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Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten - Zusammengefasste Informationen

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Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten

Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten

1    

Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg

Filmtabletten

2    QUALITATIVE UND QUANTITATIVE

2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE

Jede Filmtablette enthält 500 mg Amoxicillin als AmoxicillinTri­hydrat und 125 mg Clavulansäure als Kaliumclavulanat.

Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile, siehe Abschnitt 6.1.

3   darreichungsform

Filmtablette

Weiße, kapselförmige Filmtablette auf einer Seite mit „I 06“ markiert, andere Seite glatt. Ungefähr 19,40 mm lang.

4   klinische angaben

4.1    anwendungsgebiete

Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs ist für die Behandlung folgender Infektionen bei Erwachsenen und Kindern indiziert (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1):

akute bakterielle Sinusitis (nach adäquater

Diagnosestellung)

akute Otitis media akute Exazerbationen einer chronischen Bronchitis (nach adäquater Diagnosestellung) ambulant erworbene Pneumonie Urozystitis Pyelonephritis Haut- und Weichteilinfek­tionen, insbesondere Infektionen

der unteren Hautschichten, Tierbisse, schwere dentale

Abszesse mit sich lokal ausbreitender Infektion

Knochen- und Gelenkinfektionen, insbesondere

Osteomyelitis.

Die offiziellen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von Antibiotika sind zu beachten.

4.2    dosierung und art der anwendung

Dosierung

Die Dosen werden jeweils als Gehalt an Amoxicillin/Cla­vulansäure angegeben, sofern nicht die Dosis eines Einzelbestandteils genannt wird.

Die Dosis von Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs, die zur Behandlung einer bestimmten Infektion ausgewählt wird, sollte folgendes berücksichtigen:

die erwarteten Erreger und deren voraussichtliche Empfindlichkeit gegenüber antibakteriellen Wirkstoffen (siehe Abschnitt 4.4) die Schwere und den Ort der Infektion das Alter, Gewicht und die Nierenfunktion des Patienten wie unten dargestellt.

Der Gebrauch von alternativen Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs-Formulierungen (z. B. solchen, die höhere Dosen von Amoxicillin und/oder unterschiedliche Verhältnisse von Amoxicillin zu Clavulansäure bieten) sollte gegebenenfalls berücksichtigt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Für Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg enthält diese

Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs Formulierung bei einer Anwendung wie unten beschrieben eine tägliche Gesamtdosis von 1,500 mg Amoxicillin/375 mg Clavulansäure. Wenn eine höhere tägliche Dosis von Amoxicillin nötig ist, wird empfohlen, eine andere Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs-Formulierung auszuwählen, um die Gabe unnötig hoher täglicher Dosen von Clavulansäure zu vermeiden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1).

Die Dauer der Behandlung sollte durch das Ansprechen des Patienten bestimmt werden. Einige Infektionen (z. B. Osteomyelitis) benötigen eine längere Behandlungsdauer. Die Behandlung sollte ohne Überprüfung 14 Tage nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.4 bezüglich einer längerfristigen Behandlung).

Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg

Einnahme von dreimal täglich 500 mg/125 mg.

Kinder < 40 kg

20 mg/5 mg/kg/Tag bis 60 mg/15 mg/kg/Tag, aufgeteilt in drei Tagesdosen.

Kinder können mit Amoxicillin/Cla­vulansäure Filmtabletten, Suspensionen oder mit den pädiatrischen Arzneimitteln in Beuteln behandelt werden.

Da die Filmtabletten nicht geteilt werden können, dürfen Kinder mit einem Körpergewicht unter 25 kg nicht mit Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg

Filmtabletten behandelt werden.

In der nachfolgenden Tabelle wird die Dosis (mg/kg Körpergewicht) angegeben, die Kinder mit einem Körpergewicht von 25 kg bis 40 kg bei Einnahme einer Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs Filmtablette

500 mg/125 mg erhalten.

