Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amadol Retard 50 mg Hartkapseln, retardiert
Amadol® Retard 50 mg Hartkapseln, retardiert
Amadol® Retard 100 mg Hartkapseln, retardiert
2. qualitative und quantitative zusammensetzung
Jede Kapsel Amadol® Retard enthält 50 mg Tramadolhydrochlorid entsprechend 43,92 mg Tramadol.
Jede Kapsel Amadol® Retard enthält 100 mg Tramadolhydrochlorid entsprechend 87,84 mg Tramadol.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Die 50 mg Kapsel enthält 9,375 mg Sucrose.
Die 100 mg Kapsel enthält 18,75 mg Sucrose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1
3. darreichungsform
Hartkapsel, retardiert.
Die 50 mg Hartkapseln sind dunkelgrün und mit dem Aufdruck T50SR gekennzeichnet.
Die 100 mg Hartkapseln sind dunkelgrün und mit dem Aufdruck T100SR gekennzeichnet.
4. klinische angaben
Behandlung von mäßig starken bis starken Schmerzen.
4.2 dosierung und art der anwendung
Dosierung
Die Dosis ist auf die Intensität der Schmerzen und das Ansprechen des einzelnen Patienten abzustimmen. Generell ist die niedrigste wirksame Dosis zur Erreichung der Schmerzfreiheit zu wählen.
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren
Im Allgemeinen beträgt die übliche Anfangsdosis 50 bis 100 mg zweimal täglich (morgens und abends). Bei unzureichender Schmerzlinderung kann die Dosis auf 150 bis 200 mg zweimal täglich erhöht werden.
Wenn eine länger andauernde Schmerzbehandlung mit Tramadol im Hinblick auf die Art und Schwere der Erkrankung erforderlich ist, sollte in regelmäßigen Abständen sorgfältig überprüft werden, ob und wie lange eine weitere Behandlung notwendig ist (ggf. durch Einlegen von Einnahmepausen).
Tagesgesamtdosen von mehr als 400 mg sollten nicht überschritten werden, es sei denn, es liegen besondere medizinische Umstände dafür vor.
Kinder und Jugendliche
Amadol Retard sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 12 Jahren nicht angewendet werden, da die Sicherheit und Wirksamkeit noch nicht nachgewiesen wurden.
Ältere Patienten
Bei Patienten bis zu 75 Jahren ohne klinisch manifeste Leber- oder Niereninsuffizienz ist normalerweise keine Dosisanpassung notwendig. Bei älteren Patienten über 75 Jahren kann die Eliminationszeit verlängert sein. Daher ist das Dosisintervall, falls erforderlich, entsprechend der Bedürfnisse des Patienten zu verlängern.
Niereninsuffizienz/Dialyse und Beeinträchtigung der Leberfunktion
Bei Patienten mit Nieren- und/oder Leberinsuffizienz ist die Ausscheidung von Tramadol verzögert. Bei diesen Patienten sollte eine Verlängerung des Dosisintervalls gemäß den Bedürfnissen des Patienten in Betracht gezogen werden.
An Patienten mit schwerer Leber- und/oder Niereninsuffizienz sollten Amadol Retard nicht verabreicht werden, da die Elimination von Tramadol verlängert sein kann.
Patienten mit Schluckschwierigkeiten
Amadol Retard können mit Vorsicht geöffnet werden, der Kapselinhalt auf einen Teelöffel gegeben und die Pellets mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Es ist drauf zu achten, dass alle Pellets aus dem Mund gespült werden. Die Pellets dürfen nicht zerkaut oder zerdrückt werden.
Art der Anwendung
Soweit nicht anders verordnet, soll Amadol Retard wie folgt dosiert werden:
Die Kapseln sind zweimal täglich – unabhängig von den Mahlzeiten – mit ausreichend Flüssigkeit im Ganzen (unzerkaut) einzunehmen.
Behandlungsziele und Beendigung der Behandlung
Vor Beginn der Behandlung mit Amadol Retard sollte eine Behandlungsstrategie, einschließlich Behandlungsdauer und Behandlungsziele sowie ein Plan für das Behandlungsende gemeinsam mit dem Patienten und in Übereinstimmung mit den Leitlinien zur Schmerztherapie vereinbart werden. Während der Behandlung sollte ein häufiger Kontakt zwischen Arzt und Patient stattfinden, um die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung zu beurteilen, die Beendigung der Behandlung in Erwägung zu ziehen und die Dosis bei Bedarf anzupassen. Wenn ein Patient die Behandlung mit Tramadol nicht mehr benötigt, kann es ratsam sein, die Dosis schrittweise zu reduzieren, um Entzugserscheinungen zu vermeiden. Bei unzureichender Schmerzkontrolle sollte die Möglichkeit einer Hyperalgesie, einer Gewöhnung (Toleranz) und einer Progression der Grunderkrankung in Erwägung gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).
4.3 gegenanzeigen
■ Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Tramadolhydrochlorid oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile
■ Akute Vergiftungen mit Schlafmitteln, zentral wirksamen Analgetika, Opioiden, Psychopharmaka oder Alkohol
■ wenn Monoaminoxidase-Hemmer (spezielle Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen) gleichzeitig oder innerhalb der letzten 14 Tage vor Beginn der Behandlung mit Amadol retard angewendet wurden
■ Patienten mit unkontrollierter Epilepsie
Tramadol darf nicht zur Drogensubstitution angewendet werden.
4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung
Risiken einer gleichzeitigen Anwendung von sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel
Die gleichzeitige Anwendung von Amadol Retard und sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel kann zu Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod führen. Aufgrund dieser Risiken ist die gleichzeitige Verschreibung mit diesen sedierenden Arzneimitteln nur bei den Patienten angebracht, für die es keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten gibt. Wenn dennoch eine gleichzeitige Verschreibung von Amadol Retard zusammen mit Sedativa für notwendig erachtet wird, sollte die niedrigste wirksame Dosis verwendet werden und die Behandlungsdauer sollte so kurz wie möglich sein (siehe allgemeine Dosisempfehlungen in Abschnitt 4.2).
Die Patienten sollten engmaschig auf Anzeichen und Symptome von Atemdepression und Sedierung überwacht werden. In diesem Zusammenhang wird dringend empfohlen, Patienten und ihre Bezugspersonen über diese Symptome zu informieren (siehe Abschnitt 4.5).
Toleranz und Opioidgebrauchsstörung (Missbrauch und Abhängigkeit)
Bei wiederholter Anwendung von Opioiden wie Amadol Retard können sich eine Toleranz, eine physische und psychische Abhängigkeit und eine Opioidgebrauchsstörung entwickeln. Die wiederholte Anwendung von Amadol Retard kann zu einer Opioidgebrauchsstörung führen. Eine höhere Dosis und längere Dauer der Opioidbehandlung können das Risiko erhöhen, eine Opioidgebrauchsstörung zu entwickeln. Durch Missbrauch oder absichtliche Falschanwendung von Amadol Retard kann es zu einer Überdosierung und/oder zum Tod kommen. Das Risiko, eine Opioidgebrauchsstörung zu entwickeln, ist bei Patienten mit einer Substanzgebrauchsstörung (einschließlich Alkoholgebrauchsstörung) in der persönlichen oder familiären Vorgeschichte (Eltern oder Geschwister), bei Rauchern oder bei Patienten mit anderen psychischen Erkrankungen in der persönlichen Vorgeschichte (z. B. Major Depression, Angststörungen und Persönlichkeitsstörungen) erhöht. Vor Beginn der Behandlung mit Amadol Retard und während der Behandlung sollten die Behandlungsziele und ein Plan für die Beendigung der Behandlung mit dem Patienten vereinbart werden (siehe Abschnitt 4.2). Vor und während der Behandlung sollte der Patient außerdem über die Risiken und Anzeichen einer Opioidgebrauchsstörung aufgeklärt werden. Den Patienten sollte geraten werden, sich bei Auftreten dieser Anzeichen mit ihrem Arzt in Verbindung zu setzen.
Die Patienten müssen auf Anzeichen für ein Suchtverhalten (drug-seeking behaviour) überwacht werden (z. B. zu frühe Anfrage nach Folgerezepten). Hierzu gehört auch die Überprüfung der gleichzeitigen Anwendung von Opioiden und Psychopharmaka (wie Benzodiazepinen). Bei Patienten mit Anzeichen und Symptomen einer Opioidgebrauchsstörung sollte die Konsultation eines Suchtspezialisten in Betracht gezogen werden.
In seltenen Fällen kann Tramadol in therapeutischen Dosen Entzugserscheinungen auslösen.
Wenn für einen Patienten die Therapie mit Tramadol nicht mehr erforderlich ist, ist es unter Umständen ratsam, die Dosis allmählich auszuschleichen, um Entzugssymptomen vorzubeugen.
