Info Patient Hauptmenü öffnen

Accusol 35 Hämodialyse-, Hämodiafiltrations-, Hämofiltrationslösung - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Accusol 35 Hämodialyse-, Hämodiafiltrations-, Hämofiltrationslösung

Fachinformation

1.    bezeichnung des arzneimittels

Accusol 35

Hämodialyse-, Hämodiafiltrations- und Hämofiltration­slösung

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

zusammensetzungpro 1000 mlaccusol 35

Dies entspricht folgender Ionenzusammen­setzung:

Ionenzusammen­setzung der gebrauchsfertigen Lösung

Pro 1000 ml

Accusol 35

Calcium (Ca++)

1,75 mmol

Magnesium (Mg++)

0,5 mmol

Natrium (Na+)

140 mmol

Chlorid (Cl-)

109,3 mmol

Hydrogencarbonat (HCO3-)

35 mmol

Theoretische Osmolarität

287 mOsm/l

5000 ml gebrauchsfertige Lösung entsprechen 3750 ml der Lösung ‚A‘ und 1250 ml der Lösung ‚B‘

Der pH-Wert der gebrauchsfertigen Lösung beträgt 7,0 bis 7,5.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

Die Zahl „35“ in der Bezeichnung des Arzneimittels gibt die Konzentration des Puffers in der Lösung an (35 mmol/l Hydrogencarbonat).

3.    darreichungsform

Hämodialyse-, Hämodiafiltrations- und Hämofiltration­slösung.

Accusol 35 ist eine sterile, pyrogenfreie, klare und farblose Lösung.

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Accusol 35 ist indiziert bei akutem und chronischem Nierenversagen, als Substitutionslösung bei der Hämofiltration und der Hämodiafiltration, sowie als Dialyselösung bei der Hämodialyse und der Hämodiafiltration.

Accusol 35 ist vor allem zur Anwendung bei Patienten mit Hyperkaliämie indiziert.

4.2  dosierung und art der anwendung

Zur Hämodialyse, Hämodiafiltration und Hämofiltration.

Accusol 35 als Substitutionslösung

Die Substitutionsmenge bei Erwachsenen wird durch die Ultrafiltrati­onsrate bestimmt und ist für jeden Einzelfall festzulegen, um ein Gleichgewicht des Elektrolyt- und Flüssigkeitshau­shaltes sicherzustellen.

Erwachsene:

Chronisches Nierenversagen: 7–35 ml/kg/Stunde Akutes Nierenversagen: 20–35 ml/kg/Stunde

Ältere Personen: siehe Erwachsene

Die Empfehlungen zum Flüssigkeitsvolumen können durch den verschreibenden Arzt an den klinischen Zustand des Patienten angepasst werden.

Accusol 35 kann dem extrakorporalen Blutkreislauf im Vor- und/oder Nachverdünnun­gsmodus, gemäß Verschreibung des Arztes, zugegeben werden.

Accusol 35 als Dialyselösung

Die Menge der Dialyselösung hängt vom Therapiemodus, Häufigkeit und Dauer der Behandlung ab und wird durch den verschreibenden Arzt gemäß dem klinischen Zustand des Patienten festgelegt.

Verabreichung:

Hämodialyse: über das Schlauchset zum Dialysator.

Hämofiltration: über den arteriellen oder venösen Gefäßzugang.

Unmittelbar nach Entfernen der Schutzhülle zuerst die lange Trenn-Naht zwischen den Kammern öffnen, um die zwei Lösungen zu mischen. Danach die kurze SafetyMoon-Trenn-Naht (Einlaufnaht) öffnen, um die gemischte Lösung zu verabreichen. Weitere Angaben über die Anwendung enthält Abschnitt 6.6.

4.3  gegenanzeigen

Lösungsabhängige Gegenanzeigen:

Hypokaliämie, sofern kein gleichzeitiger, angepasster Kaliumersatz erfolgt Metabolische Alkalose

Hämofiltrations-, hämodiafiltrations- oder hämodialysebedingte Gegenanzeigen aufgrund des technischen Verfahrens selbst:

Nierenversagen mit erhöhtem Hyperkatabolismus in Fällen, in denen urämische Symptome nicht mehr durch Hämofiltration gelindert werden können. Inadäquater Blutfluss vom vaskulären Zugang. Zustände mit erhöhtem Blutungsrisiko aufgrund systemischer Antikoagulation.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Accusol 35 darf nur von bzw. unter Anleitung eines in Hämofiltrations-, Hämodialyse- oder

Hämodiafiltra­tionstechniken erfahrenen Arztes verwendet werden.

