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Amorolfin Dermapharm 50 mg/ml wirkstoffhaltiger Nagellack - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amorolfin Dermapharm 50 mg/ml wirkstoffhaltiger Nagellack

1.    bezeichnung des arzneimittels

Amorolfin Dermapharm 50 mg/ml wirkstoffhaltiger Nagellack

2.    qualitative und quantitative zusammensetzung

1 ml wirkstoffhaltiger Nagellack enthält 55,74 mg Amorolfinhydrochlo­rid (entspr. 50 mg Amorolfin).

Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: Dieses Arzneimittel enthält 0,552 g Alkohol (Ethanol) pro g entsprechend 55,2 % w/w.

Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.

3.    darreichungsform

Wirkstoffhaltiger Nagellack

Klare, farblose Lösung mit charakteristischem Geruch

4.    klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Topische Behandlung von Onychomykosen (ohne Beteiligung der Matrix, wie oberflächliche weiße Onychomykose oder subunguale Onychomykose, sowie weniger als 50% der Nageloberfläche und weniger als drei Nägel beteiligt)

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Der Nagellack sollte einmal pro Woche auf die befallenen Finger- oder Fußnägel aufgetragen werden.

Behandlungsdauer: Sechs Monate (Fingernägel) und neun bis zwölf Monate (Zehennägel). Eine Überprüfung der Behandlung wird empfohlen in Abständen von ungefähr drei Monaten.

Ältere Menschen :

Es gibt keine speziellen Dosierungsempfeh­lungen für die Anwendung bei älteren Menschen.

Kinder und Jugendliche:

Amorolfin Dermapharm Nagellack wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen aufgrund unzureichender Daten zur Unbedenklichkeit und/oder Wirksamkeit.

Art der Anwendung

Zur Anwendung auf den Nägeln

Gebrauchsanle­itung

Der Patient sollte Amorolfin Dermapharm Nagellack wie folgt anwenden:

Achtung:

Eine für die Behandlung benutzte Nagelfeile darf für die Pflege gesunder Nägel nicht mehr verwendet werden.

1. Vor der ersten Anwendung sollten die erkrankten Teile der Nagelflächen so gut wie möglich abgefeilt werden. Bei allen weiteren Anwendungen sollte nach

Bedarf (z.B. bei Verdickung der Nägel) nachgefeilt werden. Einwegfeilen sind in der Packung enthalten.

2. Zur Reinigung der Nageloberfläche sollte einer der beigefügten Alkoholtupfer verwendet werden. Etwaige Lackreste werden dadurch auch entfernt.

3. Der wirkstoffhaltige Nagellack sollte mit einem der beigefügten wiederverwendbaren Spatel aufgetragen werden. Um das Auftragen des wirkstoffhaltigen Nagellacks zu erleichtern, liegt der Packung ein Spatelhalter bei. Die wiederverwendbaren Spatel sollten in den Spatelhalter gesteckt werden.

4. Der Nagellack sollte mit einem der mitgelieferten, wiederverwendbaren Spatel aufgetragen werden. Der Spatel sollte für jeden zu behandelnden Nagel mit der perforierten Fläche neu eingetaucht werden, ohne dass er am Flaschenhals abgestreift wird (es besteht das Risiko, dass der Schraubverschluss mit der Flasche verklebt).

5. Amorolfin Dermapharm Nagellack sollte mit dem Spatel gleichmäßig auf die ganze Fläche des erkrankten Nagels aufgetragen werden.

6. Aufgrund der besonderen Form des Spatelhalters wird eine Berührung des Spatels mit der Ablagefläche vermieden (Pilzsporen bleiben am Spatel). Der Spatel kann zwischendurch abgelegt werden ohne befürchten zu müssen, dass Pilzsporen übertragen werden.

7. Das Fläschchen sollte sofort nach jedem Gebrauch gut verschlossen werden, um ein Austrocknen der Lösung zu vermeiden Die behandelten Nägel sollten 10 Minuten trocknen.

8. Zur Wiederverwendung sollte der Spatel nach Gebrauch mit dem Alkoholtupfer gereinigt werden.

Nach Auftragen des Amorolfin Dermapharm Nagellack kann kosmetischer Nagellack aufgetragen werden, sobald Amorolfin Dermapharm Nagellack getrocknet ist (nach 10 Minuten). Vor dem erneuten Auftragen des Amorolfin Dermapharm Nagellack sollte der kosmetische Nagellack sorgsam entfernt werden. Dazwischen sollte die Anwendung eines Nagellackentferners aber vermieden werden.

Amorolfin Dermapharm Nagellack ist insbesondere bei Nagelmykosen im distalen Bereich mit einem Befall von unter 50 % der Nageloberfläche wirksam.

