Beipackzettel - Albiotic intramammär 330mg/100mg
GEBRAUCHSINFORMATION
Albiotic intramammär 330 mg / 100 mg
Lösung zur intramammären Anwendung für Rinder
Name und Anschrift des Zulassungsinhabers und, wenn unterschiedlich, des
Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist
Zulassungsinhaber:
Huvepharma NV
Uitbreidingstraat 80
2600 Antwerpen
Belgien
Hersteller für die Chargenfreigabe:
Biovet Joint Stock Company
39, Petar Rakov Str.
4550 Peshtera
Bulgarien
Bezeichnung des Tierarzneimittels
Albiotic intramammär 330 mg / 100 mg
Lösung zur intramammären Anwendung für Rinder
Wirkstoff und sonstige Bestandteile
Ein Injektor mit 10 ml Lösung enthält:
Wirkstoffe:
Lincomycinhydrochlorid-Monohydrat 376 mg
(entsprechend Lincomycin 330 mg)
Neomycinsulfat 144 mg
(entsprechend Neomycin 100 mg)
Sonstige Bestandteile, deren Kenntnis für eine zweckgemäße Verabreichung des Mittels erforderlich ist:
Natriumedetat 5 mg
Lösung zur intramammären Anwendung.
Gelbliche, wässrige Lösung.
Anwendungsgebiete
Zur Behandlung von durch Lincomycin und Neomycin empfindliche Erreger hervorgerufenen Euterentzündungen bei laktierenden Rindern, verursacht durch: Staphylococcus aureus, Streptococcus agalactiae, Streptococcus dysgalactiae, Streptococcus uberis und E. coli.
Bei intrazisternaler Behandlung akuter Mastitiden mit Allgemeinreaktionen ist außerdem eine parenterale antibiotische Therapie erforderlich.
Gegenanzeigen
Resistenzen und Überempfindlichkeit gegen Aminoglykoside und Lincosamide.
Nicht anwenden bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktionsstörung und bei Störungen des Gehör- und Gleichgewichtssinnes.
Nicht kombinieren mit anderen Aminoglykosiden oder bakteriostatisch wirkenden Antibiotika.
Nebenwirkungen (Häufigkeit und Schwere)
Insbesondere bei Tieren mit vorgeschädigtem Eutergewebe sowie einer längeren als der vorgesehenen Anwendungsdauer kann es zu Störungen des Gehör- und Gleichgewichtssinnes, der Nierenfunktion sowie zu neuro-muskulären Blockaden kommen.
Allergische Reaktionen (Hautreaktionen, anaphylaktische Sofortreaktionen) sind möglich.
Im Falle des Auftretens von Nebenwirkungen ist Albiotic intramammär 330 mg / 100 mg abzusetzen und es ist entsprechend symptomatisch zu behandeln.
Bei Anaphylaxie: Epinephrin (Adrenalin) und Glukokortikoide.
Bei allergischen Hautreaktionen: Antihistaminika und/oder Glukokortikoide.
Eine neuromuskuläre Blockade kann durch Calcium nur partiell aufgehoben werden. Indirekt wirksame Parasympathomimetika (z.B. Neostigmin) sind nicht wirksam.
Falls Sie eine Nebenwirkung bei Ihrem Tier/Ihren Tieren feststellen, die nicht in der Packungsbeilage aufgeführt ist, teilen Sie diese bitte Ihrem Tierarzt oder Apotheker mit.
Zieltierart
Rind
Dosierung und Art der Anwendung
Zur intramammären Anwendung.
1 Injektor (10 ml Albiotic intramammär 330 mg / 100 mg) pro erkranktes Viertel.
Siehe auch
Die Behandlung erfolgt 3-mal an drei aufeinanderfolgenden Melkzeiten, im 12stündigen Abstand. Insgesamt sind 3 Behandlungen pro erkranktes Viertel durchzuführen.
Sollte nach 3 Behandlungstagen keine deutliche Besserung des Krankheitszustandes eingetreten sein, ist eine Überprüfung der Diagnose und ggf. eine Therapieumstellung durchzuführen.
Hinweise für die richtige Anwendung
Vor der Behandlung sollen die Zitzen gründlich mit warmem Wasser, das ein geeignetes Desinfektionsmittel enthält, gereinigt und anschließend getrocknet werden.
Das Euter soll vollständig ausgemolken werden. Anschließend sollen die Zitzen mit einem Alkohol-Pad oder einem geeigneten Desinfektionsmittel desinfiziert werden.
Nach der intramammären Instillation wird das Viertel massiert, um das Produkt in der Milchzisterne zu verteilen. Nach der Instillation wird empfohlen, alle Zitzen mit einem geeigneten Dippmittel zu dippen.
Wartezeit
Rind:
Essbare Gewebe:
3 Tage
3,5 Tage (84 Stunden)
Milch:
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30 °C lagern. Vor Frost schützen.
Das Arzneimittel nach Ablauf des auf Behältnis und äußerer Umhüllung angegebenen Verfallsdatums nicht mehr verwenden.
Arzneimittel unzugänglich für Kinder aufbewahren.
Besondere Warnhinweise
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung bei Tieren:
In Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Albiotic intramammär 330 mg / 100 mg sollte die Sensitivität der Erreger durch Erstellung eines
Antibiogramms geprüft werden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für den Anwender:
Der direkte oder indirekte Kontakt des Anwenders mit dem Arzneimittel über die Haut oder Schleimhäute ist wegen der Gefahr einer Sensibilisierung zu vermeiden.
Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Entsorgung von nicht verwendetem Arzneimittel oder von Abfallmaterialien, sofern erforderlich
Nicht aufgebrauchte Tierarzneimittel sind vorzugsweise bei Schadstoffsammelstellen abzugeben. Bei gemeinsamer Entsorgung mit dem Hausmüll ist sicherzustellen, dass kein missbräuchlicher Zugriff auf diese Abfälle erfolgen kann. Tierarzneimittel dürfen nicht mit dem Abwasser bzw. über die Kanalisation entsorgt werden.
Genehmigungsdatum der Packungsbeilage
Anwendung während der Trächtigkeit und Laktation:
Besondere Sorgfalt ist bei der Anwendung des Präparates bei laktierenden Tieren geboten, da gastrointestinale Nebenwirkungen von Lincomycin bei sehr jungen Tieren (säugenden) auftreten können.
Überdosierung:
Gemäß der Symptomatik sind entsprechende Notfallmaßnahmen zu ergreifen.
Ernsthafte Fälle von Überdosierung sind bisher nicht bekannt geworden. Siehe unter „Nebenwirkungen“.
Wechselwirkungen:
Zwischen Lincomycin und Clindamycin besteht komplette Kreuzresistenz; gegenüber Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin, Kitasamycin, Spiramycin und Oleandomycin partielle Kreuzresistenz.
Bei der Zusatzbehandlung mit anderen Arzneimitteln besteht die Gefahr der Inaktivierung des Neomycin.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Anästhetika bzw. von Wirkstoffen mit neuromuskulärer Blockadewirkung (z.B. Tubocurarin, Gallamin, Pancuronium) verstärkt Lincomycin die Curare ähnlichen Effekte dieser Muskelrelaxantien.
Packungsgrößen:
Packungen mit 24 und 144 Injektoren mit jeweils 10 ml Lösung zur intramammären Anwendung.
Möglicherweise werden nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.