Kaliumiodid gehört zur ATC-Gruppe V03AB21 und wird in der Apotheke als Jodtabletten verkauft. Die Tabletten werden eingenommen, um den Körper mit Jod zu versorgen und die Schilddrüse zu schützen.
In Deutschland ist der Verkauf von Kaliumiodid-Tabletten seit dem Atomunfall in Tschernobyl im Jahr 1986 gestiegen. Damals wurden große Mengen an radioaktivem Jod freigesetzt, das sich in der Umwelt verteilte und von Pflanzen aufgenommen wurde. Menschen, die diese Pflanzen aßen oder Milch von kontaminierten Kühen tranken, waren einem erhöhten Risiko ausgesetzt, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken.
Seitdem haben viele Menschen in Deutschland Kaliumiodid-Tabletten als Vorsichtsmaßnahme gekauft. Die Tabletten können jedoch nur vor radioaktivem Jod schützen und nicht vor anderen Arten von Strahlung.
Kaliumiodid-Tabletten sollten nur auf Anweisung eines Arztes oder im Falle eines atomaren Unfalls eingenommen werden. Eine Überdosierung kann zu einer Überfunktion der Schilddrüse führen und schwere Nebenwirkungen verursachen.
Insgesamt sind Kaliumiodid-Tabletten ein wichtiger Bestandteil des Strahlenschutzes in Deutschland. Sie bieten einen einfachen und effektiven Schutz vor radioaktivem Jod und können im Notfall Leben retten.