäure beteiligt ist.
Eine alternative Behandlungsmethode ist Febuxostat, das ebenfalls oral eingenommen wird. Es hemmt ein anderes Enzym namens Xanthindehydrogenase, das auch an der Produktion von Harnsäure beteiligt ist.
Urikostatika können Nebenwirkungen haben, wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. In seltenen Fällen können schwerwiegendere Nebenwirkungen wie Leberschäden auftreten.
Es ist wichtig zu beachten, dass Urikostatika nicht sofort wirken und dass es einige Wochen dauern kann, bis eine Besserung der Symptome eintritt. Daher ist es wichtig, die Medikamente regelmäßig einzunehmen und nicht abrupt abzusetzen.
Zusätzlich zur medikamentösen Behandlung können auch Änderungen im Lebensstil helfen, Gichtsymptome zu reduzieren. Dazu gehören eine gesunde Ernährung mit wenig purinreichen Lebensmitteln wie Fleisch und Alkohol sowie ausreichend Bewegung.
Insgesamt sind Urikostatika eine wichtige Gruppe von Medikamenten zur Behandlung von Gicht. Sie können dazu beitragen, die Symptome zu lindern und das Risiko von Komplikationen zu reduzieren. Es ist jedoch wichtig, dass sie unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden und dass Patienten über mögliche Nebenwirkungen informiert werden.