Die Behandlung sollte ohne Unterbrechung so langefortgeführt werden, bis sich der Nagel regeneriert hat und die befallenen Stellen komplett geheilt sind. Die dafür erforderliche Häufigkeit und Dauer der Behandlung hängt im Wesentlichen von der Stärke und Lokalisation der Infektion ab. Die Dauer beträgt im Allgemeinen sechs Monate (Fingernägel) bzw. neun bis zwölf Monate (Fussnägel).

In Abständen von etwa drei Monaten wird eine Evaluierung der Behandlung empfohlen.

Bei schweren Formen der Onychomykose (mit Matrixbefall) ist eine alleinige topische Therapie nicht ausreichend. Durch eine Kombinationsthe­rapie mit Amorolfin-Nagellack können die durch eine alleinige Anwendung systemischer Arzneimittel (Terbinafin, Itraconazol, Fluconazol) erreichbaren mykologischen und klinischen Heilungsraten gesteigert werden.

Eine gleichzeitig bestehende Tinea pedis sollte mit einer geeigneten antimykotischen Creme behandelt werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff Amorolfin oder einem der im Abschnitt 6.1 aufgeführten sonstigen Bestandteile.

4.4    besondere warnhinweise und vorsichtsmaßnahmen für die anwendung amorolfin dermapharm nagellack sollte nicht auf die haut um den betroffenen nagel herum aufgetragen werden.

Bei entzündlichen periungualen Veränderungen, Diabetes, Durchblutungsstörun­gen, Fehlernährung, Alkoholmissbrauch liegen noch keine Erfahrungen vor.

Jeglicher Kontakt des Lacks mit Augen, Ohren und Schleimhäuten ist zu vermeiden.

Während der Anwendung von Amorolfin Dermapharm Nagellack sollten keine künstlichen Nägel benutzt werden.

Patienten, die mit organischen Lösungsmitteln arbeiten (Verdünnungsmittel, Testbenzin usw.), sollten undurchlässige Handschuhe tragen, um die Schicht von Amorolfin Dermapharm Nagellack auf den Fingernägeln zu schützen. Andernfalls wird der Amorolfin Dermapharm Nagellack abgelöst.

Nach Anwendung dieses Arzneimittels kann eine allergische Reaktion, auch außerhalb des Applikationsortes, auftreten. In diesem Fall sollte die Anwendung sofort beendet und ärztlicher Rat eingeholt werden. Amorolfin Dermapharm Nagellack sollte unverzüglich und gründlich mit Nagellackentferner oder den in der Packung enthaltenen Alkoholtupfern entfernt werden. Amorolfin Dermapharm Nagellack sollte nicht erneut angewendet werden.

Amorolfin Dermapharm Nagellack wird für die Anwendung bei Patienten unter 18 Jahren nicht empfohlen da keine klinischen Erfahrungen vorliegen.

Amorolfin Dermapharm Nagellack enthält Ethanol und kann bei geschädigter Haut ein Brennen verursachen, wenn er versehentlich mit der umgebenden Haut in Kontakt kommt.

Amorolfin Dermapharm Nagellack enthält Ethanol, das eine brennbare Substanz ist und nicht in der Nähe einer offenen Flamme, einer angezündeten Zigarette oder einiger Geräte (z.B. Haartrockner) verwendet werden sollte.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen es wurden keine untersuchungen in bezug auf wechselwirkungen durchgeführt.

Zur gleichzeitigen Anwendung mit kosmetischem Nagellack siehe Abschnitt 4.2.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Während der Schwangerschaft sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten, da die systemische Exposition gegenüber Amorolfin vernachlässigbar ist. Amorolfin Dermapharm Nagellack kann während der Schwangerschaft angewendet werden.

Stillzeit

Bei Säuglingen/Kle­inkindern, die gestillt werden, sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten, da die systemische Exposition der stillenden Frau gegenüber Amorolfin vernachlässigbar ist. Amorolfin Dermapharm Nagellack kann während der Stillzeit angewendet werden.

Fertilität

Es sind keine Beeinträchtigungen zu erwarten, da die systemische Exposition gegenüber Amorolfin vernachlässig­bar ist.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Amorolfin Dermapharm Nagellack hat keinen oder einen zu vernachlässigenden Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.

4.8    nebenwirkungen

Seltene Fälle von Nagelveränderungen (z.B. Verfärbungen, brüchige oder abgebrochene Nägel) wurden bei der Anwendung von Amorolfin enthaltendem Nagellack berichtet.

Diese Reaktionen können auch auf die Onychomykose selbst zurückgeführt werden.

