Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Aciclovir PUREN 800 mg Tabletten
Aciclovir PUREN 800 mg Tabletten
2.
Jede Tablette enthält 800 mg Aciclovir.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe, Abschnitt 6.1.
3.
Tablette
Weiße bis beigefarbene, längliche, bikonvexe Tablette, mit den Prägungen „AR“ und „800“, getrennt durch eine Bruchkerbe, auf einer Seite und ohne Prägung auf der anderen Seite. Die Tablette kann in gleiche Dosen geteilt werden. Die Größe ist 21 mm x 10 mm.
4.
4.1
Aciclovir PUREN wird angewendet zur Behandlung von Varizellen-(Windpocken) und HerpesZoster (Gürtelrose)-Infektionen (nicht jedoch bei HSV-Infektionen bei Neugeborenen sowie schweren HSV-Erkrankungen bei immunsupprimierten Kindern).
Aciclovir PUREN wird für Anwendung bei Kinder ab 6 Jahren empfohlen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Behandlung von Varizellen- und Herpes-Zoster-Infektionen:
Fünfmal täglich im Abstand von etwa vier Stunden sollten jeweils 800 mg Aciclovir eingenommen werden, unter Weglassen der nächtlichen Dosierung. Die Behandlung muss sieben Tage dauern. Bei stark immunsupprimierten Patienten (z. B. nach Knochenmarktransplantation) oder bei Patienten mit verminderter Resorption aus dem Darm muss eine intravenöse Anwendung in Betracht gezogen werden.
Die Dosierung sollte so früh wie möglich nach Beginn einer Infektion beginnen: Die Behandlung von Herpes Zoster führt zu besseren Ergebnissen, wenn sie so schnell wie möglich nach Auftreten des Ausschlags eingeleitet wird. Die Behandlung von Windpocken bei immunkompetenten Patienten sollte innerhalb von 24 Stunden nach Auftreten des Ausschlags beginnen.
Kinder und Jugendliche
Behandlung einer Varizellen-Infektion:
6 Jahre und älter: 800 mg Aciclovir viermal täglich.
Die Behandlung sollte für fünf Tage fortgesetzt werden.
Es liegen keine spezifischen Daten zur Behandlung von Herpes-Zoster-Infektionen bei immunkompetenten Kindern vor.
Dosierung bei älteren Menschen:
Bei älteren Menschen muss die Möglichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion berücksichtigt werden und die Dosierung muss entsprechend angepasst werden (siehe Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion unten).
Bei älteren Patienten, die hohe Dosen von Aciclovir einnehmen, muss eine ausreichende Hydratation aufrechterhalten werden.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion:
Bei der Anwendung von Aciclovir an Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion ist Vorsicht geboten. Eine ausreichende Hydratation muss aufrechterhalten werden.
Bei der Behandlung von Herpes-Zoster-Infektionen bei Patienten mit schwerer eingeschränkter Nierenfunktion wird empfohlen, die Dosierung auf zweimal täglich 800 mg Aciclovir in etwa zwölf-stündigen Abständen (Kreatinin-Clearance weniger als 10 ml/Minute) und bei Patienten mit mittelschwerer Einschränkung der Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance im Bereich von 10 ml/Minute – 25 ml/Minute) auf dreimal täglich 800 mg Aciclovir in Abständen von etwa acht Stunden einzustellen.
Art der Anwendung
Aciclovir PUREN Tabletten sind zum Einnehmen.
Die Tabletten sollten ganz mit etwas Wasser geschluckt werden. Stellen Sie sicher, dass Patienten, die hohe Dosierungen erhalten ausreichend mit Flüssigkeit versorgt werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Aciclovir, Valaciclovir oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion und älteren Patienten Aciclovir wird renal eliminiert, daher muss die Dosis bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2 „Dosierung und Art der Anwendung“). Bei älteren Patienten ist eine verringerte Nierenfunktion wahrscheinlich, daher muss die Notwendigkeit einer Dosisreduktion für diese Patientengruppe in Betracht gezogen werden. Sowohl ältere Patienten als auch Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion haben ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung neurologischer Nebenwirkungen und sollten daher sorgfältig auf das Auftreten derartiger Auswirkungen hin beobachtet werden. Aus den berichteten Fällen geht hervor, dass diese
Reaktionen nach Absetzen der Behandlung im Allgemeinen reversibel waren (siehe Abschnitt 4.8 „Nebenwirkungen“).
