Edrophonium gehört zur ATC-Gruppe V04CX07 und wird in Deutschland als Medikament zur Diagnose von Myasthenia gravis eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der die Übertragung von Nervenimpulsen auf die Muskeln gestört ist.
Edrophonium wirkt als sogenannter Acetylcholinesterase-Hemmer, das bedeutet, dass es das Enzym hemmt, welches normalerweise den Neurotransmitter Acetylcholin abbaut. Dadurch bleibt mehr Acetylcholin im synaptischen Spalt zwischen Nerven und Muskeln vorhanden und die Übertragung von Impulsen wird verbessert.
In Deutschland ist Edrophonium ein verschreibungspflichtiges Medikament und wird in Form von Injektionslösungen angeboten. Es wird meistens intravenös verabreicht und hat eine kurze Wirkdauer von etwa 10 Minuten.
Die Anwendung von Edrophonium erfolgt ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht, da es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann. Dazu zählen unter anderem Herzrhythmusstörungen, Blutdruckabfall oder Atemnot.
Statistiken über den Einsatz von Edrophonium in Deutschland liegen nicht vor, da es sich um ein spezielles Diagnosemittel handelt und nicht um ein reguläres Therapeutikum. Die Anzahl der Patienten mit Myasthenia gravis in Deutschland liegt jedoch bei etwa 10 bis 20 pro 100.000 Einwohner.
Insgesamt kann gesagt werden, dass Edrophonium ein wichtiger Bestandteil bei der Diagnosestellung von Myasthenia gravis ist. Durch seine Wirkung auf die Acetylcholinesterase kann es schnell und zuverlässig feststellen, ob eine Störung in der Übertragung von Nervenimpulsen vorliegt. Allerdings sollte es aufgrund seiner potentiell schwerwiegenden Nebenwirkungen nur unter ärztlicher Aufsicht angewendet werden.