Systemorganklas­sen

Häufigkeiten

Nebenwirkungen

Erkrankungen des Immunsystems

Nicht bekannt* (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Überempfindlichke­itsreaktionen (auch außerhalb des Applikationsortes, die mit einer Schwellung des Gesichts, der Lippen, der Zunge oder des Rachens, mit Atemproblemen und/oder einem schweren Hautausschlag assoziiert sein können)

Erkankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes

Selten (≥ 1/10.000 bis < 1/1.000)

Nagelveränderungen, Nagelverfärbungen, Onychoklasis (abgebrochene Nägel), Onychorrhexis (brüchige Nägel)

Sehr selten (< 1/10.000)

Brennendes Gefühl auf der Haut

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)

Erytheme*, Pruritus*, Kontaktdermatitis* (irritativ oder allergisch) (einschließlich allergischer Kontaktdermatitis mit ausgedehnter Streureaktion), Urtikaria*, Bläschenbildung

Erfahrungen aus der Post-Marketing Periode

Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Es wurden keine Fälle von Überdosierung berichtet.

Amorolfin ist für die äußerliche Anwendung bestimmt. Bei versehentlichem Verschlucken kann eine geeignete Methode zur Magenentleerung angewendet werden.

5.    pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Pharmakothera­peutische Gruppe: Andere Antimykotika zur topischen Anwendung ATC-Code: D01AE16

Amorolfinhydrochlo­rid gehört als Morpholinderivat einer unter den Antimykotika neuen Substanzklasse an und besitzt ein breites Wirkungsspektrum. Amorolfin greift in die Ergosterol-Biosynthese der Pilzzellmembran ein und stört den Zellmetabolismus.

Durch komplexe biomolekulare Interaktionen induziert Amorolfin eine Schädigung von Zellstrukturen, wie die Beeinträchtigung des Zellmetabolismus, Einschränkung der Funktionalität von Membranproteinen, abnorme Chitineinlagerung in der Zellwand, Verdickung der Zellwand, Herabsetzung der Zelladhärenz, Beeinträchtigung des Membranpotenzials, Plasmolyse und Zellnekrose mit der Folge einer Zerstörung der Pilzzellstruktur. Amorolfin entwickelt sowohl fungistatische und fungizide als auch sporozide Wirksamkeit.

Es ist hochwirksam gegen:

Hefen:

Candida, Malassezia oder Pityrosporum, Cryptococcus

Dermatophyten:

Trichophyton, Microsporum, Epidermophyton

Schimmelpilze:

Alternaria, Hendersonula, Scopulariopsis

Dematiaceen:

Cladosporium, Fonsecaea, Wangiella

Dimorphe Pilze:

Coccidioides, Histoplasma, Sporothrix

In-vitro-Untersuchungen haben gezeigt, dass bei der Kombination von Amorolfin mit Terbinafin, Itraconazol und Fluconazol additive und synergistische antimykotische Effekte gegen Pilzzellen bestehen.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

Amorolfin penetriert aus dem Nagellack in und durch die Nagelplatte und ist daher in der Lage, schlecht zugängliche Pilze im Nagelbett zu vernichten. Morpholinderivate haben die Eigenschaft kurze luftgefüllte Distanzen mittels Sublimation zu überwinden so dass sie das Potenzial haben auch durch infektionsbedingt porös aufgelockertes Nagelkeratin zu diffundieren und Pilzzellen und Sporen in und hinter luftgefüllten Hohlräumen in diesem zu erreichen und abzutöten. Die systemische Absorption ist bei dieser Art der Applikation sehr gering. Es gibt keine Hinweise auf die Kumulation des Wirkstoffs im Körper nach langfristiger Anwendung von Amorolfin-haltigem Nagellack.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Bei den akuten Hautuntersuchungen wurden leichte Hautirritationen festgestellt. Allerdings wurden systemische Wirkungen in nicht-klinischen Studien nur bei Expositionen beobachtet, die weit über der maximalen menschlichen Exposition lagen, was auf eine geringe Relevanz für die klinische Anwendung hinweist.

Kanzerogenität

Langzeitstudien zur Kanzerogenität liegen nicht vor.

6.    pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

Ethanol

Ethylacetat

Ammoniummethacrylat-Copolymer (Typ A) (Ph.Eur.) ((EA:MMA:TMAEMA = 1:2:0,2;

mittlere rel. Molmasse ca. 150000))

Butylacetat

Triacetin

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3    dauer der haltbarkeit

3 Jahre

Nach Anbruch der Flasche: 6 Monate

6.4    besondere vorsichtsmaßnahmen für die aufbewahrung

Nicht über 30 °C lagern.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Braune Glasflaschen mit weißem HDPE-Schraubverschluss.

Jede Packung enthält 10 wiederverwen­dbare Spatel, einen Spatelhalter, 30 Tupfer und 30 Nagelfeilen.

Packungsgrößen: 3 ml und 6 ml (2 × 3 ml) wirkstoffhaltiger Nagellack.

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.

7.    inhaber der zulassung

Dermapharm AG

Lil-Dagover-Ring 7

82031 Grünwald

Tel.: 089 / 64186–0

Fax: 089 / 64186–130

E-Mail:

8.    ZULASSUNGSNUMMER

98800.00.00

9.    DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG

Datum der Erteilung der Zulassung: 06.06.2018

Datum der letzten Verlängerung: