Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - Amoxicillin Micro Labs 750 mg Filmtabletten
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Amoxicillin Micro Labs 250 mg Filmtabletten
Amoxicillin Micro Labs 500 mg Filmtabletten
Amoxicillin Micro Labs 750 mg Filmtabletten
Amoxicillin Micro Labs 1000 mg Filmtabletten
2 QUALITATIVE UND QUANTITATIVE
Jede 250 mg Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat (entsprechend 250 mg Amoxicillin).
Jede 500 mg Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat
(entsprechend 500 mg Amoxicillin).
Jede 750 mg Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat
(entsprechend 750 mg Amoxicillin).
Jede 1000 mg Filmtablette enthält Amoxicillin-Trihydrat (entsprechend 1000 mg Amoxicillin).
Für die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3 darreichungsform
Filmtablette
Bei 250 mg: Weiße bis cremefarbene, kapselförmige Filmtablette, auf einer Seite mit „C“ und „18“ markiert, andere Seite glatt. Ungefähr 13,50 mm lang und 6,00 mm breit.
Bei 500 mg: Weiße bis cremefarbene, kapselförmige Filmtablette, auf einer Seite mit „C“ und „19“ markiert, beidseitige Bruchstelle. Ungefähr 16,50 mm lang und 8,00 mm breit.
Bei 750 mg: Weiße bis cremefarbene, kapselförmige Filmtablette, auf einer Seite mit „C“ und „20“ markiert, andere Seite glatt. Ungefähr 19,20 mm lang und 8,90 mm breit.
Bei 1000 mg: Weiße bis cremefarbene, kapselförmige Filmtablette, auf einer Seite mit „C“ und „21“ markiert, beidseitige Bruchstelle. Ungefähr 21,00 mm lang und 10,00 mm breit.
Die Bruchstelle der Tablette dient zur gleichen Dosisverteilung.
4 klinische angaben
4.1 anwendungsgebiete
Amoxicillin Micro Labs ist indiziert für die Behandlung der folgenden Infektionen bei Erwachsenen und Kindern (siehe Abschnitte 4.2, 4.4 und 5.1).
Akute bakterielle Sinusitis Akute Otitis media Akute Streptokokken-Tonsillitis und -Pharyngitis Akute Verschlimmerung chronischer Bronchitis Ambulant erworbene Pneumonie Akute Zystitis Asymptomatische Bakteriurie in derSchwangerschaft
Akute Pyelonephritis Typhoides und Paratyphoides Fieber Zahnabszesse mit ausgedehnter Cellulitis Prothetische Infektionen der Gelenke Helicobacter pylori-Eradikation Lyme BorrelioseAmoxicillin Micro Labs ist ebenfalls indiziert zur Prophylaxe von Endokarditis.
Die offiziellen Richtlinien bezüglich der entsprechenden Verwendung von antimikrobiell wirkenden Mitteln sollten berücksichtigt werden.
