Die ATC-Gruppe P01AA Hydroxychinolin-Derivate umfasst Medikamente, die zur Behandlung von Malaria und anderen parasitären Infektionen eingesetzt werden. In Deutschland sind diese Arzneimittel nicht sehr verbreitet, da Malaria hierzulande kaum vorkommt.
Hydroxychinolin-Derivate wirken auf den Stoffwechsel der Parasiten und verhindern so deren Vermehrung im Körper des Patienten. Die bekanntesten Vertreter dieser Wirkstoffgruppe sind Chloroquin und Hydroxychloroquin.
Chloroquin wurde erstmals in den 1930er Jahren synthetisiert und war lange Zeit das Mittel der Wahl zur Behandlung von Malaria. Allerdings hat sich in vielen Regionen der Welt eine Resistenz gegen diesen Wirkstoff entwickelt, weshalb er heute nur noch eingeschränkt verwendet wird.
Hydroxychloroquin ist ein Derivat von Chloroquin und hat ähnliche Wirkungen. Es wird auch bei rheumatischen Erkrankungen wie Lupus erythematodes oder rheumatoider Arthritis eingesetzt. In der COVID-19-Pandemie wurde es zeitweise als mögliches Mittel zur Behandlung von schweren Verläufen diskutiert, allerdings konnte die Wirksamkeit in Studien nicht eindeutig nachgewiesen werden.
In Deutschland werden Hydroxychinolin-Derivate nur selten verschrieben. Im Jahr 2019 wurden insgesamt 2.200 Packungen Chloroquin verordnet, während es bei Hydroxychloroquin lediglich 1.500 Packungen waren (Quelle: GKV-Arzneimittelindex). Die meisten Verordnungen erfolgten dabei im Rahmen von Reisevorbereitungen für Aufenthalte in Malaria-Gebieten.
Insgesamt sind Hydroxychinolin-Derivate wichtige Medikamente zur Behandlung von Malaria und anderen parasitären Infektionen. Allerdings ist ihre Verwendung aufgrund der Resistenzentwicklung bei Chloroquin eingeschränkt. In Deutschland spielen sie aufgrund des geringen Vorkommens von Malaria nur eine untergeordnete Rolle.