Die ATC-Gruppe S02AA11 umfasst das Antibiotikum Polymyxin B. Dieses wird zur Behandlung von Infektionen eingesetzt, die durch gramnegative Bakterien verursacht werden. Es ist ein sogenanntes Polypeptid-Antibiotikum und wirkt durch Zerstörung der äußeren Membran der Bakterienzellen.
In Deutschland wird Polymyxin B vergleichsweise selten verschrieben. Laut aktuellen Statistiken macht es nur einen geringen Anteil an den insgesamt verordneten Antibiotika aus. Dies liegt unter anderem daran, dass es bei falscher Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann.
Polymyxin B wird meistens intravenös verabreicht und kommt daher vor allem in Krankenhäusern zum Einsatz. Es wird beispielsweise bei Infektionen der Atemwege, des Harntrakts oder des Magen-Darm-Trakts eingesetzt.
Eine Besonderheit von Polymyxin B ist seine Wirksamkeit gegenüber multiresistenten Bakterienstämmen wie beispielsweise Pseudomonas aeruginosa oder Acinetobacter baumannii. Diese Bakterien können aufgrund ihrer Resistenz gegenüber vielen herkömmlichen Antibiotika nur schwer behandelt werden.
Allerdings sollte Polymyxin B nur als letzte Option eingesetzt werden, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Denn wie bereits erwähnt, kann es bei falscher Anwendung zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen, insbesondere auf die Nierenfunktion.
Insgesamt ist Polymyxin B ein wichtiger Bestandteil im Kampf gegen multiresistente Bakterien. Allerdings sollte es mit Vorsicht und nur in Absprache mit einem erfahrenen Arzt eingesetzt werden, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.