Körpergewicht [kg]

40

35

30

25

Empfohlen e Einzeldosis [mg/kg Körpergewicht] (siehe oben)

Amoxicillin [mg/kg Körpergewicht] pro Einzeldosis (1 Filmtablette)

12, 5

14, 3

16, 7

20, 0

6,67 – 20

Clavulansäur e [mg/kg Körpergewicht] pro Einzeldosis (1 Filmtablette)

3,1

3,6

4,2

5,0

1,67– 5

Kinder unter 6 Jahren oder mit einem Körpergewicht unter 25 kg sollten mit Amoxicillin/Cla­vulansäure Suspensionen oder mit den pädiatrischen Arzneimitteln in Beuteln behandelt werden.

Es sind keine klinischen Daten zu Amoxicillin/Cla­vulansäure-4:1-Formulierungen in Dosen von mehr als 40 mg/10 mg je kg pro Tag bei Kindern unter 2 Jahren verfügbar.

Ältere Patienten

Eine Dosisanpassung wird als nicht erforderlich betrachtet.

Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion

Dosisanpassungen basieren auf der maximal empfohlenen Konzentration von Amoxicillin.

Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance (KrCl) von mehr als 30 ml/min ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg

CrCl: 10–30 ml/min

500 mg/125 mg zweimal täglich

CrCl < 10 ml/min

500 mg/125 mg einmal täglich

Hämodialyse

500 mg/125 mg alle 24 Stunden, zusätzlich 500 mg/125 mg während der Dialyse, zu wiederholen am Ende der Dialyse (da Serumkonzentra­tionen sowohl von Amoxicillin als auch von Clavulansäure reduziert werden)

Kinder < 40 kg

CrCl: 10–30 ml/min

15 mg/3,75 mg/kg zweimal täglich (maximal 500 mg/125 mg zweimal täglich).

CrCl < 10 ml/min

15 mg/3,75 mg/kg als tägliche Einzeldosis (maximal 500 mg/125 mg).

Hämodialyse

15 mg/3,75 mg/kg pro Tag einmal täglich.

Vor der Hämodialyse 15 mg/3,75 mg/kg. Um die Wirkstoffspiegel wiederherzustellen, sollten 15 mg/3,75 mg pro kg nach der Hämodialyse verabreicht werden.

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion

Mit Vorsicht dosieren und die Leberfunktion regelmäßig kontrollieren (siehe Abschnitte 4.3 und 4.4).

Art der Anwendung

Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs ist zum Einnehmen bestimmt.

Die Einnahme sollte mit einer Mahlzeit erfolgen, um eine mögliche Magen-Darm-Unverträglichkeit so weit wie möglich zu reduzieren.

Die Therapie kann entsprechend parenteral begonnen und mit den Darreichungsformen zum Einnehmen fortgeführt werden.

4.3    gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe, gegen Penicilline oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile. Schwere allergische Sofortreaktion (z. B. Anaphylaxie) gegen ein anderes Betalaktam-Antibiotikum (z. B. einem Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der Krankheitsges­chichte. Gelbsucht/Leber­funktionsstörung in der

Krankheitsges­chichte, die durch Amoxicillin/Cla­vulansäure hervorgerufen wurde (siehe Abschnitt 4.8).

4.4    besondere warnhinweise und

Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten

auf der Basis von Glucoseoxidasen verwendet werden, da nicht-enzymatische Methoden falsch-positive Ergebnisse ergeben können.

Die in Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs enthaltene Clavulansäure kann eine unspezifische Bindung von IgG und Albumin an die Erythrozytenmembran verursachen, was ein falsch-positives Ergebnis im Coombs-Test zur Folge haben kann.

