Scopolamin gehört zur ATC-Gruppe N05CM05 und wird in Deutschland als Arzneimittel zur Behandlung von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt. Es ist ein Alkaloid, das aus der Pflanze Duboisia extrahiert wird.
In Deutschland wird Scopolamin hauptsächlich als transdermales Pflaster angewendet. Das Pflaster wird auf die Haut geklebt und gibt kontinuierlich eine bestimmte Menge des Wirkstoffs ab. Dadurch kann eine langanhaltende Wirkung erzielt werden.
Scopolamin hat eine starke anticholinerge Wirkung, was bedeutet, dass es die Aktivität des Neurotransmitters Acetylcholin hemmt. Dadurch werden verschiedene Körperprozesse beeinflusst, wie zum Beispiel die Muskelbewegungen im Magen-Darm-Trakt oder die Speichelproduktion.
In Deutschland wird Scopolamin vor allem bei Reisekrankheit eingesetzt. Es kann aber auch bei anderen Erkrankungen wie zum Beispiel Morbus Parkinson oder zur Sedierung vor Operationen verwendet werden.
Statistiken zeigen, dass Scopolamin in Deutschland immer häufiger verschrieben wird. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 1,5 Millionen Packungen des transdermalen Scopolamin-Pflasters verkauft. Dies entspricht einem Anstieg von 10% im Vergleich zum Vorjahr.
Allerdings ist Scopolamin nicht für jeden geeignet. Menschen mit Glaukom oder einer Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff sollten es nicht einnehmen. Auch während der Schwangerschaft sollte man vorsichtig sein und das Medikament nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden.
Insgesamt ist Scopolamin ein wichtiger Wirkstoff in der Behandlung von Übelkeit und Erbrechen. Durch die kontinuierliche Abgabe über das transdermale Pflaster kann eine langanhaltende Wirkung erzielt werden. Allerdings sollte man immer die individuellen Risiken und Vorteile abwägen und das Medikament nur unter ärztlicher Aufsicht verwenden.