Amadol Retard eignen sich nicht als Ersatz bei opiatabhängigen Patienten. Obwohl Tramadol ein Opioidagonist ist, kann es Morphinentzugssymptome nicht unterdrücken.
Serotoninsyndrom
Das Serotoninsyndrom, ein potenziell lebensbedrohlicher Zustand, wurde bei Patienten berichtet, die Tramadol in Kombination mit anderen serotonergen Arzneimitteln oder Tramadol allein erhielten (siehe Abschnitte 4.5, 4.8 und 4.9).
Wenn eine gleichzeitige Behandlung mit anderen serotonergen Arzneimitteln klinisch angezeigt ist, wird eine sorgfältige Beobachtung des Patienten empfohlen, insbesondere bei Behandlungsbeginn und Dosiserhöhungen.
Die Symptome des Serotoninsyndroms umfassen unter anderem Veränderungen des Gemütszustandes, autonome Instabilität, neuromuskuläre Auffälligkeiten und/oder gastrointestinale Symptome.
Wenn ein Serotoninsyndrom vermutet wird, sind je nach der Schwere der Symptome eine Dosisverringerung oder das Absetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen. Das Absetzen der serotonergen Arzneimittel führt in der Regel zu einer raschen Besserung.
CYP2D6-vermittelter Metabolismus
Tramadol wird durch das Leberenzym CYP2D6 metabolisiert. Wenn ein Patient einen Mangel an diesem Enzym aufweist bzw. dieses Enzym beim Patienten vollständig fehlt, lässt sich unter Umständen keine ausreichende schmerzlindernde Wirkung erzielen. Laut Schätzungen weisen bis zu 7 % der kaukasischen Population diesen Mangel auf. Wenn der Patient jedoch ein ultraschneller Metabolisierer ist, besteht selbst bei häufig verschriebenen Dosen das Risiko für die Entwicklung von Nebenwirkungen einer Opioid-Toxizität.
Allgemeine Symptome einer Opioid-Toxizität sind unter anderem Verwirrtheit, Somnolenz, flache Atmung, kleine Pupillen, Übelkeit, Erbrechen, Obstipation und Appetitmangel. In schweren Fällen können Symptome einer Kreislauf- und Atemdepression auftreten, die lebensbedrohlich und in sehr seltenen Fällen sogar tödlich sein können. Schätzungen der Prävalenz ultraschneller Metabolisierer in unterschiedlichen Populationen sind nachstehend zusammengefasst:
Population
Prävalenz in % 29 %
3,4 % bis 6,5 %
1,2 % bis 2 %
3,6 % bis 6,5 %
6,0 %
1,9 %
1 % bis 2 %
Afrikanisch / Äthiopisch
Afroamerikanisch
Asiatisch
Kaukasisch
Griechisch
Ungarisch
Nordeuropäisch
Bei der Einnahme von Tramadol in der empfohlenen Dosierung ist über Krampfanfalle berichtet worden. Patienten, die an Epilepsie leiden oder zu Krampfanfallen neigen, sollten nur in zwingenden Ausnahmefallen mit Tramadol behandelt werden. Bei gleichzeitiger Gabe von Arzneimitteln, die die Krampfschwelle herabsetzen, kann Tramadol das Risiko von Krampfanfallen erhöhen (siehe Abschnitt 4.5).
Bei Patienten, die auf Opiate empfindlich reagieren, soll Amadol Retard nur mit Vorsicht angewendet werden, sowie bei Patienten mit schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung, Kopfverletzungen, Bewusstseinsstörungen, erhöhtem Hirndruck oder bei Patienten mit Schock oder Krampfrisiko.
Bei empfohlenen therapeutischen Dosen von Amadol Retard ist es unwahrscheinlich, dass eine schwere klinisch relevante Atemdepression entsteht. Bei Patienten mit bestehender Atemdepression, übermäßiger Bronchialsekretion oder bei Patienten, die gleichzeitig zentral dämpfende Mittel einnehmen, ist bei der Anwendung von Amadol Retard jedoch Vorsicht geboten.
Schlafbezogene Atmungsstörungen
Opioide können schlafbezogene Atmungsstörungen verursachen, darunter zentrale Schlafapnoe (ZSA) und schlafbezogene Hypoxämie. Die Anwendung von Opioiden erhöht das Risiko einer ZSA in Abhängigkeit von der Dosierung. Bei Patienten mit ZSA ist eine Reduzierung der Opioid-Gesamtdosis in Betracht zu ziehen.