Bei stark immunsupprimierten Patienten kann eine längere oder wiederholte Behandlung mit Aciclovir zu einer Selektion von Virusstämmen mit reduzierter Empfindlichkeit führen, mit der Folge, dass diese Patienten auf die Behandlung mit Aciclovir möglicherweise nicht mehr ansprechen (siehe Abschnitt 5.1).
Hydratationsstatus: Bei Patienten, die hohe orale Aciclovir-Dosierungen erhalten, muss auf eine angemessene Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.
Die gleichzeitige Anwendung anderer nephrotoxischer Arzneimittel erhöht das Risiko einer Nierenschädigung.
Die derzeit verfügbaren Daten aus klinischen Studien reichen nicht aus, um den Schluss zu ziehen, dass die Behandlung mit Aciclovir die Häufigkeit von Windpocken-assoziierten Komplikationen bei immunkompetenten Patienten reduziert.
Natrium
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Tablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Aciclovir wird hauptsächlich unverändert renal durch aktive tubuläre Sekretion in den Urin ausgeschieden. Gleichzeitig angewendete Arzneimittel, die ebenfalls über diesen Mechanismus ausgeschieden werden, können die Plasmakonzentration von Aciclovir erhöhen. Probenecid und Cimetidin erhöhen die AUC von Aciclovir über diesen Mechanismus und verringern die renale Clearance von Aciclovir. Bei einer gemeinsamen Anwendung von Aciclovir und Mycophenolatmofetil, ein nach Organtransplantationen eingesetztes Immunsuppressivum, wurde ein ähnlicher Anstieg der AUC von Aciclovir sowie des inaktiven Metaboliten von Mycophenolatmofetil gefunden. Aufgrund der großen therapeutischen Breite von Aciclovir ist eine Dosisanpassung jedoch nicht erforderlich.
Eine experimentelle Studie mit fünf männlichen Teilnehmern deutet darauf hin, dass eine Begleittherapie mit Aciclovir zu einer Erhöhung der AUC des insgesamt angewendeten Theophyllins um ca. 50 % führt. Es empfiehlt sich, während der gleichzeitigen Anwendung von Aciclovir die Plasmakonzentrationen zu bestimmen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von Aciclovir in der Schwangerschaft sollte nur dann erfolgen, wenn der potenzielle Nutzen die möglichen unbekannten Risiken überwiegt.
Seit Markteinführung werden die Ergebnisse von Schwangerschaften, bei denen Frauen in irgendeiner Form Aciclovir erhielten, in einem Schwangerschaftsregister dokumentiert. Dieses Register zeigt keine Erhöhung in der Anzahl von Geburtsschäden verglichen mit der Normalbevölkerung. Die aufgetretenen Geburtsschäden zeigten weder Einzigartigkeit noch ein konsistentes Muster, so dass keine gemeinsame Ursache vermutet werden kann.
Die systemische Anwendung von Aciclovir in international anerkannten Standardtests rief keine embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen bei Kaninchen, Ratten oder Mäusen hervor. Bei einer nicht zu den Standardtests gehörenden Untersuchung an Ratten wurden Anomalien bei den Föten beobachtet, allerdings erst bei subkutanen Dosierungen, die so hoch waren, dass sie zu einer maternalen Toxizität führten. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse ist unklar.
Allerdings ist Vorsicht geboten, indem der potenzielle Nutzen der Behandlung gegen jede mögliche Gefahr abgewogen wird. Die Ergebnisse aus reproduktionstoxikologischen Studien sind in Abschnitt 5.3 aufgeführt.
Stillzeit
Nach Einnahme von 200 mg Aciclovir 5-mal täglich wurden in der Muttermilch AciclovirKonzentrationen gefunden, die dem 0,6-fachen – 4,1-fachen der jeweiligen Aciclovir-Plasmaspiegel entsprechen. Ein Säugling wäre demnach Aciclovir-Konzentrationen von bis zu 0,3 mg/kg KG/Tag ausgesetzt. Deshalb ist Vorsicht geboten, wenn stillenden Müttern Aciclovir gegeben werden soll.
Fertilität
Es liegen keine Informationen über einen Einfluss von Aciclovir auf die weibliche Fertilität beim Menschen vor.
In einer Studie mit 20 männlichen Patienten mit normaler Spermienzahl, die Aciclovir
in Dosen bis zu 1 g pro Tag über bis zu 6 Monate einnahmen, wurden keine klinisch signifikanten Auswirkungen auf die Zahl, Motilität oder Morphologie der Spermien gefunden.
Siehe klinische Studien in Abschnitt 5.2.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden keine Studien zur Wirkung von Aciclovir auf die Fähigkeit, Fahrzeuge zu lenken oder Maschinen zu bedienen, durchgeführt. Eine nachteilige Auswirkung auf solche Aktivitäten kann aus der Pharmakologie des Wirkstoffs nicht vorhergesagt werden, aber das Nebenwirkungsprofil muss berücksichtigt werden.
4.8 nebenwirkungen
Die mit den unten stehenden Nebenwirkungen verbundenen Häufigkeitseinteilungen sind Schätzungen. Für die meisten Nebenwirkungen liegen keine adäquaten Daten zur Berechnung der Häufigkeiten vor. Ferner können Nebenwirkungen abhängig von der Indikation in ihrer Häufigkeit variieren. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100, < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000, < 1/100), selten (> 1/10.000, < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000).
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:
Sehr selten: Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten: Anaphylaxie
Psychiatrische Erkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerz, Schwindelgefühl.
Sehr selten: Agitiertheit, Verwirrtheit, Tremor, Ataxie, Dysarthrie, Halluzinationen, Psychotische Symptome, Konvulsionen, Somnolenz, Enzephalopathie, Koma.
Die oben genannten Nebenwirkungen sind im Allgemeinen reversibel und wurden überwiegend bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder anderen prädisponierenden Faktoren berichtet (siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Selten: Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Abdominalschmerz
Leber- und Gallenerkrankungen:
Selten: vorübergehender Anstieg der Bilirubin- und Leberenzymwerte
Sehr selten: Hepatitis, Ikterus
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig: Pruritus, Hautausschlag (einschließlich Photosensitivität)
Gelegentlich: Urtikaria, beschleunigter diffuser Haarausfall. Da beschleunigter diffuser Haarausfall einer großen Vielzahl von Krankheitsverläufen und Arzneimitteln zugeordnet wird, ist der Zusammenhang mit der Einnahme von Aciclovir-haltigen Arzneimitteln unklar.
Selten: Angioödem
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten: Blutharnstoff erhöht und Kreatinin erhöht.
Sehr selten: akutes Nierenversagen, Nierenschmerzen. Nierenschmerzen können mit Nierenversagen und Kristallurie in Verbindung stehen.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Ermüdung, Fieber
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome und Anzeichen
Aciclovir wird nur zum Teil aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert. Patienten haben in Einzelfällen Überdosierungen von bis zu 20 g eingenommen und dies blieb normalerweise ohne toxische Wirkung. Eine versehentliche wiederholte Überdosierung mit eingenommenem Aciclovir über mehrere Tage war mit gastrointestinalen Symptomen (wie Übelkeit und Erbrechen) und neurologischen Symptomen (Kopfschmerzen und Verwirrtheit) verbunden.
Eine Überdosierung von intravenös angewendetem Aciclovir führte zu einem Anstieg des SerumKreatinins und des Harnstoff-Stickstoffs im Blut und nachfolgend zu Nierenversagen.
Neurologische Auswirkungen wie Verwirrtheit, Halluzinationen, Agitation, Krampfanfälle und Koma wurden im Zusammenhang mit intravenöser Überdosierung beschrieben.
Maßnahmen
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen von Toxizität hin beobachtet werden.