Es gab Berichte über positive Versuchsergebnisse bei Verwendung des Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus EIA-Tests bei Patienten, die Amoxicillin/Cla­vulansäure erhalten haben und bei denen anschließend festgestellt wurde, dass sie keine Aspergillus-Infektion hatten. Von Kreuzreaktionen mit Polysacchariden und Polyfuranosen von nicht-Aspergillus-Spezies unter Verwendung des Bio-Rad Laboratories Platelia Aspergillus EIA-Tests wurde berichtet. Daher sollten positive Ergebnisse bei Patienten, die Amoxicillin/Cla­vulansäure erhalten, mit Vorsicht interpretiert werden und durch weitere diagnostische Methoden bestätigt werden.

4.5    wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen

Orale Antikoagulantien

Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INRWert sorgfältig überwacht werden. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).

Methotrexat

Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat verringern und damit eine mögliche Erhöhung der Toxizität verursachen.

Probenecid

Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid wird nicht empfohlen. Probenecid vermindert die tubuläre Sekretion von Amoxicillin in der Niere. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid kann erhöhte und länger anhaltende Blutspiegel von Amoxicillin, aber nicht von Clavulansäure, zur Folge haben.

Mycophenolatmo­fetil

Bei Patienten, die Mycophenolatmofetil erhalten, wurde nach Beginn einer oralen Therapie mit Amoxicillin/Cla­vulansäure eine Reduktion der Talspiegel des aktiven Metaboliten Mycophenolsäure (MPA) um ca. 50 % berichtet. Die

Veränderung der Talspiegel könnte möglicherweise die Veränderungen der Gesamt-MPA-Exposition nicht korrekt widerspiegeln. Daher sollte normalerweise und solange keine klinische Evidenz einer Dysfunktion des transplantierten Organs vorliegt, eine Änderung der Dosis von Mycophenolatmofetil nicht notwendig sein. Während der Kombinationsthe­rapie und für kurze Zeit nach der Antibiotikabe­handlung sollte jedoch eine intensive klinische Kontrolle erfolgen.

4.6    fertilität, schwangerschaft und stillzeit

Fertilität

Für Amoxicillin/Cla­vulansäure mit oralen Dosen von bis zu 1200 mg/kg/Tag konnte gezeigt werden, dass es keinen Einfluss auf die Fertilität bei Ratten hat, die mit einer 2:1-Verhältnisfor­mulierung von Amoxicillin:Cla­vulansäure dosiert wurden.

Schwangerschaft

Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schließen (siehe Abschnitt 5.3). Begrenzte Daten beim Menschen zur Verwendung von

Amoxicillin/Cla­vulansäure während der Schwangerschaft weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern hin. In einer einzigen Studie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde beschrieben, dass die prophylaktische Anwendung von Amoxicillin-Clavulansäure mit einem erhöhten Risiko für eine nekrotisierende Enterokolitis bei Neugeborenen einherging. Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte vermieden werden, es sei denn, der behandelnde Arzt hält sie für unverzichtbar.

Stillzeit

Beide Substanzen gehen in die Muttermilch über (es ist nichts über die Auswirkungen von Clavulansäure auf den gestillten Säugling bekannt). Folglich sind Durchfall und eine Pilzinfektion der Schleimhäute beim gestillten Säugling möglich, so dass eventuell abgestillt werden muss. Die Möglichkeit einer Sensibilisierung ist zu berücksichtigen. Amoxicillin/Cla­vulansäure sollte während der Stillzeit nur nach einer Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt verabreicht werden.

4.7    auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen (z. B. allergischen Reaktionen, Schwindel, Krampfanfällen) kommen, die die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen können (siehe Abschnitt 4.8).

4.8    nebenwirkungen

4.8 nebenwirkungen

Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

Die Nebenwirkungen von Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs aus klinischen Studien und aus Berichten nach Markteinführung sind im Folgenden nach MedDRA-Systemorganklassen sortiert aufgeführt.

Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:

Sehr häufig (≥1/10)

Häufig (≥1/100 bis <1/10)

Gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100)

Selten (≥1/10.000 bis <1/1.000)

Sehr selten (<1/10.000)

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar).