Nebenniereninsuffizienz
Opioidanalgetika können gelegentlich eine reversible Nebenniereninsuffizienz verursachen, die eine Überwachung und eine Glucocorticoid-Ersatztherapie erfordert. Zu den Symptomen einer akuten oder chronischen Nebenniereninsuffizienz können z. B. starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, niedriger Blutdruck, extreme Müdigkeit, verminderter Appetit und Gewichtsverlust gehören.
Kinder und Jugendliche
Postoperative Anwendung bei Kindern
In der veröffentlichten Literatur wurde darüber berichtet, dass postoperativ angewendetes Tramadol bei Kindern nach einer Tonsillektomie und/oder Adenoidektomie wegen obstruktiver Schlafapnoe zu seltenen, aber lebensbedrohlichen unerwünschten Ereignissen geführt hat. Wenn Tramadol Kindern zur postoperativen Schmerzlinderung verabreicht wird, sollte mit extremer Vorsicht vorgegangen werden, und es sollte eine engmaschige Überwachung auf Symptome einer Opioid-Toxizität, einschließlich Atemdepression, erfolgen.
Kinder mit eingeschränkter Atemfunktion
Tramadol wird nicht zur Anwendung bei Kindern empfohlen, deren Atemfunktion unter Umständen eingeschränkt ist, einschließlich bei neuromuskulären Störungen, schweren Herz- oder Atemwegserkrankungen, Infektionen der oberen Atemwege oder der Lunge, multiplem Trauma oder extensiven chirurgischen Eingriffen. Diese Faktoren können zu einer Verschlechterung der Symptome einer Opioid-Toxizität führen.
Hyperalgesie
Eine Hyperalgesie kann diagnostiziert werden, wenn ein Patient unter Langzeit-Opioidtherapie verstärkte Schmerzen aufweist. Diese können sich qualitativ und anatomisch von Schmerzen im Zusammenhang mit dem Fortschreiten der Krankheit oder von Durchbruchsschmerzen infolge der Entwicklung einer Opioidtoleranz unterscheiden. Schmerzen, die mit einer Hyperalgesie verbunden sind, sind tendenziell diffuser als die vorbestehenden Schmerzen und weniger definiert in ihrer Ausprägung. Die Symptome der Hyperalgesie können durch eine Reduzierung der Opioiddosis abklingen.
Dieses Arzneimittel enthält Sucrose. Patienten mit einer seltenen hereditären Fructoseintoleranz, Glukose-Galaktose-Malabsorption oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Bei Vormedikation mit MAO-Hemmstoffen innerhalb der letzten 14 Tage vor einer Gabe des Opioids Pethidin sind lebensbedrohliche Wechselwirkungen gesehen worden, die das Zentralnervensystem sowie die Atmungs- und Kreislauffunktion betrafen. Dieselben Wechselwirkungen mit MAO-Hemmstoffen sind bei Tramadol nicht auszuschließen.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Tramadol und Substanzen, die dämpfend auf das zentrale Nervensystem wirken, einschließlich Alkohol, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen. Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol und Gabapentinoiden (Gabapentin und Pregabalin) kann zu Atemdepression, Hypotonie, starker Sedierung, Koma oder Tod führen.
Die gleichzeitige Anwendung von Opioiden zusammen mit sedierenden Arzneimitteln wie Benzodiazepine oder verwandte Arzneimittel erhöht das Risiko von Sedierung, Atemdepression, Koma und Tod aufgrund einer additiven ZNS-dämpfenden Wirkung. Die Dosis und Dauer der gleichzeitigen Anwendung sollten begrenzt werden (siehe Abschnitt 4.4).
Tramadol kann Krämpfe auslösen und das Potential von selektiven SerotoninWiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Norepinephrin-Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), trizyklischen Antidepressiva, Antipsychotika und anderen Arzneimitteln, die die Krampfschwelle senken (wie Bupropion, Mirtazapin, Tetrahydrocannabinol) für die Auslösung von Krämpfen erhöhen. (siehe Kapitel 4.4).
Die gleichzeitige therapeutische Anwendung von Tramadol und serotonergen Arzneimitteln, wie zum Beispiel selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRIs), Serotonin-Norepinephrin-
Wiederaufnahmehemmern (SNRIs), MAO-Hemmern (siehe Abschnitt 4.3), trizyklischen Antidepressiva und Mirtazapin kann ein Serotoninsyndrom, einen potenziell lebensbedrohlichen Zustand, verursachen (siehe Abschnitt 4.4 und 4.8).
