Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Alfentanil Kalceks 500 Mikrogramm/ml Injektions-/Infusionslösung
1. bezeichnung des arzneimittels
Alfentanil Kalceks 500 Mikrogramm/ml Injektions-/Infusionslösung
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
1 ml Injektions-/Infusionslösung enthält Alfentanilhydrochlorid entsprechend 500 Mikrogramm Alfentanil.
Jede 2-ml-Ampulle enthält Alfentanilhydrochlorid entsprechend 1 mg Alfentanil.
Jede 10-ml-Ampulle enthält Alfentanilhydrochlorid entsprechend 5 mg Alfentanil.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Natrium (siehe Abschnitt 4.4).
Jede 2-ml-Ampulle enthält 7,1 mg Natrium.
Jede 10-ml-Ampulle enthält 35,4 mg Natrium.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.
3. darreichungsform
Injektions-/Infusionslösung
Klare, farblose Lösung, frei von sichtbaren Partikeln.
Der pH-Wert der Lösung beträgt 4,0 – 6,0.
Die Osmolalität beträgt 270 – 310 mOsmol/kg.
4. klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Alfentanil Kalceks ist bei Erwachsenen indiziert zur Anwendung als:
Analgetikum zur Einleitung einer Anästhesie und/oder zur Aufrechterhaltung einer Allgemeinanästhesie.Bei Neugeborenen, Kleinkindern, Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren ist Alfentanil Kalceks indiziert als:
Opioid-Analgetikum zusammen mit einem Hypnotikum zur Einleitung einer Anästhesie Opioid-Analgetikum im Rahmen einer Allgemeinanästhesie sowohl für kurz als auch lang dauernde operative Eingriffe.4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Die Dosierung von Alfentanil sollte individualisiert werden nach Alter, Körpergewicht, Allgemeinzustand, den zugrundeliegenden Erkrankungen, Verwendung anderer Arzneimittel und Art der Operation und Anästhesie.
Erwachsene Patienten
Das übliche empfohlene Dosierungsschema ist in Tabelle 1 angegeben.
Erwachsene | Initial | Als Zusatz |
Spontanatmung | 500 µg (1 ml) | 250 µg (0,5 ml) |
Assistierte Beatmung | 30–50 µg/kg | 15 µg/kg |
Bei spontan atmenden Patienten wird die initiale Bolusdosis langsam über etwa 30 Sekunden verabreicht (Verdünnung kann hilfreich sein).
Bei nicht prämedizierten erwachsenen Patienten kann davon ausgegangen werden, dass 500 μg (1 ml) Alfentanil nach intravenöser Verabreichung innerhalb von 90 Sekunden eine maximale Wirkung erzielen und 5‑10 Minuten lang für eine Analgesie sorgen.
Eingriffen mittlerer und längerer DauerPerioden mit erhöhter Schmerzintensität können durch wiederholte Verabreichung von 250 μg (0,5 ml) Alfentanil überbrückt werden. Bei länger dauernden Eingriffen werden weitere Injektionen benötigt werden.
Bei beatmeten Patienten soll die letzte Dosis Alfentanil spätestens etwa 10 Minuten vor Ende der des Eingriffs verabreicht werden, um ein Anhalten der Atemdepression nach Abschluss des Eingriffs zu vermeiden.
Bei beatmeten Patienten und länger dauernden Eingriffen kann Alfentanil mit einer Geschwindigkeit von 0,5‑1 μg/kg/min infundiert werden.
Ausreichende Plasmakonzentrationen von Alfentanil werden nur dann schnell erreicht, wenn vor dieser Infusion eine Initialdosis von 50‑100 μg/kg verabreicht wird, die als Bolus oder als schnelle Infusion über 10 Minuten verabreicht wird.
Niedrigere Dosen können ausreichend sein, z.B. wenn die Anästhesie durch andere Wirkstoffe ergänzt wird.
Die Infusion soll bis zu 30 Minuten vor dem voraussichtlichen Ende der Operation beendet werden.
Eine Erhöhung der Infusionsgeschwindigkeit kann die Erholung verzögern.
Eine Supplementierung des Anästhetikums wird, falls erforderlich, in Perioden mit erhöhter Schmerzintensität am besten durch zusätzliche Bolusdosen von Alfentanil (500 μg bis 1 mg,
entsprechend 1‑2 ml) oder niedrige Konzentrationen eines volatilen Wirkstoffs für kurze Zeiträume erreicht.
Patienten mit schweren Verbrennungen, die sich zum Verband usw. vorstellten, erhielten eine Initialdosis von 18‑28 μg/kg/min bis zu 30 Minuten lang, ohne dass eine mechanische Beatmung erforderlich war.
In der Herzchirurgie wurden bei Verwendung als alleiniges Anästhetikum Dosen im Bereich von 12‑50 mg/Stunde eingesetzt.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Es müssen Geräte für eine Unterstützung der Atmung bei Kindern aller Altersgruppen verfügbar sein, selbst für kurze Eingriffe bei spontan atmenden Kindern.
Die Daten zu Kindern, insbesondere für die Altersgruppe zwischen 1 Monat und 1 Jahr, sind begrenzt (siehe Abschnitt 5.2).
Neugeborene (0 bis 27 Tage) : Die Pharmakokinetik ist bei Neugeborenen, insbesondere Frühgeborenen, sehr variabel. Die Plasmaclearance und Proteinbindung sind geringer, sodass eventuell eine niedrigere Alfentanil-Dosis benötigt wird. Neugeborene sollen engmaschig überwacht und die Alfentanil-Dosis nach dem Ansprechen titriert werden.
Säuglinge und Kleinkinder (28 Tage bis 23 Monate) : Die Plasmaclearance kann bei Säuglingen und Kleinkindern im Vergleich zu Erwachsenen erhöht sein. Zur Aufrechterhaltung der Analgesie kann es erforderlich sein, die Infusionsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Kinder (2 bis 11 Jahre) : Die Plasmaclearance kann bei Kindern leicht erhöht sein, sodass es erforderlich sein kann, die Infusionsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Jugendliche : Bei Jugendlichen entspricht die Pharmakokinetik von Alfentanil der bei Erwachsenen, somit sind keine spezifischen Dosierungsempfehlungen notwendig.
Dosierungsempfehlungen für Kinder und Jugendliche
Durch die grofle Variabilität des Ansprechens auf Alfentanil ist es schwierig, für jüngere Kinder Dosierungsempfehlungen zu geben. Für ältere Kinder wird ein Bolus von 10 – 20 µg/kg Alfentanil (d.h. als Ergänzung zu Propofol oder einer Inhalationsanästhesie) zur Einleitung der Anästhesie oder als Analgetikum als angemessen erachtet. In angemessenen Abständen können zusätzliche Bolus-Injektionen von 5 – 10 µg/kg Alfentanil verabreicht werden.
Zur Aufrechterhaltung der Analgesie bei Kindern während einer Operation kann eine AlfentanilInfusion mit einer Rate von 0,5 – 2 µg/kg/min verabreicht werden. Die Dosis muss nach den Bedürfnissen jedes individuellen Patienten auf- oder abtitriert werden. Wenn Alfentanil mit einem intravenösen Anästhetikum kombiniert wird, beträgt die empfohlene Dosis ungefähr 1 µg/kg/min.
Wenn Alfentanil Neugeborenen oder sehr jungen Kindern verabreicht wird, kann ein erhöhtes Risiko für respiratorische Komplikationen und Muskelrigidität bestehen. Notwendige Vorsichtsmaflnahmen sind in Abschnitt 4.4 beschrieben.
Leberfunktionsstörung
Es können reduzierte Dosen erforderlich sein (siehe Abschnitt 4.4 ‚Spezielle
Dosierungsüberlegungen‘ und Abschnitt 5.2).
Nierenfunktionsstörung
Die Plasmaclearance von Alfentanil ist bei Nierenversagen unverändert. Die freie Fraktion ist jedoch erhöht, und daher ist eventuell eine niedrigere Dosis erforderlich (siehe Abschnitt 4.4 ‚Spezielle Dosierungsüberlegungen‘ und Abschnitt 5.2).
ƒltere und geschwächte Patienten
Bei älteren (> 65 Jahre) und geschwächten Patienten muss die Initialdosis reduziert werden. Die Wirkung der Initialdosis ist bei der Errechnung der weiteren Dosen zu beachten.
Patienten mit Begleiterkrankungen
Alfentanil muss bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen vorsichtig titriert werden:
unkontrollierte Hypothyreose Lungenerkrankungen, insbesondere im Fall einer verminderten respiratorischen Kapazität Alkoholismus oder Leber- und/oder Niereninsuffizienz.Bei diesen Patienten ist auch eine längere postoperative Beobachtung erforderlich.
Art der Anwendung
Zur intravenösen Anwendung.
Alfentanil Kalceks wird als Bolus-Injektion (kurze Eingriffe) oder als wiederholte Injektion oder als Infusion (lang dauernde schmerzhafte Eingriffe) gegeben.
Alfentanil ist nur von Personen zu verabreichen, die im Umgang mit Allgemeinanästhetika und in der Handhabung von respiratorischen Effekten potenter Opioide geschult sind.
Hinweise zur Verdünnung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, andere Opioide oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaflnahmen für die anwendung
Atemdepression
Eine Atemdepression ist dosisabhängig und kann durch einen spezifischen Opioid-Antagonisten (Naloxon) aufgehoben werden. Dabei können mehrere Dosen von Naloxon notwendig sein, da die Atemdepression länger als die Wirkung des Opioid-Antagonisten andauern kann. Eine tiefe Analgesie wird von ausgeprägter Atemdepression und dem Verlust des Bewusstseins begleitet, die in der postoperativen Phase anhalten oder wiederkehren können. Daher müssen die Patienten unter geeigneter Überwachung bleiben. Eine Reanimationsausstattung und Opioid-Antagonisten müssen jederzeit zur Verfügung stehen. Hyperventilation während der Anästhesie kann das Ansprechen des Patienten auf CO2 verändern und auf diese Weise die postoperative Atmung beeinträchtigen.
Muskelrigidität
Eine auch die Atemmuskulatur betreffende Muskelrigidität kann auftreten und zur Atemdepression führen und durch folgende Maflnahmen vermieden werden: langsame i.v. Injektion (normalerweise bei niedriger Dosierung ausreichend), Prämedikation mit Benzodiazepinen und Verabreichung von Muskelrelaxanzien. Nichtepileptische Myoklonien können auftreten.
Myasthenia gravis
Alfentanil kann nach intravenöser Verabreichung zu Muskelrigidität führen. Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Anwendung von Muskelrelaxanzien angezeigt ist. Alfentanil sollte daher nicht bei Patienten mit Myasthenia gravis angewendet werden, da die Anwendung von Muskelrelaxanzien bei diesen Patienten nicht geeignet ist.
Herzerkrankungen
Bei ungenügender Gabe von anticholinergen Mitteln oder wenn Alfentanil in Kombination mit nicht-vagolytischen Muskelrelaxanzien verabreicht wird, kann es zum Auftreten von Bradykardie und manchmal zum Herzstillstand kommen. Die Bradykardie kann mit Atropin behandelt werden.
Spezielle Dosierungsüberlegungen
Opioide können Hypotonie, vor allem bei hypovolämischen Patienten und Patienten mit Herzinsuffizienz, hervorrufen. Einleitungsdosen müssen angepasst und langsam verabreicht werden, um eine kardiovaskuläre Depression zu vermeiden. Es sind entsprechende Maflnahmen zur Aufrechterhaltung eines stabilen arteriellen Druckes zu ergreifen.
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit kraniozerebralen Traumata und erhöhtem intrakraniellem Druck. Rasche Bolus-Injektionen von Opioiden sind bei Patienten mit beeinträchtigter Gehirndurchblutung zu vermeiden, da der vorübergehende Abfall des arteriellen Drucks mit einer kurz dauernden Reduktion des zerebralen Perfusionsdrucks einhergehen kann.
Alfentanil muss bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen vorsichtig titriert werden:
unkontrollierte Hypothyreose Lungenerkrankungen, insbesondere im Fall einer beeinträchtigten Atemkapazität Alkoholismus oder Leber- oder Niereninsuffizienz.Bei diesen Patienten ist auch eine längere postoperative Beobachtung erforderlich.
Besondere Vorsicht ist geboten bei Patienten mit obstruktiver Atemwegserkrankung oder Atemdepression (wenn sie nicht beatmet werden).
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) 2 Wochen vor der Operation abzusetzen (siehe Abschnitt 4.5).
Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden können sich Toleranz, eine physische und psychische Abhängigkeit sowie eine Opioidgebrauchsstörung entwickeln. Missbrauch oder absichtliche Fehlanwendung von Opioiden kann Überdosierungen und/oder Tod zur Folge haben. Das Risiko für die Entwicklung einer Opioidgebrauchsstörung ist erhöht bei Patienten mit Substanzgebrauchsstörungen (einschliefllich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären (Eltern oder Geschwister) Vorgeschichte, bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen (z. B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) in der Anamnese.
Alfentanil kann wegen seiner chemischen Struktur und seiner morphinomimetischen Eigenschaften zu Abhängigkeit führen. Wenn Alfentanil (wie vorgesehen) nur intraoperativ als Anästhetikum gegeben wird, ist keine Anästhetika-Abhängigkeit zu erwarten.
ƒltere Patienten
Bei älteren und geschwächten Patienten sollte die Dosierung reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2).
Kinder und Jugendliche
Wenn Alfentanil Neugeborenen oder sehr jungen Kindern verabreicht wird, kann im Vergleich zur Anwendung bei älteren Kindern oder Erwachsenen ein erhöhtes Risiko für respiratorische Komplikationen bestehen. Jüngere Kinder sollten daher unmittelbar nach Beginn der Verabreichung von Alfentanil überwacht werden. Beatmungsgeräte müssen für Kinder aller Altersstufen verfügbar sein, auch bei kurzen Eingriffen bei spontan atmenden Kindern.
Wegen des Risikos der Muskelrigidität ist bei Verabreichung von Alfentanil an Neugeborene oder sehr junge Kinder die gleichzeitige Anwendung eines Muskelrelaxans in Betracht zu ziehen. Alle Kinder sind nach Beendigung der Anwendung von Alfentanil eine angemessene Zeit zu überwachen, um sicherzustellen, dass eine ausreichende Spontanatmung erreicht wurde.
Wegen der variablen Pharmakokinetik bei Neugeborenen kann eine niedrigere Dosis Alfentanil notwendig sein. Neugeborene sind sorgfältig zu überwachen und die Alfentanildosis ist nach dem Ansprechen zu titrieren (siehe Abschnitt 4.2).
Sonstige Bestandteile
Wenn grofle Mengen der Lösung verabreicht werden (z. B. mehr als 6,5 ml, entsprechend mehr als 1 mmol Natrium), sollte Folgendes berücksichtigt werden:
Dieses Arzneimittel enthält 3,54 mg Natrium pro ml Injektions-/Infusionslösung, entsprechend 0,18% der von der WHO für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung von 2 g.
Auswirkungen bei Fehlgebrauch zu Dopingzwecken
Die Anwendung von Alfentanil Kalceks kann bei Dopingkontrollen zu positiven Ergebnissen führen.
Die Anwendung von Alfentanil Kalceks als Dopingmittel kann zu einer Gefährdung der Gesundheit führen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Arzneimittel, die die Wirkung von Alfentanil ändern
Andere zentral dämpfende Arzneimittel
Barbiturate, Benzodiazepine, Antipsychotika (Neuroleptika), Allgemeinanästhetika und andere nicht-selektive ZNS-dämpfend wirkende Mittel (z. B. Alkohol), können die atemdepressive Wirkung von Opioiden potenzieren.
Wenn Patienten solche Substanzen erhalten haben, ist eine niedrigere Dosis Alfentanil als üblich erforderlich. Ebenso wird die Dosis der ZNS-Depressiva nach der Verabreichung von Alfentanil niedriger sein.
Die gleichzeitige Anwendung mit Alfentanil bei spontan atmenden Patienten kann das Risiko für Atemdepression, tiefe Sedierung, Koma und Tod erhöhen.
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden und Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) erhöht das Risiko für Opioid-Überdosierung, Atemdepression und Tod.
Cytochrom-P450–3A4 (CYP3A4)-Inhibitoren
Alfentanil wird hauptsächlich über das humane Cytochrom P450 3A4-Enzym metabolisiert.
In vitro -Daten lassen darauf schlieflen, dass auch andere potente Cytochrom P450 3A4-Enzym-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Itraconazol, Ritonavir) den Metabolismus von Alfentanil hemmen können. Humankinetische Daten zeigen, dass der Metabolismus von Alfentanil durch Fluconazol, Voriconazol, Erythromycin, Diltiazem und Cimetidin (bekannte Cytochrom P450 3A4-Enzym-Inhibitoren) gehemmt wird. Dadurch kann sich das Risiko einer verlängerten oder verzögerten Atemdepression erhöhen. Wenn eine gleichzeitige Anwendung dieser Substanzen notwendig ist, ist eine besonders sorgfältige Überwachung des Patienten erforderlich. Eine Herabsetzung der Alfentanil-Dosis kann erforderlich sein.
Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
MAO-Hemmer sollten zwei Wochen vor einem chirurgischen Eingriff oder einer Anästhesie abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Serotonerge Arzneimittel
Gleichzeitige Anwendung von Alfentanil und einem serotonergen Arzneimittel wie beispielsweise einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI), einem NRI) oder einem Monoaminoxidase-Hemmer (MAO-Hemmer) kann das Risiko eines Serotonin-Syndroms, eines potenziell lebensbedrohlichen Zustandes, erhöhen.
Wirkung von Alfentanil auf andere Arzneimittel
Die Dosierung anderer ZNS-dämpfender Arzneimittel sollte nach der Gabe von Alfentanil reduziert werden. Dies ist besonders nach der Operation wichtig, da eine tiefe Analgesie von ausgeprägter Atemdepression begleitet wird, die während der postoperativen Phase andauern oder dort wieder auftreten kann. Die Anwendung eines ZNS-dämpfenden Arzneimittels, wie z. B. eines Benzodiazepins, kann während dieser Phase das Risiko einer Atemdepression unverhältnismäflig erhöhen.
