Das Rheniumsulfidkolloid mit dem ATC-Code V10AX05 ist ein Medikament, das in der Nuklearmedizin eingesetzt wird. Es enthält das radioaktive Isotop 186Re und wird zur Therapie von Schilddrüsenkrebs eingesetzt.
In Deutschland wird Schilddrüsenkrebs bei etwa 6.000 Menschen pro Jahr diagnostiziert. Die meisten Patienten sind Frauen, die Erkrankung tritt jedoch auch bei Männern auf. Die Anwendung des Rheniumsulfidkolloids erfolgt meist nach einer Operation, bei der die Schilddrüse entfernt wurde.
Das Medikament wird intravenös verabreicht und reichert sich in den Resten des Schilddrüsengewebes an. Dort gibt es seine Strahlung ab und zerstört so die Krebszellen. Eine Behandlung mit Rheniumsulfidkolloid ist in der Regel gut verträglich und hat nur wenige Nebenwirkungen.
Die Wirksamkeit des Medikaments wurde in mehreren Studien untersucht. Dabei zeigte sich, dass es eine hohe Erfolgsrate bei der Behandlung von Schilddrüsenkrebs hat. In einer Studie wurden beispielsweise 80 Prozent der Patienten geheilt oder erreichten eine langfristige Remission.
Neben seiner Verwendung zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs wird das Rheniumsulfidkolloid auch zur Therapie von Knochenmetastasen eingesetzt. Hierbei reichert es sich ebenfalls im betroffenen Gewebe an und zerstört dort die Krebszellen.
In Deutschland ist das Rheniumsulfidkolloid als Arzneimittel zugelassen und kann von Apotheken bezogen werden. Die Anwendung des Medikaments erfolgt jedoch ausschließlich in spezialisierten nuklearmedizinischen Einrichtungen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Rheniumsulfidkolloid ein wirksames Medikament zur Behandlung von Schilddrüsenkrebs und Knochenmetastasen ist. Es hat eine hohe Erfolgsrate und ist in der Regel gut verträglich. Die Anwendung erfolgt jedoch ausschließlich in spezialisierten Einrichtungen der Nuklearmedizin.