Die ATC-Gruppe V09FX03 beschreibt das radioaktive Natriumiodid mit der Isotopenbezeichnung 131I. Dieses wird in der Medizin zur Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt.
In Deutschland ist die Anwendung von 131I-Natriumiodid weit verbreitet. Laut Statistik wurden im Jahr 2019 insgesamt 22.000 Patienten mit dieser Substanz behandelt.
Die Wirkungsweise von 131I-Natriumiodid beruht auf der Eigenschaft des radioaktiven Jods, sich in der Schilddrüse anzureichern. Dort zerstört es gezielt krankhaft verändertes Schilddrüsengewebe und kann somit bei einer Überfunktion oder einem bösartigen Tumor eingesetzt werden.
Die Anwendung erfolgt meist in Form einer Kapsel, die oral eingenommen wird. Die Strahlendosis wird individuell angepasst und unterliegt strengen Sicherheitsvorschriften, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Nebenwirkungen können auftreten, sind jedoch meist mild und vorübergehend. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen und vorübergehende Beeinträchtigungen des Geschmacks- und Geruchssinns.
Die Entsorgung von radioaktivem Abfall aus der Anwendung von 131I-Natriumiodid erfolgt unter strengen Vorgaben durch spezialisierte Unternehmen.
Insgesamt stellt die Anwendung von 131I-Natriumiodid eine wichtige Option in der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen dar. Durch die gezielte Zerstörung von krankhaftem Gewebe kann eine Heilung oder Linderung der Symptome erreicht werden. Die Anwendung unterliegt jedoch strengen Sicherheitsvorschriften, um mögliche Risiken für Patienten und Umwelt zu minimieren.