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Ambirix - Zusammengefasste Informationen

ATC-Gruppe:

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Ambirix

1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Ambirix, Injektionssus­pension in einer Fertigspritze

Hepatitis-A (inaktiviert)- und Hepatitis-B (rDNA) (HAB)-Impfstoff (adsorbiert)

2. qualitative und quantitative zusammensetzung 1 dosis (1 ml) enthält:

Hepatitis-A-Virus (inaktiviert)1,2

720 ELISA-Einheiten

20 Mikrogramm

Hepatitis-B-Oberflächenan­tigen3,4

1Hergestellt in humanen, diploiden (MRC-5) Zellen 2Adsorbiert an hydratisiertes Aluminiumhydroxid

0,05 Milligramm Al 3+

3Hergestellt in Hefezellen (Saccharomyces cerevisiae ) durch rekombinante DNA-Technologie 4Adsorbiert an Aluminiumphosphat

0,4 Milligramm Al 3+

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3. darreichungsform

Injektionssus­pension.

Ambirix ist eine leicht milchig-weiße Suspension.

4. klinische angaben4.1 anwendungsgebiete

Ambirix ist indiziert zur Immunisierung gegen Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Infektion bei nichtimmunen Kindern und Jugendlichen ab dem vollendeten 1. Lebensjahr bis zum vollendeten 16. Lebensjahr.

Ein Schutz gegen Hepatitis B ist erst nach der zweiten Dosis zu erwarten (siehe Abschnitt 5.1).

Deshalb,

– sollte Ambirix nur dann angewendet werden, wenn ein verhältnismäßig geringes Risiko besteht, während des Impfzyklus an einer Hepatitis-B-Infektion zu erkranken.

– wird eine Impfung mit Ambirix in einer Situation empfohlen, in der die Verabreichung der zweiten Impfdosis sichergestellt werden kann.

4.2 dosierung und art der anwendung

Dosierungshin­weise - Dosierung

Für Personen vom vollendeten 1. bis zum vollendeten 16. Lebensjahr beträgt die empfohlene Dosis 1,0 ml.

- Grundimmunisi­erungsschema

Der Standardimpfplan für die Grundimmunisierung besteht aus zwei Impfdosen, wobei die erste Dosis am Termin der Wahl und die zweite Dosis zwischen 6 und 12 Monaten nach der ersten Dosis verabreicht wird.

Das empfohlene Impfschema sollte eingehalten werden. Einmal begonnen, sollte die Grundimmunisierung mit dem gleichen Impfstoff zu Ende geführt werden.

- Auffrischimpfung

Wenn eine Auffrischimpfung für Hepatitis A und/oder Hepatitis B gewünscht wird, kann ein monovalenter Impfstoff oder ein Kombinationsim­pfstoff verabreicht werden. Die Sicherheit und Immunogenität einer Auffrischimpfung mit Ambirix nach einer abgeschlossenen Grundimmunisierung mit 2 Impfdosen wurden nicht untersucht.

Gegenwärtig liegen Langzeitdaten über die Persistenz der Antikörper bis zu 15 Jahren nach der Impfung mit Ambirix vor (siehe Abschnitt 5.1).

Die nach einer Grundimmunisierung mit dem Kombinationsim­pfstoff beobachteten Anti-Hepatitis-B-Oberflächenantigen (anti-HBsAg)- und Anti-Hepatitis-A-Virus (anti-HAV)-Antikörperwerte liegen in der gleichen Größenordnung wie nach Impfung mit den jeweiligen monovalenten Impfstoffen. Daher lassen sich die allgemeinen Richtlinien für die Auffrischimpfung aus den Erfahrungswerten mit den monovalenten Impfstoffen wie folgt ableiten.

Hepatitis B

Die Notwendigkeit einer Auffrischimpfung mit einem Hepatitis-B-Impfstoff für gesunde Personen, die eine erfolgreiche Grundimmunisierung erhalten haben, ist nicht etabliert. Jedoch schließen zurzeit einige offizielle Impfprogramme eine Auffrischimpfem­pfehlung mit einem Hepatitis-B-Impfstoff mit ein und diese sollten beachtet werden.

Für einige Personengruppen, die gegenüber HBV exponiert sind (z. B. Hämodialyse oder immunsupprimierte Patienten), sollte vorsorglich kontinuierlich ein protektiver Antikörperspiegel (Anti-HBs) von > 10 IU/1 gesichert werden.