Infektionen und parasitäre Erkrankungen

Mukokutane Candidose

Häufig

Übermäßiges Wachstum von unempfindlichen Organismen

Nicht bekannt

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems

Reversible Leukopenie (einschließlich Neutropenie)

Selten

Thrombozytopenie

Selten

Reversible Agranulozytose

Nicht bekannt

Hämolytische Anämie

Nicht bekannt

Verlängerung der Blutungszeit und der Prothrombinzeit1

Nicht bekannt

Erkrankungen des Immunsystems10

Angioneurotisches Ödem

Nicht bekannt

Anaphylaxie

Nicht bekannt

Überempfindlichkeit wie bei Serumkrankheit

Nicht bekannt

Allergische Vaskulitis

Nicht bekannt

Erkrankungen des Nervensystems

Schwindel

Gelegentlich

Kopfschmerzen

Gelegentlich

Reversible Hyperaktivität

Nicht bekannt

Krampfanfälle2

Nicht bekannt

Aseptische Meningitis

Nicht bekannt

Herzerkrankungen

Kounis-Syndrom

Nicht bekannt

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts

Durchfall

Sehr häufig

Übelkeit3

Häufig

Erbrechen

Häufig

Magenverstimmung

Gelegentlich

Antibiotika-assoziierte Kolitis4

Nicht bekannt

Schwarze Haarzunge

Nicht bekannt

arzneimittelbe­dingtes Enterokolitis­syndrom

Nicht bekannt

akute Pankreatitis

Nicht bekannt

Leber- und Gallenerkrankungen

Anstieg von AST und/oder ALT5

Gelegentlich

Hepatitis6

Nicht bekannt

Cholestatischer Ikterus6

Nicht bekannt

Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellge­webes7

Hautausschlag

Gelegentlich

Pruritus

Gelegentlich

Urtikaria

Gelegentlich

Erythema multiforme

Selten

Stevens-Johnson-Syndrom

Nicht bekannt

Toxische epidermale Nekrolyse

Nicht bekannt

Bullöse exfoliative Dermatitis

Nicht bekannt

Akutes generalisiertes pustulöses Exanthem

(AGEP)9

Nicht bekannt

Arzneimittelre­aktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS)

Nicht bekannt

lineare IgA-Erkrankung

Nicht bekannt

Erkrankungen der Nieren und Harnwege

Interstitielle Nephritis

Nicht bekannt

Kristallurie (einschließlich akuter Nierenschädigung)8

Nicht bekannt

1 Siehe Abschnitt 4.4

2 Siehe Abschnitt 4.4

3 Übelkeit tritt häufiger in Verbindung mit höheren oralen Dosen auf. Das Auftreten von gastrointestinalen Nebenwirkungen kann verringert werden, wenn Amoxicillin/Cla­vulansäure mit einer Mahlzeit eingenommen wird.

4 Einschließlich pseudomembranöser Kolitis und hämorrhagischer Kolitis (siehe Abschnitt 4.4)

5 Bei Patienten, die mit Betalaktam-Antibiotika behandelt wurden, war ein moderater Anstieg von AST und/oder ALT zu beobachten, dessen Bedeutung allerdings unklar ist.

6 Diese Ereignisse wurden bei anderen Penicillinen und Cephalosporinen beobachtet (siehe Abschnitt 4.4).

7 Wenn eine entzündliche Überempfindlichke­itsreaktion der Haut auftritt, sollte die Behandlung beendet werden (siehe Abschnitt 4.4).

8 Siehe Abschnitt 4.9

9 Siehe Abschnitt 4.4

10 Siehe Abschnitte 4.3 und 4.4.

Meldung des Verdachts auf NebenwirkungenMeldung des Verdachts auf Nebenwirkungen

Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn Website: http:anzuzeigen.

4.9    überdosierung

Symptome und Anzeichen einer Überdosierung

Es kann zu gastrointestinalen Symptomen und zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts kommen. Es wurde eine Amoxicillin-Kristallurie beschrieben, die in einigen Fällen zu einer Niereninsuffizienz führte (siehe Abschnitt 4.4).

Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Anwendung hoher Dosen kann es zu Krampfanfällen kommen.

Es wurde über eine Ausfällung von Amoxicillin in Blasenkathetern berichtet, und zwar insbesondere nach intravenöser Verabreichung hoher Dosen. Die Durchgängigkeit der Katheter ist regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitt 4.4).

Behandlung einer Intoxikation

Gastrointestinale Symptome können unter Beachtung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts symptomatisch behandelt werden.

Amoxicillin/Cla­vulansäure lässt sich mittels Hämodialyse aus dem Blut entfernen.

5   pharmakologische eigenschaften

5.1    pharmakodynamische eigenschaften

Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg FilmtablettenAmoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten Veränderung der PBPs, welche die Affinität des antibakteriellen Wirkstoffs zur Zielstruktur reduzieren.

Impermeabilität der Bakterien oder Mechanismen von Effluxpumpen können bakterielle Resistenz, insbesondere bei Gram-negativen Bakterien, verursachen oder fördern.

Grenzwerte

Die MHK-Grenzwerte für Amoxicillin/Cla­vulansäure sind diejenigen des „European Committee on Antimicrobial Sesceptibility Testing (EUCAST)“ Version 8.1 gültig seit dem 15.05.2018.

Erreger

MHK-Grenzwerte (mg/L)

Vorgabe

Spektrum

Haemophilus influenzae1

26

26

Moraxella catarrhalis1

16

16

Staphylococcus aureus2

siehe7,4,8

siehe7,4,8

Enterococcus1

46

86

Enterobacteri­aceae1,4

86,9

86

Streptococcus pneumoniae 3

siehe10,11,12

siehe10,11,12

Streptococcus­Gruppen A, B, C und G5

siehe13

siehe13

Gram-positive Anaerobier1

46

86

Gram-negative Anaerobier1

42

82

Nicht artbezogene Grenzwerte1

26

86

Coagulase-negative Staphylokokken2

–0.25

–0.25

1 Grenzwerte basieren auf intravenöser Applikation.

2 Die angegebenen Werte sind Oxacillinkonzen­trationen.

3 Breakpopint-Werte in der Tabelle basieren auf Ampicillin-Breakpoints.

4 Die resistenten Bruchgrenzen von R> 8 mg/l stellen sicher, dass alle Isolate mit Resistenzmecha­nismus als resistent gemeldet werden.

5 Die in der Tabelle angegebenen Werte für die Sprungpunkte basieren auf Benzylpenicillin

Bruckpunkten.

6 Für Empfindlichke­itstests wurde die Konzentration von Clavulansäure auf 2 mg/L festgelegt.

7 Die meisten Staphylococci produzieren Penicillinase, was sie resistent gegenüber Benzylpenicillin,

Phenoxymethyl­penicillin, Ampicillin, Amoxicillin,

Piperacillin und Ticarcillin macht. Wenn Staphylcocci Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin und

Cefoxitin zeigen, wurden sie als empfindlich für alle oben genannten Mittel eingestuft. Allerdings ist die

Wirksamkeit der oralen Darreichungsform unklar, insbesondere von Phenoxymethyl­penicillin. Isolate, die resistent gegenüber Benzylpencillin aber empfindlich gegenüber Cefoxitin sind, sind empfindlich gegenüber β-Lactamase Inhibitorenkom­binationen,

Isoxazolylpeni­cilline (Oxacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin und Flocloaxillin), Nafcillin und viele Cephalosporine. Mit Ausnahme von Ceftaroline und Ceftobiprole sind alle Cefoxitin-resistenten Isolate auch resistent gegenüber allen Beta-Lactammitteln.

8 Ampicillin empfindliche S. saprophyticus sind mecA -negativ und empfindlich gegenüber Ampicillin,

Amoxicillin and Piperacillin (mit und ohne BetaLactamase Inhibitor).

