Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Alfason Cresa
1. bezeichnung des arzneimittels
Alfason Cresa
0,1 % Creme
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 g Alfason Cresa enthält 1 mg Hydrocortison-17-butyrat.
Sonstige Bestandteile mit bekannter Wirkung:
Dieses Arzneimittel enthält 5,0 mg Benzylalkohol und 0,5 mg Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.) pro 1 g Alfason Cresa.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Alfason Cresa ist eine weiße Creme.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Alle kortikoidbehandlungsbedürftigen akuten bis chronischen Hauterkrankungen bei ,,normaler‘‘ bis trockener Haut.
Ekzeme wie endogenes Ekzem, allergisches Kontaktekzem, toxisch-degeneratives
Ekzem, initial nicht länger als 1 Woche bei stark entzündetem seborrhoischem Ekzem.
Psoriasis.
Alfason Cresa ist bei Erwachsenen, Kindern und Säuglingen über 3 Monaten indiziert.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Erwachsene und Kinder
Eine dünne und gleichmäßige Schicht sollte 1– bis 2-mal täglich auf den betroffenen Hautbereich aufgetragen werden.
Eine Anwendung einmal täglich oder 2 bis 3 Mal pro Woche ist in der Regel ausreichend, sobald sich der Zustand gebessert hat.
Bei Erwachsenen sollte die Behandlungsdauer 8 Wochen nicht überschreiten.
Bei Kindern sollte die Behandlungsdauer 2 Wochen nicht überschreiten.
Pädiatrische Bevölkerungsgruppe
Bei Kindern und Säuglingen sollten große Mengen, Okklusion und eine längere Behandlung vermieden werden.
Bei Säuglingen sollte die Behandlung normalerweise nicht länger als 7 Tage dauern.
4.3 gegenanzeigen
Unbehandelte Hauterkrankungen, die durch Bakterien, Viren, Pilze, Hefen oder parasitäre Infektionen verursacht wurden. Ulceröse Hautläsionen, Akne vulgaris, Rosazea, periorale Dermatitis.
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, Propyl-4-hydroxybenzoat, Benzylalkohol
oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Alfason Cresa darf nicht mit den Augen in Berührung gebracht werden.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Alfason Cresa sollte wegen des Risikos von Glaucoma simplex oder subkapsulärer Katarakt nicht auf die Augenlider aufgetragen werden.
Alfason Cresa darf nicht auf die Schleimhaut aufgetragen werden.
Sehstörung
Bei der systemischen und topischen Anwendung von Kortikosteroiden können Sehstörungen auftreten. Wenn ein Patient mit Symptomen wie verschwommenem Sehen oder anderen Sehstörungen vorstellig wird, sollte eine Überweisung des Patienten an einen Augenarzt zur Bewertung möglicher Ursachen in Erwägung gezogen werden; diese umfassen unter anderem Katarakt, Glaukom oder seltene Erkrankungen, wie z. B. zentrale seröse Chorioretinopathie (CSC), die nach der Anwendung systemischer oder topischer Kortikosteroide gemeldet wurden.
Gesichts- und Genitalhaut reagiert empfindlicher auf Kortikosteroide als andere Hautbereiche; Alfason Cresa sollte auf Gesichts- und Genitalhaut nicht über längere Zeit angewendet werden, um glucokortikoidbedingte Hautveränderungen zu vermeiden. Nach jeder Anwendung müssen die Hände gewaschen werden, es sei denn, Alfason Cresa wird zur Behandlung der Hände verwendet.
Es besteht ein erhöhtes Risiko von systemischen und lokalen Nebenwirkungen bei der Behandlung von intertriginösen Bereichen, großen Hautarealen oder unter Okklusion sowie bei häufiger Dosierung oder Behandlung über einen längeren Zeitraum. Zu
beachten sind die Risiken von systemischen Nebenwirkungen einschließlich der adrenokortikalen Suppression. Diese können bei Kindern schnell auftreten und zu einer Unterdrückung der Wachstumshormonausschüttung führen.
Bei Abbruch der Behandlung kann ein Rebound-Effekt auftreten.
Cetylstearylalkohol kann örtlich begrenzte Hautreaktionen (z.B. Kontaktdermatitis) hervorrufen.
Benzylalkohol kann leichte lokale Reizungen hervorrufen.
Pädiatrische Bevölkerungsgruppe
Aufgrund des größeren Körperoberflächen-Gewichts-Verhältnisses bei Kindern sollte Alfason Cresa jedoch mit Vorsicht und nach Anweisung durch den Arzt angewendet werden.