Wirkung von Alfentanil auf den Metabolismus anderer Arzneimittel
Die Plasmakonzentrationen von Propofol sind in Kombination mit Alfentanil um 17% höher als ohne Alfentanil. Die gleichzeitige Anwendung von Alfentanil und Propofol kann eine Dosisreduktion von Alfentanil erforderlich machen.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
In tierexperimentellen Untersuchungen wurden weder teratogene noch akute embryotoxische Effekte festgestellt, es liegen jedoch unzureichende Daten vor, um schädliche Effekte beim Menschen evaluieren zu können. Somit ist eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung erforderlich, bevor Alfentanil bei Schwangeren angewendet wird.
Die intravenöse Anwendung während der Geburt (einschliefllich Kaiserschnitt) wird nicht empfohlen, da Alfentanil die Plazentaschranke durchdringt und die Spontanatmung nach der Geburt unterdrücken kann. Wird Alfentanil Kalceks trotzdem angewendet, müssen, falls erforderlich, Beatmungsgeräte für Mutter und Kind sofort verfügbar sein. Ein Opioid-Antagonist für das Kind muss immer verfügbar sein. Die Halbwertzeit des Opioid-Antagonisten kann kürzer sein als die Halbwertzeit von Alfentanil, daher kann eine wiederholte Verabreichung des OpioidAntagonisten notwendig werden (siehe Abschnitt 4.4).
Stillzeit
Alfentanil wird in die Muttermilch ausgeschieden. Deshalb sollte bis 24 Stunden nach der Anwendung von Alfentanil nicht gestillt oder in dieser Zeit abgepumpte Milch nicht verwendet werden.
Fertilität
Es liegen nur wenige Daten zur Wirkung von Alfentanil auf die Fertilität von Männern und Frauen vor. Tierexperimentelle Untersuchungen weisen nicht auf eine direkte schädliche Wirkung von Alfentanil auf die Fertilität hin (siehe Abschnitt 5.3).
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Alfentanil hat groflen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Patienten sind darauf hinzuweisen, dass sie nach der Anwendung von Alfentanil mindestens 24 Stunden kein Fahrzeug führen und keine Maschinen bedienen sollen.
4.8 nebenwirkungen
Die Sicherheit von Alfentanil wurde an 1.157 Patienten, die an 18 klinischen Studien teilnahmen, untersucht. Alfentanil wurde zur Einleitung einer Anästhesie oder als analgetisches/anästhetisches Adjuvans zur Lokalanästhesie und Allgemeinanästhesie bei kurzen, mittleren und langen operativen Eingriffen angewendet. Die Sicherheitsdaten stammen von Patienten, die mindestens eine Dosis Alfentanil erhielten.
Basierend auf zusammengefassten Sicherheitsdaten aus diesen klinischen Studien waren die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen (mit ≥5% Inzidenz): Übelkeit (17,0%), Erbrechen (14,0%), Apnoe (8,6%), Bewegungsstörung (7,9%) und Bradykardie (5,4%).
Nebenwirkungen, die entweder in klinischen Studien oder während der Postmarketing-Erfahrung mit Alfentanil berichtet wurden, sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst.
Erkrankungen des Immunsystems Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Allergische Reaktionen, z. B. Anaphylaxie, anaphylaktoide Reaktionen und Urtikaria |
Psychiatrische Erkrankungen Häufig (≥1/100 bis <1/10) Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000) Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Euphorie Agitiertheit, Weinen Desorientiertheit |
Erkrankungen des Nervensystems Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Bewegungsstörung, Schwindel, Benommenheit, Dyskinesie |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Kopfschmerzen, Somnolenz, fehlende Reizantwort |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Bewusstlosigkeit (postoperativ), Krampfanfälle, Myoklonien |
Augenerkrankungen Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Sehstörungen |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Miosis |
Herzerkrankungen Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Bradykardie, Tachykardie |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Arrhythmie, Herzfrequenz erniedrigt |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Herzstillstand |
Gefäflerkrankungen Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Hypotonie, Hypertonie |
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000) | Venenschmerzen |
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Apnoe |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Singultus, Hyperkapnie, Laryngospasmus, Atemdepression (mit möglicher Todesfolge) |
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000) | Bronchospasmus, Epistaxis |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Atemstillstand, Husten |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Sehr häufig (≥1/10) | Übelkeit, Erbrechen |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Allergische Dermatitis, Hyperhidrose |
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000) | Pruritus |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Erythem, Hautausschlag |
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Muskelrigidität |
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Schüttelfrost, Schmerzen am Verabreichungsort, Erschöpfung |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Schmerzen |
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) | Fieber |
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen Häufig (≥1/100 bis <1/10) | Verfahrensbedingte Schmerzen |
Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100) | Postoperative Agitiertheit, Atemwegskomplikationen durch die Anästhesie, postoperative Verwirrtheit |
Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000) | Neurologische anästhesiologische Komplikationen, durch den Eingriff bedingte Komplikationen, Komplikationen bei der endotrachealen Intubation |
Kinder und Jugendliche
Es wird davon ausgegangen, dass die Häufigkeit, Art und Schwere von Nebenwirkungen bei Kindern die gleichen sind wie bei Erwachsenen, mit folgender Ausnahme:
Bei Neugeborenen wurde häufig eine leichte bis mäflige Muskelrigidität beobachtet, wobei die Anzahl der Neugeborenen in den klinischen Studien klein war. Schwere Rigidität und Zuckungen treten weniger häufig auf und können, insbesondere bei hohen Dosen von Alfentanil oder einer schnellen Rate intravenöser Injektionen, vorübergehend von beeinträchtigter Atmung begleitet werden.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grofler Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome
Eine Alfentanil-Überdosierung manifestiert sich in einer Verstärkung seiner pharmakologischen Wirkungen. Es kann eine Atemdepression, die im Schweregrad von Bradypnoe bis Apnoe variieren kann.