Hepatitis A

Es ist noch nicht völlig etabliert, ob immunkompetente Personen, welche auf eine Hepatitis-A-Impfung angesprochen haben, eine Auffrischimpfung als Schutz benötigen, da sie auch bei nicht mehr nachweisbaren Antikörpern möglicherweise durch das immunologische Gedächtnis geschützt sind. Richtlinien für Auffrischimpfungen beruhen auf der Annahme, dass für einen Schutz ein bestimmter Antikörperspiegel notwendig ist.

Kinder und Jugendliche

Die Sicherheit und Wirksamkeit von Ambirix bei Kindern im Alter unter 1 Jahr sind nicht erwiesen. Es liegen keine Daten vor.

Art der Anwendung

Ambirix wird intramuskulär injiziert, üblicherweise in den Deltoideusmuskel. Bei sehr kleinen Kindern kann falls bevorzugt in die anterolaterale Oberschenkelmus­kulatur geimpft werden.

Bei Patienten mit Thrombozytopenie oder Blutgerinnungsstörun­gen darf der Impfstoff ausnahmsweise subkutan appliziert werden. Diese Art der Verabreichung kann jedoch zu einer suboptimalen Immunantwort führen (siehe Abschnitt 4.4).

4.3 gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile oder Neomycin.

Überempfindlichke­itsreaktionen nach früherer Verabreichung von Hepatitis-A- und/oder Hepatitis-B-Impfstoffen.

Wie bei allen anderen Impfstoffen sollte auch bei Ambirix die Impfung im Falle einer akuten, mit hohem Fieber einhergehenden Erkrankung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden.

4.4 besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung

Wie bei allen Injektionsimpfstof­fen sollten für den seltenen Fall einer anaphylaktischen Reaktion nach der Gabe des Impfstoffes entsprechende Möglichkeiten der medizinischen Behandlung und Überwachung stets sofort verfügbar sein.

Besonders bei Jugendlichen kann es als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion nach oder sogar vor einer Impfung zu einer Synkope (Ohnmacht) kommen. Diese kann während der Erholungsphase von verschiedenen neurologischen Symptomen wie vorübergehende Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonische Bewegungen der Gliedmaßen begleitet sein. Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um Verletzungen durch die Ohnmacht zu verhindern.

Es ist möglich, dass sich Personen zum Zeitpunkt der Impfung in der Inkubationsphase einer Hepatitis-A- oder Hepatitis-B-Infektion befinden. Es ist nicht bekannt, ob Ambirix in diesem Fall eine Hepatitis A bzw. Hepatitis B verhindern kann.

Der Impfstoff verhindert keine Infektionen durch andere Viren, z. B. Hepatitis C und E, oder sonstige Erreger, die als Ursache von Leberinfektionen bekannt sind.

Ambirix wird nicht zur postexpositionellen Prophylaxe (z. B. nach Nadelstich-Verletzungen) empfohlen.

Falls ein schneller Schutz gegen Hepatitis B erforderlich ist, wird das Standardimpfschema mit dem Kombinationsim­pfstoff empfohlen, der 360 ELISA-Einheiten formalininakti­viertes Hepatitis-A-Virus und 10 ^g rekombinantes Hepatitis-B-Oberflächenantigen enthält. Hintergrund ist, dass in der Zeit zwischen der zweiten und der dritten Impfdosis (2. bis 6. Monat) des dreimal zu applizierenden Kombinationsim­pfstoffes ein höherer Prozentsatz Personen geschützt ist als nach einer einzigen Dosis Ambirix. Nach der zweiten Dosis Ambirix gibt es diesen Unterschied nicht mehr (für die Seroprotektion­sraten siehe Abschnitt 5.1).

Es wird empfohlen, das Zweidosenimpfschema mit Ambirix vor Eintritt in die Pubertät abzuschließen.

Bei Patienten mit beeinträchtigtem Immunsystem ist der Impfstoff nicht untersucht worden. Bei Hämodialysepa­tienten und Personen mit Störungen des Immunsystems wird nach der Grundimmunisierung unter Umständen kein ausreichender Anti-HAV- und Anti-HBs-Antikörperwert erreicht, so dass in diesen Fällen die Gabe weiterer Impfdosen erforderlich sein kann.