Selten kann es zu Ausfällungen in der Lösung, einige Stunden nach Beginn der Behandlung,

kommen. Sollten Ausfällungen auftreten so muss die Accusol 35 Lösung und das CRRT Schlauchsystem sofort ersetzt werden. Der Patient ist sorgfältig zu überwachen.

Das Flüssigkeitsgle­ichgewicht ist sorgfältig zu überwachen. Das Säuren-Basen-Gleichgewicht ist sorgfältig zu überwachen. Die Serumelektrolyt­spiegel (Chlorid, Phosphat, Calcium, Magnesium und Natrium) sind

regelmäßig zu kontrollieren, um potenzielle Ungleichgewichte zu erkennen.

Accusol 35 ist frei von Kalium. Vor und während der Behandlung ist der Kaliumspiegel im

Blut regelmäßig zu überwachen. Bei vorhandener oder zu erwartender Hypokaliämie ist gegebenenfalls ein Kaliumersatz und/oder der Einsatz einer anderen Substitutionslösung mit höherer Kaliumkonzentration erforderlich. Wenn sich eine Hyperkaliämie ankündigt, kann neben den üblichen intensivmedizi­nischen Maßnahmen eine Erhöhung der Filtrationsrate erforderlich sein.

Accusol 35 ist frei von Glucose. Besonders bei Diabetikern sind jedoch die Blutzuckerspiegel

genau zu überwachen.

Falls die lange Trenn-Naht zwischen den Kammern nicht geöffnet wurde (weil sich z. B. nur

die nur die kurze Safety Moon Einlaufnaht öffnen ließ) und nur die Lösung aus der kleinen Kammer ‚B‘ verabreicht wird, kann eine Alkalose auftreten. Die häufigsten klinischen Anzeichen/ Symptome einer Alkalose sind Übelkeit, Lethargie, Kopfschmerzen, Arrythmie, Atemnot.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Bei Verabreichung der Accusol 35-Lösung sollten die möglichen Wechselwirkungen zwischen der Accusol-Therapie und der bestehenden Therapie bedacht werden.

Die Blutspiegel anderer Arzneimittel können während der Hämodialyse, Hämofiltration und

Hämodiafiltration verändert werden.

Bei Patienten, die mit Herzglykosiden behandelt werden, muss der Kaliumplasmaspiegel

sorgfältig überwacht werden, da bei hypokaliämischen Patienten ein erhöhtes Risiko besteht.

Vitamin D-Präparate und kalziumhaltige Arzneimittel können das Risiko einer Hyperkalzämie

erhöhen (z. B. Calciumcarbonat, das als chelatbildende Verbindung für Kalium fungiert). Eine zusätzliche Substitution mit Natriumbikarbonat kann das Risiko einer metabolischen Alkalose erhöhen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Über die Anwendung von Accusol 35 während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen keine präklinischen oder klinischen Daten vor. Accusol 35 darf in der Schwangerschaft und Stillzeit nur bei eindeutiger Indikationsstellung verwendet werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Nicht zutreffend.

4.8    nebenwirkungen

Die genannten Nebenwirkungen basieren auf Berichten aus klinischen Studien, die vom Prüfarzt als produktbezogen beurteilt wurden (Punkt 1) als auch auf Literatur-Berichten (Punkt 2).

Die Häufigkeit wurde anhand der folgenden Kriterien bewertet: Sehr häufig (>1/10), häufig (> 1 /100, <1/10), gelegentlich (>1/1000, <1/100), selten (>1/10 000, < 1/1000) und sehr selten (< 1/10 000).

1) Klinische Studien

System Organklasse

Nebenwirkungen
   als potenzielle mit der behandlung in zusammenhang stehende nebenwirkungen können
   zu den potenziellen produktspezifischen nebenwirkungen zählen metabolische alkalose,

4.9    überdosierung

Bei regelmäßiger Überwachung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts wie in Abschnitt 4.4 empfohlen, sollte keine Überdosierung auftreten. Eine Überdosierung kann zu Hypervolämie und Elektrolytstörungen führen. Diese Symptome können durch Anpassen der Ultrafiltrati­onsrate und des verabreichten Volumens der Lösung korrigiert werden. Elektrolytungle­ichgewichte sind entsprechend der spezifischen Elektrolytstörung zu behandeln.