9 Wildtyp Enterobacteriaceae werden als empfindlich gegen Aminopenicilline eingeordnet. Einige Länder kategorisieren den Wildtyp von E. coli und P. mirabilis als intermediär. Falls dies der Fall ist, wird der MHK-Grenzwert als S ≤ 0.5 mg/L und der entsprechende Grenzwertdurchmes­ser der Hemmzone als S ≥ 50 mm festgelegt.

10 Anders als bei Benzylpenicillin betreffen die Grenzwerte für Penicillin nur die nicht-Meningitis Isolate.

Benzylpenicillin-empfindliche Isolate (MHK ≤0.06 mg/L und/oder Empfindlichkeit bei Oxacillin disk screen, siehe Anmerkung C ) können für die oben aufgeführten Beta-Lactammittel als empfindlich bezeichnet werden (inklusive aus “Anmerkung”).

11 Bei Isolaten, die als intermediär empfindlich gegenüber Ampicillin eingestuft wurden, wird von oraler

Behandlung mit Ampicillin, Amoxicillin und AmoxicillinCla­vulansäure abgeraten.

12 Empfindlichkeit ist übertragen von der MHK von Ampicillin.

13 Die Empfindlichkeit von Streptococcus Gruppen A, B, C, und G gegen Penicilline sind abgeleitet von der Benzylpenicillin-Empfindlichkeit, mit Ausnahme von Phenoxymethyl­penicillin und Isoxazolylpeni­cilline für Streptococcus Gruppe B. Siehe C : Zur Interpretation des Oxacillin disk screen, bestimmen Sie den MHK und interpretieren diesen entsprechend der klinischen Grenzwerte. Für Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (mit und ohne Beta-Lactamase Inhibitor) leiten Sie die MHK-Empfindlichkeit von Ampicillin ab. Für Oxacillinunem­pfindliche Isolate bestimmen Sie immer den MHK von Benzylpenicillin.

zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt. Im Bedarfsfall ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn der Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Infektionen aufgrund der lokalen Prävalenz von Resistenzen fraglich ist.

Üblicherweise empfindliche Erreger

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecalis

Gardnerella vaginalis

Staphylococcus aureus (Methicillin-empfindlich) £

Koagulase-negative Staphylokokken (Methicillin

empfindlich)

Streptococcus agalactiae

Streptococcus pneumoniae 1

Streptococcus pyogenes und andere betahämolysierende

Streptokokken

Streptococcus-viridans- Gruppe

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen Capnocytophaga spp.

Eikenella corrodens

Haemophilus influenzae 2

Moraxella catarrhalis

Pasteurella multocida

Anaerobe Mikroorganismen

Bacteroides fragilis

Fusobacterium nucleatum

Prevotella spp.

Spezies, bei denen eine erworbene Resistenz ein

Problem darstellen kann

Aerobe Gram-positive Mikroorganismen

Enterococcus faecium $

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Escherichia coli

Klebsiella oxytoca

Klebsiella pneumoniae

Proteus mirabilis

Proteus vulgaris

Von Natur aus resistente Organismen

Aerobe Gram-negative Mikroorganismen

Acinetobacter sp.

Citrobacter freundii Enterobacter sp.

Legionella pneumophila Morganella morganii Providencia spp.

Pseudomonas sp.

Serratia sp.

Stenotrophomonas maltophilia

Andere Mikroorganismen

Chlamydophila pneumoniae

Chlamydophila psittaci

Coxiella burnetti

Mycoplasma pneumoniae

$ Natürliche intermediäre Empfindlichkeit in Abwesenheit von erworbenen Resistenzmecha­nismen.

£ Alle Methicillin-resistenten Staphylokokken sind gegenüber Amoxicillin/Cla­vulansäure resistent.

1 Streptococcus pneumoniae , der gegenüber Penicillin resistent ist, sollte mit dieser Formulierung von Amoxicillin/Cla­vulansäure nicht behandelt werden (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).

2 In manchen Ländern der EU wurde über Stämme mit einer verringerten Empfindlichkeit mit einer Häufigkeit von mehr als 10 % berichtet.

5.2    Pharmakokinetische Eigenschaften

5.2 Pharmakoki­netische Eigenschaften

Resorption

Amoxicillin und Clavulansäure sind in wässriger Lösung bei physiologischem pH-Wert vollständig gelöst. Beide Bestandteile werden nach oraler Verabreichung schnell und gut resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Amoxicillin und Clavulansäure liegt nach oraler Verabreichung bei etwa 70 %. Die Plasmaprofile der beiden Bestandteile ähneln sich, die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) beträgt in beiden Fällen etwa eine Stunde.

Im Folgenden werden die pharmakokinetischen Ergebnisse aus einer Studie dargestellt, in denen gesunde Probanden im Nüchternzustand Amoxicillin/Cla­vulansäure (875 mg/125 mg Tabletten zweimal täglich) erhielten.

Mittelwerte (± Standardabweichung) der pharmakokinetischen Parameter

Verabreichte® Wirkstoff(e)

Dosis

Cmax

Tmax*

AUC (0–24h)

T 1/2

(mg)

(μg/ml)

(h)

(μg x h/ml)

(h)

Amoxicillin

AMX/CA 500 mg/ 125 mg

500

7,19 ± 2,26

1,50 (1,02,5)

53,5 ±

8,87

1,15 ± 0,20

Clavulansäure

AMX/CA 500 mg/ 125 mg

125

2,40

± 0,83

1,5 (1,02,0)

15,72 ± 3,86

0,98 ± 0,12

AMX – Amoxicillin, CA – Clavulansäure * Median (Spanne)

Dosen an Amoxicillin oder Clavulansäure allein erreicht werden.

Verteilung

Etwa 25 % der gesamten im Plasma auftretenden Clavulansäure und 18 % des gesamten im Plasma auftretenden Amoxicillins sind an Proteine gebunden. Das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3–0,4 l/kg für Amoxicillin und etwa 0,2 l/kg für Clavulansäure.

Nach intravenöser Verabreichung wurden sowohl Amoxicillin als auch Clavulansäure in der Gallenblase, im abdominellen Gewebe, in der Haut, im Fettgewebe, im Muskelgewebe, in der Synovial- und Peritonealflüssig­keit, in der Gallenflüssigkeit und im Eiter nachgewiesen. Amoxicillin verteilt sich nicht in ausreichendem Maße in die Zerebrospinal­flüssigkeit.

Tierexperimentelle Studien ergaben für keinen der Bestandteile Hinweise auf eine signifikante Geweberetention der jeweiligen Metaboliten. Amoxicillin ist, wie die meisten Penicilline, in der Muttermilch nachweisbar. Clavulansäure tritt ebenfalls in Spuren in der Muttermilch auf.

Es wurde gezeigt, dass sowohl Amoxicillin als auch Clavulansäure die Plazentaschranke passieren (siehe Abschnitt 4.6).

Biotransformation

Amoxicillin wird teilweise als inaktive Penicilloinsäure im Urin ausgeschieden, und zwar in einem Ausmaß von bis zu 10 bis 25 % der Initialdosis. Clavulansäure wird beim Menschen weitgehend metabolisiert und im Urin und Stuhl eliminiert sowie als Kohlendioxid ausgeatmet.

Elimination

Amoxicillin wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden, während Clavulansäure sowohl über renale als auch über nicht-renale Mechanismen ausgeschieden wird.

Amoxicillin/Cla­vulansäure hat bei gesunden Probanden eine mittlere Eliminationshal­bwertzeit von etwa einer Stunde und eine mittlere Gesamt-Clearance von etwa 25 l/h.

Etwa 60 bis 70 % des Amoxicillins und etwa 40 bis 65 % der Clavulansäure werden in den ersten 6 Stunden nach Verabreichung einzelner Amoxicillin/Cla­vulansäure Micro Labs 250 mg/125 mg oder 500 mg/125 mg Tabletten unverändert im Urin ausgeschieden. Unterschiedliche Studien zeigten, dass über den Zeitraum von 24 Stunden 50–85 % des Amoxicillins und 27–60 % der Clavulansäure über den Urin ausgeschieden werden. Bei Clavulansäure wird die größte Menge in den ersten beiden Stunden nach der Verabreichung ausgeschieden.

Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid verzögert die Amoxicillin-Exkretion, nicht aber die renale Exkretion von Clavulansäure (siehe Abschnitt 4.5).

Alter

Die Eliminationshal­bwertzeit von Amoxicillin ist bei kleinen Kindern im Alter von etwa 3 Monaten bis 2 Jahren ähnlich wie diejenige bei älteren Kindern und Erwachsenen. Für sehr kleine Kinder (einschließlich Frühgeborenen) sollte der Abstand der Gaben in der ersten Lebenswoche eine zweimal tägliche Gabe nicht überschreiten, da die Elimination über die Niere noch nicht vollständig ausgebildet ist. Da bei älteren Patienten die Wahrscheinlichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion höher ist, ist die Dosis mit Vorsicht zu wählen, und eine Überwachung der Nierenfunktion kann ratsam sein.

Geschlecht

Nach oraler Verabreichung von Amoxicillin/Cla­vulansäure an gesunde männliche und weibliche Probanden hatte das Geschlecht keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amoxicillin oder Clavulansäure.

Eingeschränkte Nierenfunktion

Die Gesamt-Serumclearance von Amoxicillin/Cla­vulansäure nimmt proportional mit der Einschränkung der Nierenfunktion ab. Die Abnahme der Arzneimittel-Clearance ist bei Amoxicillin ausgeprägter als bei Clavulansäure, da ein höherer Anteil von Amoxicillin über die Nieren ausgeschieden wird. Daher muss die Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion eine übermäßige Akkumulation von Amoxicillin verhindern, während adäquate Konzentrationen an Clavulansäure erhalten bleiben müssen (siehe Abschnitt 4.2).

Eingeschränkte Leberfunktion

Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten mit Vorsicht dosiert werden, und die Leberfunktion sollte in regelmäßigen Abständen überwacht werden.

5.3    präklinische daten zur sicherheit

Amoxicillin/Clavulansäure Micro Labs 500 mg/125 mg Filmtabletten

6   pharmazeutische angaben

6.1    liste der sonstigen bestandteile

6.1 liste der sonstigen bestandteile

Mikrokristalline Cellulose (E460)

Natriumstärke­glycolat, Typ A

kolloidales Silliciumdioxid (E551)

Magnesiumstearat (E470b)

FilmüberzugFilmüberzug

Titandioxid (E171)

Hypromellose (E464)

Propylenglycol (E1520)

Talkum (E553b)

Ethylcellulose

6.2    inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.

6.3   dauer der haltbarkeit

6.3 dauer der haltbarkeit

2 Jahre.

6.4  Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die

6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die

Nicht über 25°C lagern. In der Originalverpackung aufbewahren um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

6.5    art und inhalt des behältnisses

Aluminium/Alu­miniumblister

Packungsgrößen:

4/5/6/7/8/10/­12/14/15/16/20/21/25/30/­35/40/50/100/500 Filmtabletten

Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

6.6    besondere vorsichtsmaßnahmen für die beseitigung und sonstige hinweise zur handhabung

Keine besonderen Anforderungen.

7   inhaber der zulassung

Micro Labs GmbH

Lyoner Straβe 20

60528 Frankfur­t/Main

Deutschland

8   zulassungsnummer

2201480.00.00

9   datum der erteilung der

15.06.2018/14­.06.2023

10    stand der information

10 stand der information

November 2023