Darüber hinaus ist besondere Vorsicht bei Dermatosen im Säuglingsalter einschließlich Windelausschlag geboten.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Anwendung von Alfason Cresa im Genital- oder Analbereich und Kondomen kann es aufgrund des enthaltenen Vaselins und Paraffins zu einer Verminderung der Reißfestigkeit und damit zu einer Beeinträchtigung der Sicherheit von Kondomen kommen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Es gibt keine oder nur eine begrenzte Anzahl von Daten über die Anwendung von Hydrocortison-17-Butyrat bei schwangeren Frauen. Ergebnisse aus mehreren Beobachtungsstudien (mehr als 1000 exponierte Schwangerschaftsausgänge) haben keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der topischen Anwendung von Kortikosteroiden während der Schwangerschaft und angeborenen Anomalien, Frühgeburt, fetalem Tod oder der Art der Entbindung, unabhängig von der Potenz, ergeben.
Tierversuche sind im Hinblick auf die Reproduktionstoxizität von Hydrocortison-17-Butyrat unzureichend (siehe Abschnitt 5.3). Obwohl Tierversuche gezeigt haben, dass die wirksameren Kortikosteroide nach dermaler Applikation teratogen sind, ist die klinische Relevanz beim Menschen nicht nachgewiesen.
Daher sollte Alfason Cresa während der Schwangerschaft nur dann eingesetzt werden, wenn der potenzielle Nutzen das potenzielle Risiko rechtfertigt. Als zusätzliche Vorsichtsmaßnahme sollte Alfason Cresa während der Schwangerschaft nicht über einen
längeren Zeitraum oder über eine große Oberfläche (mehr als 20% der Körperoberfläche) angewendet werden.
Stillzeit
Es ist unbekannt, ob Hydrocortison-17-Butyrat/Metabolite nach topischer Anwendung in der Muttermilch vorhanden sind.
Es ist nicht zu erwarten, dass die Anwendung von Alfason Cresa während des Stillens die gestillten Säuglinge beeinträchtigt, da die systemische Absorption von topisch appliziertem Hydrocortison-17-Butyrat gering ist.
Alfason Cresa kann während des Stillens verwendet werden, allerdings sollte während der Stillzeit eine großflächige und längerfristige Anwendung (siehe Abschnitt 4.4) und insbesondere eine Auftragung im Brustbereich unterbleiben.
Fertilität
Es liegen keine Tier- oder Humandaten über Alfason Cresa zur Fruchtbarkeit vor.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von
Alfason Cresa hat keinen oder einen vernachlässigbaren Einfluss auf die Fähigkeit, Maschinen zu fahren und zu bedienen.
4.8
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen seit dem Inverkehrbringen sind Überempfindlichkeit und Hautreaktionen wie Erythem, Juckreiz und Hautinfektionen. Unerwünschte Reaktionen sind nach der Organklasse des MedDRA-Systems aufgelistet.
Die Häufigkeiten werden als sehr selten (<1/10.000), selten (≥1/10.000 bis <1/1.000), gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100), häufig (≥ 1/100 bis <1/10), sehr häufig (≥1/10) und nicht bekannt (kann aus den verfügbaren Daten nicht geschätzt werden) definiert. Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppierung werden die Nebenwirkungen in der Reihenfolge abnehmender Schwere dargestellt.
Häufigkeit
Organklasse | Selten (>1/10,000,<1/1000) | Sehr selten (<1/10,000) | Nicht bekannt |
Infektionen und Befall | Hautinfektion | ||
Erkrankungen des Immunsystems | Überempfindlichkeit | ||
endokrine Erkrankungen | AdrenokortikaleSuppression | ||
Augenerkrankungen | Verschwommenes Sehen * | ||
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes | Hautatrophie** Dermatitis*** Teleangiektasie Purpura Hautstreifung (Striae distensae) Akne Pperiorale Dermatitis Abnahme der Pigmentierung allergische Hautreaktionen Pruritus Erythem Ausschlag | ||
Allgemeine Störungen und Bedingungen am Verabreichungsort | Rebound-Effekt | Schmerzen an der Applikationsstelle |
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet. Im Falle einer chronischen Überdosierung ist das Auftreten einer verminderten adrenalen Funktion möglich.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Kortikosteroide, mittelstark wirksam (Gruppe II) ATC-Code: D07AB02
Wirkmechanismus und pharmakodynamische Wirkungen
Der aktive Wirkstoff von Alfason Cresa ist das synthetische Kortikosteroid Hydrokortison-17– Butyrat.
Hydrokortison wirkt, indem es an den Glukokortikoidrezeptor in den Zielzellen bindet, diesen aktiviert und so Transkription und Synthese von proinflammatorischen Zytokinen, die Expression von Entzündungsmediatoren und die Synthese von Zytokinrezeptoren hemmt. Die topische Verabreichung führt zu entzündungshemmenden, juckreizstillenden und gefässverengenden Eigenschaften, wodurch die Entzündungssymptome, die durch Kortikoid-sensitive Dermatosen verursacht wurden, verringert werden.