Da eine intradermale Injektion oder intramuskuläre Verabreichung in den Gesäßmuskel zu einem suboptimalen Impferfolg führen könnte, sollten diese Injektionswege vermieden werden. Bei Personen mit Thrombozytopenie oder Blutgerinnungsstörun­gen kann Ambirix jedoch ausnahmsweise subkutan injiziert werden, da es in diesen Fällen nach intramuskulärer Gabe zu Blutungen kommen kann.

Ambirix darf unter keinen Umständen intravasal injiziert werden.

Dieser Impfstoff enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro Dosis, d. h. er ist nahezu „natriumfrei“.

Rückverfolgbar­keit

Um die Rückverfolgbarkeit biologischer Arzneimittel zu verbessern, müssen die Bezeichnung des Arzneimittels und die Chargenbezeichnung des angewendeten Arzneimittels eindeutig dokumentiert werden.

4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Es liegen keine Daten über die gleichzeitige Verabreichung von Ambirix mit spezifischem Hepatitis-A- oder Hepatitis-B-Immunglobulin vor. Bei gleichzeitiger Verabreichung von monovalentem Hepatitis-A- bzw. Hepatitis-B-Impfstoff mit spezifischen Immunglobulinen gab es keinen Effekt auf die Serokonversion­sraten. Die gleichzeitige Verabreichung von Immunglobulinen kann zu niedrigeren Antikörperwerten führen.

Wenn Ambirix im zweiten Lebensjahr in Form einer getrennten Injektion gleichzeitig mit einem kombinierten Diphtherie-, Tetanus-, azellulärem Pertussis-, inaktiviertem Poliomyelitis- und Haemophilus influenzae Typ b-Impfstoff (DTPa-IPV+Hib) oder mit einem kombinierten MasernMumps-Röteln-Impfstoff verabreicht wurde, war die Immunantwort auf alle Antigene ausreichend (siehe Abschnitt 5.1).

Die gleichzeitige Gabe von Ambirix und anderen als den oben angegebenen Impfstoffen ist nicht untersucht worden. Es wird empfohlen, Ambirix nicht gleichzeitig mit anderen Impfstoffen zu verabreichen, es sei denn, dass dies unbedingt indiziert ist. Gleichzeitig verabreichte Impfstoffe sollten immer an verschiedenen Körperstellen, am besten in unterschiedliche Gliedmaßen injiziert werden.

Bei Patienten unter immunsuppressiver Therapie oder bei Patienten mit Immundefekten muss davon ausgegangen werden, dass möglicherweise keine ausreichende Immunantwort erzielt wird.

4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Schwangerschaft

Ambirix kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn dies eindeutig notwendig ist und die möglichen Vorteile die potentiellen Risiken für den Fötus überwiegen.

Stillzeit

Ambirix sollte während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn die möglichen Vorteile die potentiellen Risiken überwiegen.

Fertilität

Es liegen keine Daten zur Fertilität vor.

4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Ambirix hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8 nebenwirkungen

Zusammenfassung des Nebenwirkungspro­fils

In klinischen Studien wurden 2029 Dosen von Ambirix bei 1027 Probanden vom vollendeten 1. bis zum vollendeten 16. Lebensjahr verabreicht.

In 2 Vergleichsstudien bei Probanden im Alter von 1 bis 15 Jahren waren die Häufigkeiten der abgefragten Lokal- und Allgemeinreaktionen nach zwei Impfdosen Ambirix insgesamt ähnlich zu den Häufigkeiten, die nach drei Impfdosen eines Kombinationsim­pfstoffes, der 360 ELISA Einheiten HAV und 10 ^g HBsAg enthält, beobachtet wurden.

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen nach Verabreichung von Ambirix sind Schmerzen und Müdigkeit, die mit einer geschätzten Häufigkeit pro Dosis von 50 % bzw. 30 % auftreten.

Liste der Nebenwirkungen

Die während der Grundimmunisierung beobachteten lokalen und allgemeinen Nebenwirkungen wurden nach Häufigkeit ihres Auftretens kategorisiert.

Die berichteten Nebenwirkungen werden nach folgenden Häufigkeiten angegeben:

Sehr häufig: > 1/10

Häufig: > 1/100 bis < 1/10

Gelegentlich: > 1/1.000 bis < 1/100

Selten: > 1/10.000 bis < 1/1.000

Sehr selten: < 1/10.000

Die folgenden Nebenwirkungen wurden im Rahmen von klinischen Studien mit Ambirix berichtet.