Behandlung
Im Falle einer Hypoventilation oder einer Apnoe ist Sauerstoff zu verabreichen und eine assistierte oder kontrollierte Beatmung durchzuführen. Ein spezifischer Opioid-Antagonist (z. B. Naloxon) ist
anzuwenden, um die Atemdepression zu kontrollieren. Dies schlieflt die Anwendung von rascher greifenden Gegenmaflnahmen nicht aus. Die Atemdepression kann länger als die Wirkung des Antagonisten anhalten, sodass zusätzliche Dosen des Antagonisten notwendig sein können.
Sollte die Atemdepression zusammen mit einer Muskelrigidität auftreten, könnte ein intravenös zu verabreichendes Muskelrelaxans erforderlich werden, um die assistierte oder kontrollierte Beatmung zu erleichtern.
Der Patient ist sorgfältig zu überwachen. Auf die Körpertemperatur und eine adäquate Flüssigkeitszufuhr ist zu achten. Falls eine ernste oder anhaltende Hypotonie auftritt, sollte die Möglichkeit einer Hypovolämie in Erwägung gezogen und durch entsprechende parenterale Flüssigkeitszufuhr reguliert werden.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Opioidanästhetika
ATC-Code: N01AH02
Alfentanil ist ein potentes, rasch und kurz wirkendes Opioid-Analgetikum, das chemisch mit Fentanyl verwandt ist. Nach intravenöser Verabreichung von Alfentanil setzt die Wirkung nahezu unmittelbar ein, der Wirkungseintritt von Alfentanil ist ca. 4× schneller als der von äquianalgetischen Dosen von Fentanyl. Die stärkste analgetische und atemdepressive Wirkung tritt innerhalb von 1 – 2 Minuten ein.
Die Analgesiedauer von Alfentanil ist ca. 3-mal kürzer als die von äquianalgetischen Dosen von Fentanyl und ist eindeutig dosisabhängig. Für länger als 60 Minuten dauernde Analgesien ist die Anwendung als Infusion vorzuziehen. Die depressive Wirkung auf die Respirationsrate sowie auf die alveoläre Belüftung ist kürzer als die von Fentanyl; in den meisten Fällen hält die Analgesie länger als die atemdepressive Wirkung an. Die Dauer und Stärke der Atemdepression ist dosisabhängig.
Wie andere Opioid-Analgetika, kann Alfentanil abhängig von Dosis und
Verabreichungsgeschwindigkeit Muskelrigidität, Euphorie, Miosis und Bradykardie hervorrufen. Bei Dosen bis zu 200 µg/kg waren kein signifikantes Ansteigen von Histamin-Plasmaspiegeln oder klinische Zeichen einer Histaminfreisetzung festzustellen.
Die Erholung nach Anwendung von Alfentanil erfolgt normalerweise rasch und stetig und mit einer geringen Inzidenz von postoperativer Übelkeit und Erbrechen.
Die Wirkungen von Alfentanil können durch die Gabe eines spezifischen Opioid-Antagonisten (z. B. Naloxon) aufgehoben werden.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Alfentanil ist ein synthetisches Opioid mit µ-agonistischer pharmakologischer Wirkung. Alfentanil wird ausschliefllich intravenös angewendet.