Die Veresterung von Hydrocortison mit Buttersäurerückständen (Butyrat) führt zu einer höheren Hydrocortison-Aktivität im Vergleich zu Hydrocortison.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach dem Auftragen auf die Haut verbleibt Hydrocortison-17-Butyrat überwiegend in der Epidermis, vor allem im Stratum corneum und kann teilweise in die Haut eindringen.
Verteilung
Hydrocortison-17-Butyrat ist an Plasmaproteine gebunden.
Stoffwechsel
Hydrocortison-17-Butyrat wird im Plasma und in der Leber zu Hydrocortison und Buttersäure hydrolysiert.
Elimination
Geringe Mengen von Hydrocortison-17-Butyrat werden im Urin, hauptsächlich konjugiert als Glucuronide, mit einem sehr geringen Anteil an unverändertem Hydrocortison, und im Stuhl ausgeschieden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Reproduktions- und Entwicklungstoxizität, Genotoxizität, und zum kanzerogenen Potential lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Die Prüfung der chronischen Toxizität wurde an Ratten (0,1, 0,5, 2,5 und 6,25 mg/kg/Tag subcutan) über 6 Monate durchgeführt. Die Verabreichung von 6,25 mg/kg/Tag führte zu erhöhter Mortalität. Körpergewichtsreduktion wurde ab 2,5 mg/kg/Tag und verminderte Organgewichte (Thymus, Nebennieren, Milz, Lunge, Magen) wurden in allen Dosisgruppen ermittelt. Während es zu einer dosisabhängigen Abnahme der Leukozyten und Lymphozyten kam, stieg die Anzahl der neutrophilen Leukozyten. Biochemisch wurden erhöhte Serumtransaminasen (SGOT- und SGPT-Werte) festgestellt. Die histopathologische Untersuchung zeigte eine Hypertrophie der Leberzellen, und in der Gruppe mit der höchsten Dosierung wurde eine Nebennierenatrophie festgestellt. Die toxischen Befunde sind überwiegend bekannte Effekte von Kortikosteroiden.
Hydrocortison-17-butyrat wurde nur unzureichend bezüglich mutagener Wirkungen untersucht. Strukturverwandte Stoffe zeigen in Mutagenitätstests keine relevanten positiven Befunde. Studien zum tumorerzeugenden Potential von Hydrocortison-17-butyrat wurden nicht durchgeführt.
Reproduktionsstudien an Ratten und Mäusen zeigten eine maternale Toxizität bei der höchsten Dosis von Hydrocortison-17-Butyrat. Trächtige Mäuse wurden vom 7. bis 12. Tag der Trächtigkeit mit Hydrocortison-17-Butyrat mit subkutanen Dosen von 0,2 oder 1,0 mg/kg Körpergewicht/Tag behandelt. Trächtige Ratten wurden vom 9. bis 14. Tag der Trächtigkeit subkutan mit 0,2 oder 9 mg/kg Körpergewicht/Tag behandelt. Bei Ratten verursachte die Höchstdosis eine fötale Toxizität, die sich in einer erhöhten Anzahl fötaler Resorptionen und Todesfälle, einem verminderten fötalen Wachstum und einer damit verbundenen verzögerten Ossifikation äußerte.
Bei Mäusen zeigten sowohl Hydrocortison-17-butyrat als auch -acetat einen Einfluss auf die Feten, der typisch für Kortikosteroide ist: es wurden Skelettfehlbildungen und Ossifikationsanomalien beobachtet.
Die Relevanz für den Menschen ist unbekannt.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Propyl-4-hydroxybenzoat (Ph.Eur.)
Benzylalkohol
Macrogol-25-cetylstearylether (Ph.Eur.)
Cetylstearylalkohol (Ph.Eur.)
Dünnflüssiges Paraffin
Gereinigtes Wasser
Natriumcitrat
Citronensäure
Weißes Vaselin
6.2 inkompatibilitäten
Da keine Kompatibilitätsstudien durchgeführt wurden, darf dieses Arzneimittel nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3.
3 Jahre
Nach Anbruch 8 Wochen.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25 °C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Beschichtete Aluminiumtuben mit Verschlüssen aus hochdichtem Polyethylen (HDPE) Packungsgrößen: Tuben zu 20 g, 50 g und 100 g.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur
Keine besonderen Anforderungen.
7. inhaber der zulassung
CHEPLAPHARM Arzneimittel GmbH
Ziegelhof 24
17489 Greifswald
Deutschland
Tel.: +49 (0) 3834 3914–0
8. zulassungsnummern
1614.00.00
9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung
Datum der Erteilung der Zulassung 20.Juli 1981
Datum der Verlängerung der Zulassung 03.Juli 2003
10. stand der information
März 2021