Daten aus klinischen Prüfungen

Stoffwechsel und Ernährungsstörun­gen

Sehr häufig: Appetitlosigkeit

Psychiatrische Erkrankungen

Sehr häufig: Reizbarkeit

Erkrankungen des Nervensystems

Sehr häufig: Kopfschmerzen

Häufig: Schläfrigkeit

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Gastrointestinale Beschwerden

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sehr häufig: Mattigkeit, Schmerzen und Rötung an der Injektionsstelle

Häufig: Fieber, Schwellung an der Injektionsstelle

Außerdem wurden die folgenden Nebenwirkungen im Rahmen von klinischen Studien mit anderen Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Kombinationsim­pfstoffen von GlaxoSmithKline berichtet (verabreicht nach einem 3– oder 4-Dosen-Impfschema).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Gelegentlich: Infektion der oberen Atemwege

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Selten: Lymphadenopathie

Erkrankungen des Nervensystems

Gelegentlich: Schwindel

Selten: Parästhesien

Gefäßerkrankungen

Selten: Hypotonie

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Häufig: Diarrhoe, Übelkeit

Gelegentlich: Erbrechen, Abdominalschmerzen*

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten: Pruritus, Hautausschlag

Sehr selten: Urtikaria

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Gelegentlich: Myalgie

Selten: Arthralgie

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Häufig: Unwohlsein, Lokalreaktion

Selten: Schüttelfrost, grippeähnliche Erkrankung

* verweist auf Nebenwirkungen, die in klinischen Studien mit dem Impfstoff für Kinder beobachtet wurden

Daten nach der Markteinführung

Da diese Ereignisse spontan berichtet wurden, ist eine verlässliche Abschätzung der Häufigkeit nicht möglich.

Die folgenden Nebenwirkungen wurden nach der Markteinführung von Ambirix berichtet.

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen einschließlich anaphylaktischer und anaphylaktoider Reaktionen

Erkrankungen des Nervensystems

Synkope oder vasovagale Reaktionen nach der Injektion, lokale Hypoästhesie

Nach breiter Anwendung entweder der Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Kombinationsim­pfstoffe oder der monovalenten Hepatitis-A- und/oder Hepatitis-B-Impfstoffe von GlaxoSmithKline wurden die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen berichtet.

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Meningitis

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Thrombozytopenische Purpura, Thrombozytopenie

Erkrankungen des Immunsystems

Allergische Reaktionen einschließlich Reaktionen ähnlich der Serumkrankheit, angioneurotis­ches Ödem

Erkrankungen des Nervensystems

Multiple Sklerose, Enzephalitis, Enzephalopathie, Polyneuritis einschließlich Guillain-Barré-Syndrom (mit aufsteigenden Lähmungen), Myelitis, Krampfanfälle, Lähmungen, Fazialisparese, Neuritis, Optikusneuritis, Neuropathie

Gefäßerkrankungen

Vaskulitis

Leber- und Gallenerkrankungen

Veränderungen der Leberfunktion­suntersuchungen

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Erythema multiforme, Lichen planus

Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkran­kungen

Arthritis, Muskelschwäche

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort

Sofortiger Schmerz an der Injektionsstelle, Gefühl von Stechen und Brennen

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung über das in Anhang V aufgeführte nationale Meldesystem anzuzeigen.

4.9 überdosierung

In der Zeit nach der Markteinführung wurden Fälle von Überdosierung mit dem Hepatitis-A- und Hepatitis-B-Kombinationsim­pfstoff von GlaxoSmithKline berichtet. Die Nebenwirkungen, die nach einer Überdosierung berichtet wurden, ähnelten denen, die nach korrekter Impfstoffvera­breichung berichtet wurden.

5. pharmakologische eigenschaften5.1 pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Impfstoffe, Hepatitis-Impfstoffe, ATC-Code J07BC20.

Wirkmechanismus

Ambirix verleiht eine Immunität gegenüber der HAV- und HBV-Infektion, indem es die Bildung spezifischer Anti-HAV- und Anti-HBs-Antikörper anregt.

