Die ATC-Gruppe V10XA01 beschreibt das radioaktive Präparat Natriumiodid mit der Isotopenbezeichnung 131I. Dieses wird in der Nuklearmedizin zur Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt.
In Deutschland ist die Anwendung von 131I-Natriumiodid stark verbreitet. Laut Statistik wird es jährlich bei mehreren tausend Patienten angewendet. Dabei wird das Präparat meist als Kapsel oder Lösung verabreicht und über den Mund aufgenommen.
Die Wirkung von 131I-Natriumiodid beruht auf der Eigenschaft des Jods, sich in der Schilddrüse anzureichern. Das radioaktive Isotop zerstört dabei gezielt krankhaft verändertes Schilddrüsengewebe, wie zum Beispiel bei einer Überfunktion oder einem Schilddrüsenkarzinom.
Die Anwendung von 131I-Natriumiodid erfordert jedoch eine sorgfältige Planung und Durchführung, da es auch gesundes Schilddrüsengewebe schädigen kann. Daher sollte die Anwendung nur durch spezialisierte Fachärzte erfolgen und engmaschig überwacht werden.
Nebenwirkungen können auftreten, sind aber meist mild und vorübergehend. Dazu zählen Übelkeit, Erbrechen oder eine vorübergehende Verschlechterung einer bereits bestehenden Unterfunktion der Schilddrüse.
Insgesamt ist die Anwendung von 131I-Natriumiodid ein wichtiger Bestandteil der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie von Schilddrüsenerkrankungen. Durch die gezielte Zerstörung krankhaft veränderten Gewebes kann vielen Patienten eine Operation erspart bleiben und eine erfolgreiche Behandlung ermöglicht werden.