Verteilung
Der niedrige Ionisierungsgrad (11% bei pH 7.4) trägt maflgeblich zu einer raschen Verteilung bei. Die Verteilung in den Geweben ist begrenzt: das Gesamtverteilungsvolumen variiert von 0,4 bis 1,0 l/kg, etwa ein Viertel bis ein Zehntel des Gesamtverteilungsvolumens von Fentanyl.
Die begrenzte Lipidlöslichkeit und die starke Plasmaproteinbindung (92%) von Alfentanil tragen zu seinem begrenzten Verteilungsvolumen bei.
Biotransformation
Alfentanil wird vor allem in der Leber metabolisiert. Nur 1% von Alfentanil erscheint unverändert im Urin. Die Metaboliten sind inaktiv und werden zu 70 – 80% im Urin ausgeschieden.
Elimination
Alfentanil wird nach intravenöser Anwendung schnell eliminiert. Es wurde über terminale Halbwertzeiten von 83 – 223 Minuten berichtet. Die Plasmaclearance beträgt bei Personen unter 40 Jahren durchschnittlich 356 ml/min und nimmt bei Personen über 40 Jahren ungefähr 8% pro Dekade ab. Die Ausscheidung erfolgt rasch: die sequentiellen Verteilungshalbwertzeiten sind 1 und 14 Minuten und die gesamte Halbwertzeit beträgt 90 – 111 Minuten (Intervall 50 – 150 Minuten) und ist damit um ein Vielfaches kürzer als bei Fentanyl und Sufentanil. Wenn bei Anwendung als Infusions der Steady State erreicht ist, bleibt die Halbwertzeit unverändert.
Wird die Anwendung unterbrochen, wacht der Patient rasch und ohne Opioidnachwirkungen auf.
Besondere Patientengruppen
Kinder und Jugendliche
Es liegen nur begrenzte Daten zu Kindern und Jugendlichen vor. Die Werte der pharmakokinetischen Parameter werden in der untenstehenden Tabelle wiedergegeben:
Tabelle 3 Pharmakokinetische Parameter von Alfentanil bei pädiatrischen Patienten
Pharmakokinetische Parameter von Alfentanil bei pädiatrischen Patienten | |||
t 1/2β (Stunden) | CL (ml/kg/min) | Vd ss (l/kg) | |
Frühgeborene (0 – 27 Tage) Schwangerschaftswoche 25 – 40 Wochen; n = 68 | 0,7 – 8,8 | 0,9 – 8,4 | 0,3 – 1,2 |
Neugeborene (0 – 27 Tage) Schwangerschaftswoche 35 – 41 Wochen; n = 18 | 4,1 – 5,5 | 1,7 – 3,2 | 0,5 – 0,8 |
Säuglinge und Kleinkinder 28 Tage – 23 Monate; n = 34 | 0,9 – 1,2 | 7,7 – 13,1 | 0,4 – 1,1 |
Kinder 2 – 11 Jahre; n = 32 | 0,7 – 1,3 | 4,7 – 10,2 | 0,2 – 1,0 |
Jugendliche 12 – 14 Jahre; n = 3 | 1,1 – 1,9 | 5,5 – 7,4 | 0,3 – 0,6 |
Zur Beachtung: Die Daten für Neugeborene, Säuglinge, Kleinkinder und ältere Kinder sind als Mittelwertbereiche angegeben.
CL = Plasmaclearance, Vdss = Verteilungsvolumen im Steady State, t1/2β = Halbwertzeit in der Eliminationsphase.
Die Proteinbindung bei Neugeborenen beträgt 75% und steigt bei Kindern auf 85%.
Die pharmakokinetischen Informationen zur Anwendung von Alfentanil bei Kindern sind begrenzt. Alfentanil wird durch CYP3A4 metabolisiert. Die CYP3A4-Aktivität bei Neugeborenen ist niedrig und erhöht sich nach der Geburt auf 30 bis 40% des Erwachsenenniveaus, wenn das Kind 1 Monat alt ist. Die CYP3A4-Aktivität steigt weiter bis 45% bei 6 Monaten, 80% bei 12 Monaten und erreicht den Erwachsenenspiegel bei einem Alter von 6 Jahren.
