Die ATC-Gruppe N06 Psychoanaleptika umfasst Arzneimittel, die das zentrale Nervensystem stimulieren und aktivieren. Diese Medikamente werden zur Behandlung von verschiedenen psychischen Erkrankungen eingesetzt, wie beispielsweise Depressionen, ADHS oder Schlafstörungen.
In Deutschland werden Psychoanaleptika häufig verschrieben. Laut Statistiken wurden im Jahr 2019 insgesamt 28 Millionen Packungen dieser Arzneimittel verkauft. Das entspricht einem Umsatz von über 1,5 Milliarden Euro.
Zu den bekanntesten Wirkstoffen der N06-Gruppe gehören Methylphenidat (Ritalin), Modafinil (Modasomil) und Venlafaxin (Trevilor). Diese Medikamente haben unterschiedliche Wirkungsweisen und Anwendungsgebiete.
Methylphenidat wird vor allem bei ADHS eingesetzt. Es hilft den Betroffenen, sich besser zu konzentrieren und ihre Impulsivität zu kontrollieren. In Deutschland ist Ritalin das am häufigsten verschriebene Medikament zur Behandlung von ADHS.
Modafinil wird hingegen bei Schlafstörungen eingesetzt. Es fördert die Wachheit und verringert die Müdigkeit. Auch bei der Behandlung von Depressionen kann Modafinil unterstützend wirken.
Venlafaxin ist ein Antidepressivum, das zur Behandlung von schweren Depressionen eingesetzt wird. Es erhöht den Serotoninspiegel im Gehirn und kann dadurch Stimmungsschwankungen lindern.
Psychoanaleptika können jedoch auch Nebenwirkungen haben. Dazu gehören unter anderem Schlafstörungen, Appetitlosigkeit und Herzrasen. Daher sollten sie nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
Insgesamt sind Psychoanaleptika eine wichtige Gruppe von Arzneimitteln zur Behandlung von psychischen Erkrankungen. Sie können den Betroffenen helfen, ihre Symptome zu lindern und ein normales Leben zu führen. Jedoch sollten sie immer mit Vorsicht eingesetzt werden, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.