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Für die Dosis von Amoxicillin Micro Labs, die ausgewählt wird um individuelle Infektionen zu behandeln, sollte folgendes berücksichtigt werden:
Erwachsene und Kinder ≥ 40 kg
Indikation* | Dosierung* |
Akute bakterielle Sinusitis Akute Zystitis Asymptomatische Bakteriurie in der Schwangerschaft Akute Pyelonephritis Zahnabszesse mit ausgedehnter Cellulitis | 250 mg bis 500 mg alle 8 Stunden oder 750 mg bis 1 g alle 12 Stunden Bei schweren Infektionen 750 mg bis 1 g alle 8 Stunden Akute Zystitis kann mit 3 g zweimal täglich an einem Tag behandelt werden |
Akute Otitis media Akute Streptokokken Tonsillitis und -Pharyngitis Akute Verschlimmerung chronischer Bronchitis | 500 mg alle 8 Stunden, 750 mg bis 1 g alle 12 Stunden Bei schweren Infektionen 750 mg bis 1 g alle 8 Stunden für 10 Tage |
Ambulant erworbene Pneumonie | 500 mg bis 1 g alle 8 Stunden |
Prothetische Infektion der Gelenke | |
Typhoides und Paratyphoides Fieber | 500 mg bis 2 g alle 8 Stunden |
Prophylaxe von Endokarditis | Eine Einzeldosis 2 g oral, 30 bis 60 Minuten vor einem Eingriff |
Helicobacter pylori- Eradikation | 750 mg bis 1 g zweimal täglich in Kombination mit einem Protonenpumpeninhibitor (z.B. Omeprazol, Lansoprazol) und anderen Antibiotika (z.B. Clarithromycin, Metronidazol) für 7 Tage |
Lyme Borreliose (siehe Abschnitt 4.4) | Frühstadium: 500 mg bis 1 g alle 8 Stunden bis zu einem Maximum von 4 g/Tag in aufgeteilten Dosen für 14 Tage (10 bis 21 Tage) Spätstadium (systemische Beteiligung): 500 mg bis 2 g alle 8 Stunden bis zu einem Maximum von 6 g/Tag in aufgeteilten Dosen für 10 bis 30 Tage |
Die offiziellen Behandlungsrichtlinien für jede Indikation sollten berücksichtigt werden.
Kinder < 40 kg
Kinder, die 40 kg oder mehr wiegen, sollte die Erwachsenendosis verschrieben werden.
Empfohlene Dosierung:
Indikation + | Dosierung + |
Akute bakterielle Sinusitis | 20 bis 90 mg/kg/Tag in aufgeteilten Dosen |
Akute Otitis media | |
Ambulant erworbene Pneumonie | |
Zahnabszesse mit ausgedehnter Cellulitis | |
Akute Pyelonephritis | |
Akute Zystitis | |
Akute Streptokokken Tonsillitis und -Pharyngitis | 40 bis 90 mg/kg/Tag in aufgeteilten Dosen* |
Typhoides und Paratyphoides Fieber | 100 mg/kg/Tag in drei aufgeteilten Dosen |
Prophylaxe von Endokarditis | Eine Einzeldosis 50 mg/kg oral, 30 bis 60 Minuten vor einem Eingriff |
Lyme Borreliose (siehe Abschnitt 4.4) | Frühstadium: 25 bis 50 mg/kg/Tag in drei aufgeteilten Dosen für 10 bis 21 Tage Spätstadium (systemische Beteiligung): 100 mg/kg/Tag in drei aufgeteilten Dosen für 10 bis 30 Tage |
+ Die offiziellen Behandlungsrichtlinien für jede Indikation sollten berücksichtigt werden.
* Zweimal tägliche Dosierungsempfehlungen sollten nur dann in Erwägung gezogen werden, wenn sich die Dosen im höheren Bereich befinden.
Ältere Patienten
Eine Dosisanpassung wird nicht als notwendig erachtet.
Eingeschränkte Nierenfunktion
GFR (ml/min) | Erwachsene und Kinder ≥40 kg | Kinder <40 kg# |
Größer als 30 | Keine Anpassung notwendig | Keine Anpassung notwendig |
10 bis 30 | Maximal 500 mg zweimal täglich | 15 mg/kg zweimal täglich verabreicht (maximal 500 mg zweimal täglich) |
Weniger als 10 | Maximal 500 mg/Tag | 15 mg/kg als Einzeltagesdosis verabreicht (maximal 500 mg) |
# In der Mehrzahl der Fälle ist eine parenterale Therapie bevorzugt. |
Bei Patienten, die eine Hämodialyse erhalten
Amoxicillin kann durch Hämodialyse aus dem Kreislauf entfernt werden.
Hämodialyse | |
Erwachsene und Kinder ≥40 kg | 15 mg/kg/Tag als eine Einzeltagesdosis verabreicht. Vor der Hämodialyse sollte eine zusätzliche Dosis von 15 mg/kg verabreicht werden. Um das zirkulierende Arzneimittellevel wiederherzustellen, sollte eine weitere Dosis von 15 mg/kg nach der Hämodialyse verabreicht werden. |
Bei Patienten, die eine Peritonealdialyse erhalten
Die maximale Tagesdosis beträgt 500 mg Amoxicillin.
Eingeschränkte Leberfunktion
Die Dosierung sollte mit Bedacht gewählt werden und die Leberfunktion in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Zum Einnehmen.
Amoxicillin Micro Labs ist zum Einnehmen bestimmt.
Amoxicillin Micro Labs sollte unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden (z.B. einem Glas Wasser).
Die Aufnahme von Amoxicillin Micro Labs ist unabhängig von Nahrung.
Die Therapie kann entsprechend den
Dosierungsempfehlungen der intravenösen
Darreichungsformen parenteral begonnen und mit den Darreichungsformen zum Einnehmen fortgeführt werden.
4.3 gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen einanderes Penicillin oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Vorgeschichte einer schweren unmittelbarenÜberempfindlichkeitsreaktion (z.B. Anaphylaxie) gegen ein anderes Betalaktam (z.B. ein Cephalosporin, Carbapenem oder Monobaktam).
4.4 besondere warnhinweise und
Überempfindlichkeitsreaktionen
Vor dem Beginn einer Therapie mit Amoxicillin sollten sorgfältige Erkundigungen bezüglich einer früheren Überemfindlichkeitsreaktion auf Penicilline, Cephalosporine oder Beta-Lactam Agenzien (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8) eingeholt werden.
Bei Patienten, die mit Penicillinen behandelt wurden, wurden schwerwiegende und gelegentlich tödlich verlaufende Überempfindlichkeitsreaktionen (einschließlich anaphylaktoide Reaktionen und schwere, arzneimittelinduzierte Hautreaktionen) beschrieben. Überempfindlichkeitsreaktionen können auch zum Kounis-Syndrom führen, einer schweren allergischen Reaktion, die einen Myokardinfarkt zur Folge haben kann (siehe Abschnitt 4.8). Es ist eher wahrscheinlich, dass diese Reaktionen bei Personen mit einer Vorgeschichte einer Penicillin Überempfindlichkeitsreaktion und bei atopischen Personen auftreten. Wenn es zu einer allergischen Reaktion kommt, muss die Amoxicillin Therapie abgebrochen werden und eine entsprechende Alternativtherapie begonnen werden.
Das arzneimittelbedingte Enterokolitissyndrom (DIES) wurde hauptsächlich bei Kindern berichtet, die Amoxicillin/Clavulansäure erhalten haben (siehe Abschnitt 4.8). DIES ist eine allergische Reaktion mit dem Leitsymptom anhaltenden Erbrechens (1–4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels) bei einem Fehlen von allergischen Haut- oder Atemwegssymptomen. Weitere Symptome können Bauchschmerzen, Diarrhö, Hypotonie oder Leukozytose mit Neutrophilie sein. Es sind schwere Fälle inklusive einer Progression bis hin zum Schock aufgetreten
Nicht empfindliche Mikroorganismen
Amoxicillin ist nicht geeignet zur Behandlung einiger Infektionsarten, außer wenn der Erreger schon nachgewiesen wurde und es bekannt ist, dass er empfindlich ist oder wenn eine sehr hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Erreger geeignet für die Behandlung mit Amoxicillin ist (siehe Abschnitt 5.1). Dies trifft insbesondere zu unter Berücksichtigung der Behandlung von Patienten mit Harnwegsinfektionen und schweren Infektionen der Ohren, Nase und Hals.
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Krämpfe
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei denen, die hohe Dosen bekommen, oder bei Patienten mit prädisponierenden Faktoren (z.B. Krampfanfälle in der Vorgeschichte, behandelte Epilepsie oder Hirnhauterkrankungen) können Krämpfe auftreten (siehe Abschnitt 4.8).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollte die Dosis dem Schweregrad der Nierenfunktionsstörung angepasst werden (siehe Abschnitt 4.2).
Hautreaktionen
Das Auftreten eines fieberhaften generalisierten Erythems zusammen mit Pusteln am Beginn der Behandlung kann ein Symptom einer akuten generalisierten exanthemischen Pustulose (AGEP) sein (siehe Abschnitt 4.8). Diese Reaktion erfordert das Absetzen von Amoxicillin und jede nachfolgende Anwendung ist kontraindiziert.
Amoxicillin sollte bei Verdacht auf infektiöse Mononukleose vermieden werden, da es bei dieser Erkrankung zu einem Auftreten eines masernartigen Ausschlages nach der Anwendung von Amoxicillin kommen kann.
Amoxicillin sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit einer vorangegangenen Historie einer Arzneimittelwirkung mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS-Syndrom) in Zusammenhang mit anderen Arzneimitteln, da von einem erneuten, durch Amoxicillin induzierten Aufflammen von DRESS berichtet wurde (siehe Abschnitt 4.8).
Jarisch-Herxheimer Reaktion
Die Jarisch-Herxheimer Reaktion trat auf nach der Amoxicillin Behandlung von Borreliose (siehe Abschnitt 4.8) auf. Es resultiert direkt aus der bakteriziden Aktivität von Amoxicillin gegenüber den verursachenden Bakterien der Borreliose, den Spirochäten Borrelia burgdorferi. Die Patienten sollten beruhigt werden, dass dies eine häufige und meist selbstlimitierende Folge der Antibiotikabehandlung der Borreliose ist.
Überwucherung von nicht empfindlichen Mikroorganismen
Bei längerfristiger Anwendung kann es gelegentlich zu einem übermäßigen Wachstum von unempfindlichen Erregern kommen.
Bei fast allen Antibiotika wurde über Fälle von Antibiotikaassoziierter Kolitis berichtet, deren Schweregrad leicht bis lebensbedrohlich sein kann (siehe Abschnitt 4.8). Daher ist es wichtig, bei Patienten, bei denen es während oder nach Anwendung eines Antibiotikums zu Durchfall kommt, an diese Diagnose zu denken. Sollte es zu einer Antibiotika- assoziierten Kolitis kommen, sollte Amoxicillin sofort abgesetzt werden, ein Arzt aufgesucht und eine entsprechende Therapie begonnen werden. Antiperistaltische Arzneimittel sind in dieser Situation kontraindiziert.
Längerfristige Therapie
Eine regelmäßige Überprüfung der Organsystemfunktionen, einschließlich Nieren-, Leberund hämatopoetische Funktion, ist während einer längerfristigen Behandlung ratsam. Von erhöhten Leberenzymen und Veränderungen der Blutzellen wurde berichtet (siehe Abschnitt 4.8)
Antikoagulantien
Selten wurde von der Verlängerung der Prothrombinzeit berichtet bei Patienten, die Amoxicillin erhielten. Bei gleichzeitiger Verordnung von Antikoagulantien sind angemessene Kontrollen durchzuführen. Möglicherweise muss die Dosis von oralen Antikoagulantien angepasst werden, um den gewünschten Grad an Antikoagulation zu erzielen (siehe Abschnitt 4.5 und 4.8).
Kristallurie
Bei Patienten mit verminderter Harnausscheidung wurde in sehr seltenen Fällen eine Kristallurie (einschließlich akuter Nierenschädigung) beobachtet, und zwar vorwiegend unter einer parenteralen Therapie. Während der Anwendung hoher Amoxicillin-Dosen ist auf eine adäquate Flüssigkeitszufuhr und Harnausscheidung zu achten, um das Risiko für eine Amoxicillin-Kristallurie zu verringern. Bei Patienten mit Blasenkatheter ist die Durchgängigkeit des Katheters regelmäßig zu kontrollieren (siehe Abschnitte 4.8 und 4.9).
Beeinträchtigung von Diagnose-Tests
Erhöhte Amoxicillin Mengen in Serum und Harn beeinflussen wahrscheinlich bestimmte Labortests. Aufgrund der hohen Konzentrationen von Amoxicillin im Harn, kommt es häufig zu falsch positiven Ergebnissen mit chemischen Methoden.
Es wird empfohlen während der Behandlung mit Amoxicillin enzymatische Glucose Oxidase Methoden zum Nachweis von Glucose anzuwenden.
Das Vorliegen von Amoxicillin kann Untersuchungsergebnisse für Estriol bei Schwangeren verfälschen.
4.5 wechselwirkungen mit anderen arzneimitteln und sonstige wechselwirkungen
Probenecid
Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid wird nicht empfohlen. Probenecid vermindert die renale tubuläre Sekretion von Amoxicillin. Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid kann zu erhöhten und länger anhaltenden Blutspiegeln von Amoxicillin führen.
Allopurinol
Gleichzeitige Anwendung von Allopurinol während der Behandlung mit Amoxicillin kann die Wahrscheinlichkeit von allergischen Hautreaktionen erhöhen.
Tetracycline
Tetracycline und andere bakteriostatische Arzneimittel können die bakterienabtötende Wirkung von Amoxicillin behindern.
Orale Antikoagulantien
Orale Antikoagulantien und Penicillin-Antibiotika finden breite Anwendung in der Praxis, und es liegen keine Berichte über Wechselwirkungen vor. Allerdings wurden in der Literatur Fälle von erhöhten Werten der International Normalised Ratio (INR) bei Patienten beschrieben, die mit Acenocoumarol oder Warfarin behandelt wurden und denen eine Behandlung mit Amoxicillin verordnet wurde. Wenn eine gemeinsame Anwendung notwendig ist, sollten zu Beginn und am Ende der Behandlung mit Amoxicillin die Prothrombinzeit oder der INR-Wert sorgfältig überwacht werden. Zusätzlich können Dosisanpassungen bei den oralen Antikoagulantien notwendig werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Methotrexat
Penicilline können die Ausscheidung von Methotrexat vermindern, was zu einer potenziellen Erhöhung der Toxizität führen kann.
Digoxin
Eine Erhöhung der Absorption von Digoxin ist bei gleichzeitiger Verabreichung mit Amoxicillin möglich. Eine Dosisanpassung von Digoxin kann erforderlich sein.
Andere Formen von Wechselwirkungen
Forcierte Diurese führt zu einer Verringerung der Blutkonzentration durch verstärkte Ausscheidung von Amoxicillin.
4.6 fertilität, schwangerschaft und stillzeit
Schwangerschaft
Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf die Reproduktion schließen. Begrenzte Daten beim Menschen zur Verwendung von Amoxicillin während der
Schwangerschaft weisen nicht auf ein erhöhtes Risiko von Geburtsfehlern hin. Amoxicillin kann während der Schwangerschaft angewendet werden, wenn der potentielle Nutzen einer Behandlung das potentielle Risiko überwiegt.
Stillzeit
Amoxicillin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über mit dem potentiellen Risiko einer Sensibilisierung. Folglich sind Durchfall und eine Pilzinfektion der Schleimhäute beim gestillten Säugling möglich, so dass eventuell abgestillt werden muss. Amoxicillin sollte während der Stillzeit nur nach einer Nutzen/Risiko-Abwägung durch den behandelnden Arzt angewendet werden.
Fertilität
Es gibt keine Daten über die Auswirkungen von Amoxicillin auf die menschliche Fertilität. In reproduktiven Tierstudien wurden keine Effekte auf die Fertilität beobachtet.
4.7 auswirkungen auf die verkehrstüchtigkeit und die fähigkeit zum bedienen von maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Allerdings kann es zu Nebenwirkungen (z. B. allergischen Reaktionen, Schwindel, Krampfanfällen) kommen, die die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinflussen können (siehe Abschnitt 4.8).
4.8 nebenwirkungen
Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen sind Durchfall, Übelkeit und Hautausschlag.
Die Nebenwirkungen von Amoxicillin aus klinischen Studien und aus Berichten nach Markteinführung sind im Folgenden nach MedDRA-Systemorganklassen aufgeführt.
Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt:
Sehr häufig Häufig Gelegentlich Selten Sehr selten
≥1/10
≥1/100 bis <1/10
≥1/1.000 bis <1/100 ≥1/10.000 bis < 1/1.000
<1/10.000,
Unbekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren
Daten nicht abschätzbar)
Die Mehrheit der unten gelisteten Nebenwirkungen betreffen nicht nur Amoxicillin, sondern können auch bei Verwendung anderer Penicilline auftreten.
Außer es ist anders angeführt, wurde die Häufigkeit der Nebenwirkungen aus Berichten nach Markteinführung aus mehr als 30 Jahren abgeleitet. | |
Infektionen und parasitäre Erkrankungen | |
Sehr selten: | Mukokutane Candidose |
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems | |
Sehr selten | Reversible Leukopenie (einschließlich schwerer Neutropenie oder Agranulozytose), reversible Thrombozytopenie und hämolytische Anämie Verlängerung der Blutungszeit und Prothrombinzeit (siehe Abschnitt 4.4). |
Erkrankungen des Immunsystems | |
Sehr selten | Wie bei anderen Antibiotika, schwere allergische Reaktionen, einschließlich Angioneurotischen Ödemen, Anaphylaxie (siehe Abschnitt 4.4), Überempfindlichkeit wie bei Serumkrankheit und allergische Vaskulitis. Wenn eine Überempfindlichkeitsreaktion gemeldet wird, muss die Behandlung beendet werden (siehe auch Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes ). |
Nicht bekannt | Jarisch-Herxheimer-Reaktion (siehe Abschnitt 4.4). |
Erkrankungen des Nervensystems | |
Sehr selten | Hyperkinese, Schwindel und Krampfanfälle Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder bei solchen, die hohe Dosen bekommen, kann es zu Krampfanfällen kommen. |
Nicht bekannt | Aseptische Meningitis |
Herzerkrankungen | |
Nicht bekannt | Kounis-Syndrom |
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts | |
Daten aus klinischen Studien | |
Häufig | Durchfall und Übelkeit |
*Gelegentlich | Erbrechen |
Daten nach Markteinführung | |
Sehr selten | Antibiotika-assoziierte Kolitis (einschließlich pseudomembranöse Kolitis und hämorraghische Kolitis, siehe Abschnitt 4.4) Schwarze Haarzunge |
Nicht bekannt | arzneimittelbedingtes Enterokolitissyndrom |
Leber- und Gallenerkrankungen | |
Sehr selten | Hepatitis und cholestatischer Ikterus. Ein moderater AST- und/oder ALT-Anstieg. Die Bedeutung eines Anstiegs von AST und/oder ALT ist unklar. |
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes. | |
Daten aus klinischen Studien | |
*Häufig | Hautausschlag |
*Gelegentlich | Urtikaria und Pruritus |
Daten nach Markteinführung | |
Sehr selten | Hautreaktionen wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson Syndrome, toxische epidermale Nekrolyse, bullöse und exfoliative Dermatitis, akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP) (siehe Abschnitt 4.4) und Arzneimittelreaktion mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS). Siehe auch Erkrankungen des Immunsystems. |
Nicht bekannt | lineare IgA-Erkrankung |
Erkrankungen der Nieren und Harnwege | |
Sehr selten | Interstitielle Nephritis |
Nicht bekannt | Kristallurie (einschließlich akuter Nierenschädigung) |
Das Auftreten dieser Nebenwirkungen wurde abgeleitet von klinischen Studien mit ungefähr 6.000 erwachsenen und pädiatrischen Patienten, die Amoxicillin einnahmen. |
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-RisikoVerhältnisses des Arzneimittels.
Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer Nebenwirkung dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt.
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Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzuzeigen.
4.9 überdosierung
Symptome und Anzeichen einer Überdosierung:
Es kann zu gastrointestinalen Symptomen (wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall) und zu Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts kommen AmoxicillinKristallurie, die in einigen Fällen zu Nierenversagen führte, wurde beobachtet (siehe Abschnitt 4.4). Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei solchen, die hohe Dosen erhalten, kann es zu Krampfanfällen kommen (siehe Abschnitte 4.4 und 4.8).
Behandlung einer Intoxikation
Gastrointestinale Symptome können unter Beachtung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts symptomatisch behandelt werden.
Amoxicillin lässt sich mittels Hämodialyse aus dem Blut entfernen.
5 pharmakologische eigenschaften
5.1 pharmakodynamische eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Penicilline mit
erweitertem Spektrum. ATC-Code: J01CA04
Wirkmechanismus
Amoxicillin ist ein halbsynthetisches Penicillin (Betalaktam-Antibiotikum), das eines oder mehrere der für die Biosynthese des bakteriellen Peptidoglycans notwendigen Enzyme (häufig Penicillin-bindende Proteine genannt, PBP) hemmt, welches ein integraler struktureller Bestandteil der Bakterienzellwand ist. Die Hemmung der Peptidoglycan-Synthese hat eine Schwächung der Zellwand zur Folge, was in der Regel zur Zelllyse und zum Absterben führt.
Amoxicillin kann durch Betalaktamasen, die von resistenten Bakterien gebildet werden, abgebaut werden, so dass das Wirkspektrum von Amoxicillin allein keine Erreger umfasst, die diese Enzyme bilden.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und
Pharmakodynamik
Die Zeitdauer des Wirkstoffspiegels oberhalb der minimalen Hemmkonzentration (T>MHK) gilt als wichtigste Kenngröße für die Wirksamkeit von Amoxicillin.
Resistenzmechanismen
Die zwei wichtigsten Resistenzmechanismen
gegenüberAmoxicillin sind:
Inaktivierung durch bakterielle Betalaktamasen. Veränderung der PBPs, welche die Affinität desantibakteriellen Wirkstoffs zur Zielstruktur reduzieren.
Impermeabilität der Bakterien oder Mechanismen von Effluxpumpen können bakterielle Resistenz, insbesondere bei Gram-negativen Bakterien, verursachen oder fördern.
Grenzwerte
Die MHK-Grenzwerte für Amoxicillin sind diejenigen des „European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing (EUCAST)“ Version 11.0, 2021.
MHK-Grenzwerte (mg/l) | ||
Organismus | Empfindlich | Resistenz |
Enterobacterales* | 8 1 | 81 |
Staphlyococcus spp. | Anmerkung2,3,4 | Anmerkung 2,3,4 |
Enterococcus spp.3 | 46 | 86 |
Streptokokken Gruppen A, B, C und G | Anmerkung 7 | Anmerkung 7 |
Streptococcus pneumoniae | Anmerkung 5 | Anmerkung 5 |
Viridans-Gruppe Streptokokken | 0,5 | 2 |
Haemophilus influenzae | 0,0019 | 29 |
Neisseria gonorrhoeae | Anmerkung10 | Anmerkung10 |
Neisseria meningitidis12 (andere Indikationen als Meningitis) | 0,125 | 1 |
Gram-positive Anaerobe, außer Clostridium difficile 8 | 4 | 8 |
Gram-negative Anaerobier 8 | 0,5 | 2 |
Helicobacter pylori | 0,125 9 | 0,125 9 |
Pasteurella multocida | 1 | 1 |
nicht Spezies- bezogene Grenzwert 10 | 2 | 8 |
* Neuere taxonomische Studien haben die Definition der Familie Enterobacterales eingeengt. Einige frühere Mitglieder dieser Familie sind jetzt in anderen Familien innerhalb der Ordnung Enterobacterales enthalten. Die Grenzwerte in dieser Tabelle gelten für alle Mitglieder der Enterobacterales.