Leberfunktionsstörung
Nach Verabreichung einer intravenösen Einzeldosis von 50 µg/kg ist die terminale Halbwertzeit bei zirrhotischen Patienten signifikant länger als in der Kontrollgruppe. Das Verteilungsvolumen bleibt unverändert. Die freie Fraktion von Alfentanil steigt bei zirrhotischen Patienten auf 18,5%
verglichen mit 11,5% in der Kontrollgruppe. Dieser Anstieg der freien Fraktion zusammen mit einer Reduktion der Clearance von 3,06 ml/min/kg in der Kontrollgruppe auf 1,6 ml/min/kg bei zirrhotischen Patienten resultiert in einer verlängerten und verstärkten Wirkung (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Nierenfunktionsstörung
Das Verteilungsvolumen und die Clearance der freien Fraktion sind ähnlich bei Patienten mit Nierenversagen und in der Kontrollgruppe von Gesunden. Die freie Fraktion von Alfentanil steigt bei Patienten mit Nierenversagen auf 12,4 bis 19% verglichen mit 10,3 bis 11% in der Kontrollgruppe. Dies kann zu einer Verstärkung der klinischen Wirkung von Alfentanil führen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Basierend auf den konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Mutagenität oder Reproduktions- und Entwicklungstoxizität lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen. In Bezug auf ein mögliches kanzerogenes Potenzial liegen keine tierexperimentellen Langzeitstudien vor.
6. pharmazeutsiche angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Natriumchlorid
Natriumhydroxid (zur pH-Wert-Einstellung)
Wasser für Injektionszwecke
6.2 inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf, aufler mit den unter Abschnitt 6.6 aufgeführten, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
6.3 dauer der haltbarkeit
4 Jahre
Haltbarkeit nach Verdünnung
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Zubereitung wurde für 48 Stunden bei 25°C und 2°C bis 8°C nachgewiesen (siehe Abschnitt 6.6).
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Zubereitung sofort verwendet werden. Wenn die gebrauchsfertige Zubereitung nicht sofort eingesetzt wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Aufbewahrung verantwortlich. Sofern die Herstellung der gebrauchsfertigen Zubereitung nicht unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen erfolgt, ist diese nicht länger als 24 Stunden bei 2°C bis 8°C aufzubewahren.
6.4 Besondere Vorsichtsmaflnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Aufbewahrungsbedingungen nach Verdünnung oder Anbruch des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
2 ml und 10 ml farblose Ampullen aus Borosilikatglas der hydrolytischen Klasse Typ I mit einem One-point-cut.
Die Ampullen sind in Träger aus PVC-Folie verpackt.
Die Träger sind in einer Faltschachtel verpackt.
Packungsgröflen:
5 oder 10 Ampullen zu 2 ml
5 oder 10 Ampullen zu 10 ml
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgröflen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaflnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur Handhabung
Nur zum einmaligen Gebrauch.
Hinweise zur Herstellung verdünnter Lösungen:
Die Ampulle ist vor der Verwendung visuell zu überprüfen. Nur klare Lösungen ohne Partikel dürfen verwendet werden. Beim Öffnen der Ampulle sind Handschuhe zu tragen. Öffnen der Ampulle:1) Drehen Sie die Ampulle mit dem farbigen Punkt nach oben. Wenn sich im oberen Teil der Ampulle Lösung befindet, klopfen Sie vorsichtig mit dem Finger an die Ampulle, damit die gesamte Lösung in den unteren Teil der Ampulle flieflt.
2) Benutzen Sie zum Öffnen der Ampulle beide Hände; während Sie den unteren Teil der Ampulle mit einer Hand festhalten, brechen Sie den oberen Teil der Ampulle mit der anderen Hand in Richtung weg vom farbigen Punkt ab (siehe Abbildungen unten).
Verwenden Sie das Arzneimittel unmittelbar nach dem Öffnen der Ampulle. Verdünnen Sie den Inhalt der Ampulle auf eine Konzentration von 25 – 80 µg/ml mit:– Natriumchlorid-Lösung 9 mg/ml (0,9%) oder
– Glucose-Lösung 50 mg/ml (5%) oder
– Ringer-Lactat-Lösung
Nicht verbrauchte Lösung entsorgen. Wenn Lösung versehentlich auf die Haut gelangt ist, spülen Sie die betroffene Stelle mit Wasser. Vermeiden Sie die Verwendung von Seife, Alkohol und anderen Reinigungsmitteln, die zu chemischen oder physikalischen Schädigungen der Haut führen können.Solche verdünnten Lösungen sind chemisch und physikalisch stabil, wenn sie mit allgemein verwendeten intravenösen Applikationsvorrichtungen in Kontakt kommen.
Haltbarkeit der verdünnten Lösung, siehe Abschnitt 6.3.
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterialien sind entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.
7. inhaber der zulassung
AS „Kalceks“
Krustpils iela 71E
1057 Rīga
Lettland
Mitvertrieb:
EVER Pharma GmbH
Oppelner Strafle 5
82194 Gröbenzell
Deutschland
8. zulassungsnummer
2202910.00.00
9. datum der erteilung der zulassung
01.10.2019
10. stand der information
Dezember 2022