5.  pharmakologische eigenschaften

5.1  pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Hämofiltrate, ATC-Code: B05ZB

Accusol ist pharmakologisch inaktiv. Die Lösung besteht aus Ionen, die dem physiologischen Plasmaspiegel entsprechen.

Als Substitutionslösung liefert Accusol 35 kontinuierlich Elektrolyte und Wasser für die Hydratation und fungiert als alkalisierendes Mittel.

Als Dialyselösung entfernt Accusol 35 Stoffwechsel-Abbauprodukte aus dem Blut und unterstützt die Regulierung des Elektrolyt- und/oder Flüssigkeitshau­shaltes.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Nicht zutreffend, da die aktiven Wirkstoffe von Accusol 35 pharmakologisch inaktiv und ähnlich den physiologischen Plasmakonzentra­tionen sind.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Es gibt keine weiteren für die klinische Sicherheit relevanten präklinischen Daten, die nicht bereits in anderen Abschnitten der Fachinformation enthalten sind.

6.  pharmazeutische angaben

6.1   liste der sonstigen bestandteile

Wasser für Injektionszwecke

Salzsäure (zur pH-Einstellung)

Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)

Dinatriumphosphat, Dihydrat

6.2    inkompatibilitäten

Dieses Arzneimittel darf mit Ausnahme der in Abschnitt 6.6 aufgeführten Substanzen nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.

6.3    dauer der haltbarkeit

Dauer der Haltbarkeit

2 Jahre bei Lagerung in der Originalverpackung.

Haltbarkeit nach dem Mischen

Accusol 35 muss nach dem Entfernen der Schutzhülle und nach dem Mischen innerhalb von 24 Stunden verwendet werden.

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht kühlen oder einfrieren.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Accusol 35 ist in einem PVC-freien Zweikammerbeutel aus koextrudierter Folie (Clear-Flex-Folie), bestehend aus Polypropylen, Polyamid und einer Mischung aus Polypropylen, SEBS und Polyäthylen verpackt. Eine lange Trenn-Naht trennt die beiden Kammern.

Die große Kammer ‚A‘ besitzt einen Zuspritzstutzen für Arzneimittel. An der kleinen Kammer ‚B‘ befindet sich ein Anschlussstutzen zum Anbringen eines geeigneten Verabreichungssets. Eine kurze Safety Moon-Trenn-Naht (Einlaufnaht) muss geöffnet werden, um die gemischte Lösung zu verabreichen.

Der Zweikammerbeutel ist in eine transparente Schutzhülle aus Copolymer eingeschweißt. Beutelinhalt nach Rekonstitution: 5000 ml (3750 ml aus der großen Kammer und 1250 ml aus der kleinen Kammer).

Packungsgrößen: 2 × 5000 ml / Karton

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Nur verwenden, wenn der Beutel unversehrt ist. Nicht verwenden, wenn eine der Trenn-Nähte bereits geöffnet ist. Beschädigte Beutel verwerfen.

Nur klare Lösungen verwenden.

Während des gesamten Vorgangs ist auf aseptische Arbeitsweise zu achten.

Arzneimittelzusätze durch den Zuspritzstutzen an der großen Kammer hinzufügen und erst danach die Trenn-Naht öffnen. Vor dem Zusetzen von Arzneimitteln ist die Kompatibilität zu prüfen. Die lange Trenn-Naht unmittelbar nach dem Zusetzen der Arzneimittel öffnen. Die Lösung muss unmittelbar nach Zugabe von Arzneimitteln verwendet werden.

Unmittelbar nach Entfernen der Schutzhülle die lange Trenn-Naht zwischen den Kammern öffnen, um die Lösungen zu mischen. Sicherstellen, dass die Trenn-Naht komplett geöffnet ist und die beiden Lösungen vollständig gemischt sind. Danach die kurze Safety Moon-Trenn-Naht (Einlaufnaht) öffnen, um die gemischte Lösung zu verabreichen. Den Patienten anschließen und den Vorgang starten. Die Lösung muss nach dem Mischen innerhalb von 24 Stunden verwendet werden.

Restmengen verwerfen.

Nur zum Einmalgebrauch.

Accusol 35 nur mit der entsprechenden Einrichtung zur Überwachung der Therapie verwenden.

7.    inhaber der zulassung

Nikkiso Belgium

Industriepark 6

3300 Tienen

Belgien

8.    zulassungsnummer

64043.00.00

9.    datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 17. Oktober 2006

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 30. April 2015