Klinische Studien

Immunantwort nach Grundimmunisierung

In klinischen Studien, die bei Probanden im Alter von 1 bis einschließlich 15 Jahren durchgeführt wurden, waren die Serokonversion­sraten für Anti-HAV 99,1 % einen Monat nach der ersten Dosis und 100 % einen Monat nach der zweiten, zum Monat 6 verabreichten Dosis (d. h. in Monat 7). Die Serokonversion­sraten für Anti-HBs waren 74,2 % einen Monat nach der ersten Dosis und 100 % einen Monat nach der zweiten, zum Monat 6 verabreichten Dosis (d. h. in Monat 7). Die Anti-HBs-Seroprotektion­sraten (Antikörperwerte > 10 mlU/ml) waren zu diesen Erhebungszeit­punkten 37,4 % bzw. 98,2 %.

In einer vergleichenden Studie, die bei 12– bis einschließlich 15-Jährigen durchgeführt wurde, erhielten 142 zwei Dosen Ambirix und 147 drei Dosen (0–1–6 Monate) des HABStandardkom­binationsimpfstof­fes. Dieser enthielt 360 ELISA-Einheiten formalininakti­viertes Hepatitis-A-Virus und 10 ^g rekombinantes Hepatitis-B-Oberflächenantigen. Bei den 289 Personen, deren Immunogenität auswertbar war, waren die Seroprotektion­sraten (SP in der Tabelle unten) gegen Hepatitis B in Monat 2 und 6 nach Gabe des 3-Dosen-Impfstoffes signifikant höher als mit Ambirix. Die in Monat 7 (d.h. nach Abschluss der Impfserie) durch Ambirix hervorgerufene Immunantwort war der der Immunantwort durch den drei-Dosen-Impfstoff nicht unterlegen.

Impfstoffgruppe

Anti-HBs Monat 2 SP (%)

Anti-HBs Monat 6 SP (%)

Anti-HBs Monat 7 SP (%)

Ambirix

38

68,3

97,9

HAB-Kombinationsim­pfstoff (360/10)

85,6

98,0

100

mit 360 ELISA-Einheiten formalininakti­viertem Hepatitis-A-Virus und 10pg rekombinantem Hepatitis-B-Oberflächenantigen

Die Immunantworten, die in einer klinischen Vergleichsstudie bei 1– bis 11-Jährigen einen Monat nach Beendigung der vollen Impfserie (d.h. in Monat 7) erreicht wurden, sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Darüber hinaus werden die Ergebnisse einer Vergleichsstudie bei 12– bis 15-Jährigen gezeigt. In beiden Studien erhielten die Probanden entweder ein 2-Dosen-Impfschema mit Ambirix oder ein 3-Dosen-Impfschema mit einem HAB-Kombinationsim­pfstoff (360/10) mit 360 ELISA-Einheiten formalininakti­viertem Hepatitis-A-Virus und 10pg rekombinantem Hepatitis-B-Oberflächenantigen.

Altersgruppe

Impfstoffgruppe

Anti-HAV

Anti-HBs

N

S+ (%)

N

SP (%)

1– bis 5Jährige

Ambirix

98

100

98

98

HAB-Kombinationsim­pfstoff (360/10)

92

100

92

100

6– bis 11Jährige

Ambirix

103

100

103

99

HAB-Kombinationsim­pfstoff (360/10)

96

100

96

100

12– bis 15Jährige

Ambirix

142

100

142

97,9

HAB-Kombinationsim­pfstoff (360/10)

147

100

147

100

mit 360 ELISA-Einheiten formalininakti­viertem Hepatitis-A-Virus und 10pg rekombinantem Hepatitis-B-Oberflächenantigen

Immunantwort nach Grundimmunisierung mit einem 0–12-Monats-Impfschema

In einer klinischen Studie erhielten 102 Personen im Alter von 12 bis einschließlich 15 Jahren die zweite Dosis Ambirix nach 12 Monaten. In Monat 13 waren die Anti-HAV-Serokonversion­sraten 99,0 %, die Anti-HBs-Serokonversion­sraten 99,0 % und die Anti-HBs-Seroprotektion­sraten 97,0 %.

Persistenz der Immunantwort

Die Persistenz der Immunantwort bei Kindern wurde bis zu 15 Jahre nach Grundimmunisierung mit Ambirix untersucht und ist in der folgenden Tabelle dargestellt.