Die gleichzeitige Anwendung von Tramadol und Carbamazepin kann in einer deutlichen Verminderung der Serumkonzentration von Tramadol resultieren, die zu einer Verringerung des analgetischen Effektes und zu einer Verkürzung der Wirkungsdauer führen kann.
Erhöhte Vorsicht ist geboten bei der gleichzeitigen Behandlung von Tramadol mit Cumarin-Derivaten (z. B. Warfarin), da eine Erhöhung des INR und Fälle von Ekchymose aufgetreten sind.
Die Kombination von Opiat-Agonisten/Antagonisten (wie Buprenorphin, Nalbuphin, Pentazocin) und Tramadol ist nicht empfehlenswert, da die theoretische Möglichkeit besteht, dass die analgetische Wirkung eines reinen Agonisten unter diesen Umständen abgeschwächt wird.
Die analgetische Wirkung von Tramadol wird teilweise durch die Hemmung der Wiederaufnahme von Norepinephrin und die verstärkte Freisetzung von Serotonin (5-HT) vermittelt. In Studien steigerte die prä- oder postoperative Gabe des antiemetischen 5-HT3-Antagonisten Ondansetron den TramadolBedarf bei Patienten mit postoperativen Schmerzen. Es gibt keine Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Amadol Retard sollten während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, da es keine ausreichenden Beweise über die Unbedenklichkeit von Tramadol bei schwangeren Frauen gibt. Die Anwendung von Tramadol vor oder während der Geburt beeinflusst nicht die Kontraktionsfähigkeit des Uterus. Bei Neugeborenen kann Tramadol zu Veränderungen der Atemfrequenz führen, die aber in der Regel klinisch nicht bedeutsam sind.
Stillzeit
Ca. 0,1 % der an der Mutter verabreichten Tramadol-Dosis gehen in die Muttermilch über. Im Zeitraum unmittelbar nach der Geburt entspricht dies bei einer maternalen oralen Tagesdosis von bis zu 400 mg einer mittleren vom gestillten Säugling aufgenommenen Tramadol-Menge von 3 % der maternalen, an das Körpergewicht angepassten Dosierung. Tramadol sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden. Alternativ sollte während der Behandlung mit Tramadol nicht gestillt werden. Nach einer einmaligen Gabe von Tramadol ist es im Allgemeinen nicht notwendig, das Stillen zu unterbrechen.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Amadol Retard kann Benommenheit auslösen. Dies gilt in verstärktem Maße auch im
Zusammenwirken mit Alkohol, Antihistaminika und anderen zentral wirkenden Arzneimitteln. Wenn Patienten betroffen sind, sollten sie gewarnt werden, nicht zu fahren und keine Maschinen zu bedienen.
4.8 nebenwirkungen
Am häufigsten (bei über 10% der Patienten) wurde über Übelkeit und Schwindel als Nebenwirkungen berichtet.
Erkrankungen des Immunsystems:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Allergische Reaktionen (z. B. Dyspnoe, Bronchospasmus, Giemen, angioneurotisches Ödem) und Anaphylaxie.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Appetitänderungen
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Hypoglykämie, Hyponatriämie
Psychiatrische Erkrankungen:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Tramadol kann psychische Nebenwirkungen verursachen, die hinsichtlich Stärke und Art (je nach Persönlichkeit und Medikationsdauer) individuell unterschiedlich in Erscheinung treten. Darunter sind Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich auch Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z. B.
Entscheidungsverhalten oder Wahrnehmungsstörungen), Halluzinationen, Konfusion, Schlafstörungen und Albträume.
Eine längere Anwendung von Amadol Retard kann zu einer Abhängigkeit führen (siehe Abschnitt 4.4). Entzugserscheinungen sind ähnlich denen der Opiate und äußern sich in Erregung, Angstzuständen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperaktivität, Tremor und gastrointestinale Beschwerden.
Erkrankungen des Nervensystems:
Sehr häufig (> 1/10): Schwindel
Häufig (> 1/100 bis < 1/10): Kopfschmerzen, Benommenheit
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Epileptiforme Krampfanfälle wurden beobachtet. Diese traten überwiegend nach hoher Tramadol-Dosierung auf oder bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche selbst krampfauslösend wirken können oder die Krampfschwelle erniedrigen (z.B. Antidepressiva oder Neuroleptika, siehe Abschnitt 4.5). Paraesthesie, Tremor
Sehr selten (< 1/10.000): Vertigo
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Serotoninsyndrom
Augenerkrankungen:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000: Verschwommene Sicht
Herzerkrankungen:
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100): Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, Tachykardie, orthostatische Hypotonie bis Kreislaufkollaps). Diese unerwünschten Wirkungen können insbesondere bei intravenöser Applikation und bei Patienten auftreten, die körperlich belastet werden.
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Bradykardie und Blutdruckanstieg
Gefäßerkrankungen:
Sehr selten (< 1/10.000): Gesichtsrötung
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Sehr selten (< 1/10.000): Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet, obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht bewiesen werden konnte.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar): Schluckauf Über Atemdepression wurde berichtet. Sie kann vor allem bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierungen und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen auftreten (siehe Abschnitt 4.5).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Übelkeit und Erbrechen
Häufig (> 1/100 bis < 1/10): Obstipation, Mundtrockenheit
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100): Brechreiz, gastrointestinale Irritationen (z. B. Magendruck,
Völlegefühl)
Leber- und Gallenerkrankungen:
In wenigen Einzelfällen wurde im Zusammenhang mit der gleichzeitigen therapeutischen Anwendung von Tramadol über Leberenzymwerterhöhungen berichtet.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Häufig (> 1/100 bis < 1/10): Schwitzen
Gelegentlich (> 1/1.000 bis < 1/100): Hautreaktionen (z. B. Pruritus, Exanthem, Urtikaria)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Motorische Schwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000): Miktionsstörungen (Schwierigkeiten beim Wasser lassen und Harnverhalten)
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig (> 1/100 bis < 1/10): Ermüdung
Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet, obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht bewiesen werden konnte.
Über Atemdepression wurde berichtet. Sie kann vor allem bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierungen und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen auftreten (siehe Abschnitt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen“).
Arzneimittelabhängigkeit
Die wiederholte Anwendung von Amadol Retard kann, auch in therapeutischer Dosierung, zu einer Arzneimittelabhängigkeit führen. Das Risiko für eine Arzneimittelabhängigkeit kann je nach individuellen Risikofaktoren des Patienten, Dosierung und Dauer der Opioidbehandlung variieren (siehe Abschnitt 4.4).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Grundsätzlich ist bei Intoxikationen mit Tramadol eine Symptomatik wie bei anderen zentralwirksamen Analgetika (Opioiden) zu erwarten. Insbesondere ist mit Erbrechen, Miosis, Sedierung, Anfällen, Atemdepression, Blutdruckabfall mit Kreislaufversagen und Koma zu rechnen. Darüber hinaus kann es zu einer respiratorischen Insuffizienz kommen. Auch das Serotoninsyndrom wurde gemeldet.
Es gelten die allgemeinen Notfallregeln zum Freihalten der Atemwege (Aspiration), Aufrechterhaltung von Atmung und Kreislauf je nach Symptomatik. Als Antidot kann bei Atemdepression Naloxon angewendet werden. Anfälle können mit Diazepam behandelt werden. Die Anwendung von Naloxon kann das Anfallsrisiko erhöhen.
Tramadol ist nur gering dialysabel. Aus diesem Grund sind Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Behandlung der akuten Intoxikation mit Tramadol nicht geeignet.
5. pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: andere Opioide
ATC code: N02AX02
Tramadol ist ein zentral wirksames Analgetikum mit opioid-agonistischen Eigenschaften. Tramadol besteht aus zwei Enantiomeren; das (+)-Isomer ist vorwiegend als Opioid wirksam und besitzt eine bevorzugte Affinität zum µ-Rezeptor. Das (-)-Isomer verstärkt den analgetischen Effekt des (+)-Isomers und wirkt als Noradrenalin- und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer. Auf diese Weise wird die Übertragung von Schmerzimpulsen modifiziert.
Tramadol besitzt eine antitussive Wirkung. Die Auswirkungen auf den Respirationstrakt und das Herzkreislaufsystem sind bei empfohlenen Dosierungen von oral verabreichtem Tramadol eher gering. Die Wirkstärke von Tramadol wird mit 1/10 bis 1/6 derjenigen von Morphin angegeben.
Kinder und Jugendliche
Die Auswirkungen von enteraler und parenteraler Verabreichung von Tramadol wurden in klinischen Studien mit mehr als 2000 pädiatrischen Patienten im Alter von Neugeborenen bis zum Alter von 17 Jahren untersucht. Die Indikationen für die Schmerzbehandlungen, welche in diesen Studien untersucht wurden, waren Schmerzen nach Operationen (vor allem abdominal), nach chirurgischen Zahnextraktionen, infolge von Frakturen, Verbrennungen und Traumata, sowie anderer schmerzhafter Zustände, die eine analgetische Behandlung für voraussichtlich 7 Tage erforderlich machten.
In Einzeldosen von bis zu 2 mg / kg oder Mehrfachdosen von bis zu 8 mg / kg pro Tag (bis maximal 400 mg pro Tag) war die Wirksamkeit von Tramadol gegenüber Placebo überlegen und größer oder gleich zu Paracetamol, Nalbuphin, Pethidin oder niedrigdosiertem Morphin. Die durchgeführten Studien bestätigten die Wirksamkeit von Tramadol. Das Sicherheitsprofil von Tramadol war bei Erwachsenen und pädiatrischen Patienten älter als 1 Jahr ähnlich. (siehe Abschnitt 4.2).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Tramadol wird nach oraler Gabe von Amadol Retard zu über 90 % resorbiert. Die absolute Bioverfügbarkeit liegt im Mittel bei ca. 70 %, unabhängig von gleichzeitiger Nahrungsaufnahme. Der Unterschied zwischen resorbiertem und unmetabolisiert verfügbarem Tramadol dürfte durch einen nur geringen first-pass-Effekt zu erklären sein. Der first-pass-Effekt liegt nach oraler Gabe bei maximal 30 %.
Tramadol besitzt eine hohe Gewebeaffinität mit einem scheinbaren Verteilungsvolumen von 203 ± 40 Litern nach oraler Verabreichung der Dosis bei gesunden freiwilligen Probanden. Die Proteinbindung ist auf 20 % beschränkt.
Nach Einmalgabe von Amadol Retard wird nach 5,3 Stunden die maximale Plasmakonzentration Cmax 70 ± 16 ng/ml erreicht. Nach Einmalgabe von Amadol Retard 100 mg wird die maximale Plasmakonzentration Cmax 137 ± 27 ng/ml nach 5,9 Stunden und nach Gabe von Amadol Retard 200 mg wird die maximale Plasmakonzentration Cmax 294 ± 82 ng/ml nach 6,5 Stunden erreicht. Beim Referenzpräparat (schnellfreisetzende Tramadol Kapseln, Gesamtdosis 200 mg
Tramadolhydrochlorid) betrug nach 2,0 Stunden die maximale Plasmakonzentration Cmax 640 ± 143 ng/ml.
Die relative Bioverfügbarkeit beträgt für Amadol Retard im Vergleich zum Referenzpräparat nach Einmalgabe 89 % und erhöht sich nach Mehrfachgabe auf 100 %.
Verteilung
Tramadol überwindet die Blut-Hirn-Schranke und die Plazenta. Es findet sich in der Muttermilch zusammen mit seinem O-Desmethylderivat in sehr geringen Mengen (0,1 % bzw. 0,02 % der applizierten Dosis).
Tramadol wird beim Menschen im Wesentlichen durch N- und O-Demethylierung sowie durch Konjugation der O-Demethylierungsprodukte mit Glucoronsäure metabolisiert. Nur O-Desmethyltramadol ist pharmakologisch aktiv. Bei den weiteren Metaboliten bestehen in quantitativer Hinsicht beträchtliche interindividuelle Unterschiede. Im Urin wurden bisher 11 Metaboliten gefunden. Nach tierexperimentellen Befunden übertrifft O-Desmethyltramadol die Wirkungsstärke der Muttersubstanz um den Faktor 2–4. Seine Halbwertszeit t1/2ß (6 gesunde Probanden) beträgt 7,9 Stunden (range 5,4 – 9,6 Stunden) und liegt in der gleichen Größenordnung wie Tramadol.
Die Hemmung einer oder beider Arten der Isoenzyme CYP3A4 und CYP2D6, die an der Biotransformation von Tramadol beteiligt sind, kann die Plasmakonzentration von Tramadol oder seinem aktiven Metaboliten beeinflussen
Elimination
Die Eliminationshalbwertzeit t1/2 ß beträgt unabhängig von der Art der Applikation etwa 6 Stunden. Bei Patienten über 75 Jahren kann sie um ca. den Faktor 1,4 verlängert sein.
Tramadol und seine Metaboliten werden fast vollständig renal ausgeschieden. Die kumulative Urinausscheidung beträgt 90 % der Gesamtradioaktivität der verabfolgten Dosis. Bei Störungen der Leber- und Nierenfunktion muss mit einer geringen Verlängerung der Halbwertszeiten gerechnet werden. Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden Eliminationshalbwertszeiten von 13,3 ± 4,9 Stunden (Tramadol) bzw. 18,5 ± 9,4 Stunden (O-Desmethyltramadol), im Extremfall von 22,3 Stunden bzw. 36 Stunden bestimmt. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 5 ml/min) betrugen die Werte 11 ± 3,2 Stunden bzw. 16,9 ± 3 Stunden, im Extremfall 19,5 Stunden bzw. 43,2 Stunden.
Im therapeutischen Dosisbereich zeigt Tramadol ein lineares pharmakokinetisches Profil.
Die Relation zwischen Serumkonzentration und analgetischer Wirkung ist dosisabhängig, jedoch mit großen Abweichungen in Einzelfällen. Eine Serumkonzentration von 100 – 300 ng/ml ist im Regelfall wirksam.
Kinder und Jugendliche
Die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol nach oraler Einzeldosis und Mehrfachdosis -Verabreichung an Patienten im Alter von 1 Jahr bis 16 Jahren war im Allgemeinen ähnlich wie bei Erwachsenen, wenn die Dosierung bezogen auf das Körpergewicht eingestellt wurde, aber mit einer höheren Inter-individuellen Variabilität in Kindern im Alter von 8 Jahren und darunter.
Bei Kindern im Alter unter 1 Jahr, sind die Pharmakokinetik von Tramadol und O-Desmethyltramadol untersucht, aber noch nicht vollständig charakterisiert worden. Informationen aus Studien, die diese Altersgruppe einschließen, deuten darauf hin, dass die Bildungsrate von O-Desmethyltramadol via CYP2D6 bei Neugeborenen kontinuierlich ansteigt und das Niveau der CYP2D6-Aktivität von Erwachsenen etwa im Alter von 1 Jahr erreicht. Darüber hinaus können ein nicht ausgereiftes Glucuronidierungssystem und eine nicht ausgereifte Nierenfunktion zu einer verlangsamten Eliminiation und Akkumulation von O-Desmethyltramadol bei Kindern im Alter unter 1 Jahr führen.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Präklinische Daten zeigen, dass Tramadol keine besondere Gefährdung für den Menschen darstellt. Diese Daten basieren auf konventionellen Studien zur Arzneimittelsicherheit, zur akuten und chronischen Toxizität, zur Genotoxizität und Karzinogenität. In Tramadolstudien an Ratten und Kaninchen wurden keine teratogenen Effekte beobachtet. Jedoch zeigte sich eine Embryonaltoxizität in Form einer verzögerten Ossifikation. Fertilität, Reproduktionsvermögen und Entwicklung der Nachkommen waren davon nicht beeinflusst.
6. pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Inhaltsstoffe der Kapseln: Zucker-Stärke-Pellets (Sucrose und Maisstärke). Hochdisperses Siliciumdioxid, Ethylcellulose, Schellack und Talkum.
Die Kapselhülle enthält: Gelatine, Titandioxid (E 171), Eisen(III)-hydroxid-oxid x H2O (E 172), [nur bei Amadol 50 mg]: Indigocarmin (E 132). Die Bedruckungstinte enthält Schellack, Eisen (II,III)-oxid (E 172), Propylenglykol und Ammoniumhydroxid..
6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
5 Jahre.
6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung
Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
6.5 art und inhalt des behältnisses
Weiße undurchsichtige PVC/PVDC- und Aluminium-Blisterfolienstreifen. Jeder Blisterfolienstreifen enthält 10 Hartkapseln. Jede Packung enthält 20, 50, oder 100 Retardkapseln.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in Verkehr gebracht.
6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung
Keine besonderen Anforderungen
7. inhaber der zulassung
Mitvertrieb durch: TAD Pharma GmbH
Lütticher Straße 5 53842 Troisdorf
Heinz-Lohmann-Str. 5 27472 Cuxhaven
8. zulassungsnummer
46342.00.00
46342.01.00
9. datum der erteilung der zulassung / verlängerung der zulassung
21. Oktober 1999 / 30. Dezember 2009
10. stand der information
Mai 2024