Hämodialyse kann die Entfernung von Aciclovir aus dem Blut deutlich beschleunigen und kann daher als Maßnahme zur Behandlung einer symptomatischen Überdosierung in Erwägung gezogen werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaftenPharmakotherapeutische Gruppe: Direkt wirkende antivirale Mittel, Nukleoside und Nukleotide, exkl. Inhibitoren der reversen Transkriptase. ATC-Code: J05AB01
Aciclovir ist ein synthetisches Purin-Nukleosid-Analogon, welches in vitro und in vivo eine hemmende Wirkung gegen Herpes-simplex -Viren (HSV) des Typs I und II, und gegen VaricellaZoster-Viren (VZV) aufweist.
Die hemmende Wirkung von Aciclovir auf HSV I, HSV II und VZV ist hoch sensitiv. Das Enzym Thymidinkinase (TK) der normalen, nicht infizierten Zelle verwendet Aciclovir kaum als Substrat, daher ist die Toxizität auf die Säugetier-Wirtszelle gering. Die TK hingegen, die durch das HSV oder VZV codiert ist, wandelt Aciclovir in Aciclovirmonophosphat um, ein Nukleosidanalogon, welches weiter in das Diphosphat umgewandelt wird und schließlich durch Zellenzyme in das Triphosphat umgewandelt wird. Das Aciclovirtriphosphat interferiert mit der viralen DNS-Polymerase und verhindert die virale DNS-Replikation mit dem Resultat, dass nach Einbau in die Virus-DNS diese Kette abgebrochen wird.
Lang andauernde oder wiederholte Anwendungen von Aciclovir bei schwer immunsupprimierten Patienten könnten zur Selektion von Virusstämmen mit reduzierter Empfindlichkeit führen, die nicht mehr auf eine Behandlung mit Aciclovir ansprechen könnten. Die meisten der klinischen Isolate mit reduzierter Empfindlichkeit zeigten einen relativen Mangel an viraler TK, aber es wurde auch über Stämme mit veränderter viraler TK oder viraler DNS-Polymerase berichtet. Auch in vitro kann eine Exposition von HSV-Isolaten mit Aciclovir zu weniger empfindlichen Stämmen führen. Die Beziehung zwischen der in vitro bestimmten Empfindlichkeit der HSV-Isolate und der klinischen Antwort auf die Behandlung mit Aciclovir ist nicht klar.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
5.2 Pharmakokinetische EigenschaftenAciclovir wird nach Einnahme nur teilweise aus dem Darm resorbiert. Mittlere steady state Plasmaspitzenkonzentrationen (Cssmax) nach Dosen von 800 mg Aciclovir alle 4 Stunden betrugen 8 µMol (1,8 µg/ml) und entsprechende Cssmin Spiegel betrugen 4 µMol (0,9 µg/ml).
Bei Erwachsenen beträgt die terminale Plasmahalbwertszeit nach i.v. Applikation von Aciclovir ca.
2,9 Stunden. Das Arzneimittel wird größtenteils unverändert über die Niere ausgeschieden. Die renale Aciclovir-Clearance ist wesentlicher größer als die Kreatinin-Clearance , was darauf hinweist, dass die Ausscheidung nicht nur mittels glomerulärer Filtration, sondern auch mittels tubulärer Sekretion erfolgt. 9-Carboxymethoxy-methylguanin ist der einzige signifikante Metabolit von Aciclovir und ist für ca. 10 % – 15 % der gegebenen Dosis, die im Harn nachgewiesen werden
konnte, verantwortlich. Wird Aciclovir 1 Stunde nach 1 g Probenecid gegeben, wird die terminale Halbwertszeit um 18 % verlängert, die Fläche unter der Plasma-Konzentrations-Zeit-Kurve um 40 % vergrößert.
Bei Erwachsenen wurden nach einstündiger Aciclovir-Infusion von 2,5 mg/kg KG, 5 mg/kg KG und 10 mg/kg KG folgende mittlere steady state Aciclovir-Plasmaspitzenkonzentrationen (Cssmax) gemessen: 22,7 µMol (5,1 µg/ml), 43,6 µMol (9,8 µg/ml) und 92 µMol (20,7 µg/ml). 7 Stunden später betrugen die entsprechenden Basiswerte (Cssmin) 2,2 µMol (0,5 µg/ml), 3,1 µMol (0,7 µg/ml) und 10,2 µMol (2,3 µg/ml).
Bei Kindern über 1 Jahr wurden nach Gabe von 250 mg/m² Körperoberfläche statt 5 mg/kg KGbzw. 500 mg/m2 statt 10 mg/kg KG ähnliche Plasmaspitzenkonzentrationen (Cssmax) und Basiswerte (Cssmin) wie bei Erwachsenen festgestellt. Bei Neugeborenen und jungen Säuglingen (im Alter von 0 bis 3 Monaten), denen alle 8 Stunden 10 mg/kg KG als Infusion über 1 Stunde verabreicht wurde, betrugen die Cssmax 61,2 µMol (13,8 µg/ml) und die Cssmin 10,1 µMol (2,3 µg/ml). Die terminale Plasmahalbwertszeit bei diesen Patienten betrug 3,8 Stunden. Bei einer separaten Gruppe von Neugeborenen, denen alle 8 Stunden 15 mg/kg KG verabreicht wurden, zeigte sich eine in etwa zur Dosierung proportionale Erhöhung, mit Cmax von 83,5 µMol (18,8 µg/ml) und einem Basiswert von 14,1 µMol (3,2 µg/ml). Bei älteren Patienten nimmt die Körper-Clearance mit zunehmendem Alter ab, verbunden mit einer herabgesetzten Kreatinin-Clearance , obwohl es nur zu geringen Änderungen der terminalen Plasmahalbwertszeit kommt.
Bei Patienten mit chronischen Nierenversagen betrug die mittlere terminale Halbwertszeit
19,5 Stunden. Die mittlere Halbwertszeit von Aciclovir während der Dialyse betrug 5,7 Stunden. Der Aciclovir-Plasmaspiegel wurde durch Dialyse um ca. 60 % reduziert.
Die Konzentration in der Liquor Flüssigkeit beträgt etwa 50 % des entsprechenden Plasmaspiegels. Die Plasmaproteinbindung ist relativ gering (9 % bis 33 %) und Arzneimittelwechselwirkungen mit Bindungsstellenverschiebung werden nicht erwartet.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Mutagenität:
Die Ergebnisse einer großen Anzahl von Mutagenitätstests in vitro und in vivo zeigen, dass es unwahrscheinlich ist, dass Aciclovir für den Menschen ein genetisches Risiko darstellt.
Kanzerogenität: Aciclovir erwies sich in Langzeitstudien an Ratten und Mäusen als nicht kanzerogen.
Teratogenität : Die systemische Verabreichung von Aciclovir führte in international anerkannten Standardtests zu keinen embryotoxischen oder teratogenen Wirkungen bei Ratten, Kaninchen oder Mäusen. Bei einem nicht standardisierten Test bei Ratten, wurden fetale Abnormalitäten beobachtet, aber erst nach Verabreichung solch hoher subkutaner Dosen bei denen sich auch eine maternale Toxizität zeigte. Die klinische Relevanz dieser Erkenntnisse ist ungewiss.
Fertilität: Bei systemischen Dosen, die weit über den therapeutisch angewendeten liegen, wurden größtenteils reversible Wirkungen auf die Spermatogenese in Verbindung mit der Gesamttoxizität bei Ratten und Hunden berichtet. Untersuchungen von oral verabreichtem Aciclovir an zwei Generationen in Mäusen ergaben keinen Hinweis einer Wirkung auf die Fertilität.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Mikrokristalline Cellulose
Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A) (Ph. Eur.)
Povidon (K30)
Hochdisperses Siliciumdioxid
Magnesiumstearat (Ph. Eur.) [pflanzlich]
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
2 Jahre
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Aciclovir PUREN ist in Blisterpackungen aus durchsichtigem PVC mit Aluminiumfolie erhältlich.
Packungsgrößen:
25, 30, 35, 50, 70, 100 und 500 Tabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
PUREN Pharma GmbH & Co. KG
Willy-Brandt-Allee 2
81829 München
8. zulassungsnummer
2201011.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
Datum der Erteilung der Zulassung: 04. Februar 2020