Jahr nach der ersten Impfdosis

Alter zum Zeitpunkt der Grundimmunisierung

Impfschema (Monate)

Anti-HAV

Anti-HBs

S+ (%) (%)

SP (%)

6

12 – 15 Jahre

0, 6

100

84,8

0, 12

100

92,9

10

1 – 11 Jahre

0, 6

100

77,3

15

12 – 15 Jahre

0, 6

100

81,1

Bei Kindern, die zum Zeitpunkt der ersten Impfung 12 bis 15 Jahre alt waren, waren nach 15 Jahren die Anti-HAV- und Anti-HBs-Antikörperkon­zentrationen in der Gruppe von Kindern, die Ambirix erhalten hatten, vergleichbar mit denen in der Gruppe von Kindern, die 3 Dosen des HABStandardkom­binationsimpfstof­fes (360/10) erhalten hatten. In der Ambirix-Gruppe erhielt eine begrenzte Anzahl von Probanden (n=8), deren Anti-HBs-Antikörperkon­zentration auf < 10 mI.E./ml abgefallen war, eine zusätzliche Dosis („challenge dose“) eines HBV-Impfstoffes und alle zeigten eine anamnestische Reaktion.

Verabreichung mit anderen Impfstoffen

Wenn die erste Dosis Ambirix im zweiten Lebensjahr gleichzeitig mit der Auffrischimpfung eines kombinierten Diphtherie-, Tetanus-, azellulärem Pertussis-, inaktiviertem Poliomyelitis- und

Haemophilus influenzae Typ b-Impfstoffes (DTPa-IPV+Hib) oder mit der ersten Dosis eines kombinierten Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffes verabreicht wurde, war die Immunantwort auf alle Antigene ausreichend.

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Nicht zutreffend.

5.3 präklinische daten zur sicherheit

Basierend auf den allgemeinen Sicherheitsstudien lassen die präklinischen Daten keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.

6. pharmazeutische angaben6.1 liste der sonstigen bestandteile

Natriumchlorid

Wasser für Injektionszwecke

Adjuvanzien siehe Abschnitt 2.

6.2 inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3 dauer der haltbarkeit

3 Jahre.

6.4 besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Im Kühlschrank lagern (2°C – 8°C).

Nicht einfrieren.

In der Originalverpackung aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

6.5 art und inhalt des behältnisses

1 ml Suspension in einer Fertigspritze (Glas Typ I) mit Kolbenstopfen (aus Butylgummi).

Packungsgrößen zu 1 und 10 Fertigspritzen mit oder ohne Nadeln und Packungsgröße zu 50 Fertigspritzen ohne Nadeln.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6 besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Bei Lagerung kann sich eine feine, weiße Ablagerung mit einem klaren, farblosen Überstand bilden.

Der Impfstoff ist vor der Verabreichung zu resuspendieren. Der resuspendierte Impfstoff hat ein einheitliches, trüb-weißes Aussehen.

Resuspension des Impfstoffes, um eine einheitliche, trüb-weiße Suspension zu erhalten

Der Impfstoff ist mit den folgenden Schritten zu resuspendieren:

1. Halten Sie die Spritze senkrecht in einer geschlossenen Hand.

2. Schütteln Sie die Spritze, indem Sie sie auf den Kopf und wieder zurück drehen.

3. Wiederholen Sie diesen Vorgang intensiv für mindestens 15 Sekunden.

4. Nehmen Sie den Impfstoff erneut in Augenschein:

a. Wenn der Impfstoff eine einheitliche, trüb-weiße Suspension darstellt, ist er gebrauchsfertig – das Aussehen soll nicht klar sein.

b. Wenn der Impfstoff keine einheitliche, trüb-weiße Suspension darstellt – schütteln Sie nochmals für mindestens 15 Sekunden – dann nehmen Sie den Impfstoff nochmals in Augenschein.

Der Impfstoff ist vor der Verabreichung per Augenschein auf Fremdpartikel und/oder physikalische Veränderungen zu untersuchen. Falls solche Abweichungen beobachtet werden, darf der Impfstoff nicht verabreicht werden.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7. inhaber der zulassung

GlaxoSmithKline Biologicals s.a.

Rue de l'Institut, 89

B-1330 Rixensart, Belgien

8. zulassungsnummer(n)

EU/1/02/224/001

EU/1/02/224/002

EU/1/02/224/003

EU/1/02/224/004

EU/1/02/224/005

9. datum der erteilung der zulassung/verlängerung der zulassung

Datum der Erteilung der Zulassung: 30. August 2002

Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 20. Juli 2012

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