1 Aminopenicillin-Grenzwerte in Enterobacterales basieren auf intravenöser Anwendung. Bei oraler Anwendung sind die Grenzwerte nur für Harnwegsinfektionen relevant. Grenzwerte für andere Infektionen werden derzeit überprüft.
2 Die meisten S. aureus sind Penicillinase-Produzenten und einige sind Methicillin-resistent. Durch beide Mechanismen werden sie resistent gegen Benzylpenicillin,
Phenoxymethylpenicillin, Ampicillin, Amoxicillin, Piperacillin und Ticarcillin. Isolate, die auf Benzylpenicillin und Cefoxitin empfindlich getestet wurden, können als empfindlich gegen alle Penicilline gemeldet werden. Isolate, die gegenüber Benzylpenicillin resistent, aber gegenüber Cefoxitin empfindlich sind, sind gegenüber β-Lactam-β-Lactamase-Inhibitor-Kombinationen, den Isoxazolylpenicillinen (Oxacillin, Cloxacillin, Dicloxacillin und Flucloxacillin) und Nafcillin empfindlich. Bei oral verabreichten Wirkstoffen ist darauf zu achten, dass an der Infektionsstelle eine ausreichende Exposition erreicht wird. Isolate, die auf Cefoxitin-Resistenz getestet wurden, sind gegen alle Penicilline resistent.
3 Die meisten Koagulase-negativen Staphylokokken sind Penicillinase-Produzenten und einige sind Methicillin-resistent. Durch beide Mechanismen werden sie resistent gegen Benzylpenicillin, Phenoxymethylpenicillin, Ampicillin,
Amoxicillin, Piperacillin und Ticarcillin. Keine derzeit verfügbare Methode kann die Penicillinase-Produktion in Koagulase
negativen Staphylokokken zuverlässig nachweisen, aber Methicillin-Resistenz kann mit Cefoxitin, wie beschrieben,
nachgewiesen werden.
4 Ampicillin-empfindlicher S. saprophyticus ist mecA-negativ und empfindlich gegenüber Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (ohne oder mit einem Beta-Lactamase-Inhibitor).
5 Aminopenicillin-Grenzwerte bei Enterokokken basieren auf intravenöser Verabreichung. Bei oraler Verabreichung sind die Grenzwerte nur für Harnwegsinfektionen relevant.
6 Aus Ampicillin kann auf eine Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (mit und ohne Beta-Lactamase-Inhibitor) geschlossen werden. Ampicillinresistenz ist bei E. faecalis selten (bestätigen mit MHK), bei E. faecium jedoch häufig.
7 Die Empfindlichkeit der Streptokokken-Gruppen A, B, C und G gegenüber Penicillinen wird aus der Benzylpenicillin
Empfindlichkeit (andere Indikationen als Meningitis) abgeleitet, mit Ausnahme von Phenoxymethylpenicillin und
Isoxazolylpenicillinen für Streptokokken-Gruppe B.
8 Der Oxacillin-1-µg-Disc-Screen-Test oder ein Benzylpenicillin-MHK-Test sind zum Ausschluss von Beta-LactamResistenzmechanismen zu verwenden. Bei negativem Screening (Oxacillin-Hemmzone ≥20 mm oder Benzylpenicillin-MHK ≤0,06 mg/l) können alle Beta-Lactam-Wirkstoffe, für die klinische Grenzwerte verfügbar sind, einschließlich derer mit „Anmerkung“, als empfindlich ohne weitere Tests, gemeldet werden. Ausgenommen ist Cefaclor, welches, falls gemeldet, als „empfindlich, bei steigender Exposition“ (I) gemeldet werden sollte. Wenn der Screen positiv ist (Hemmzone <20 mm oder Benzylpenicillin-MHK >0,06 mg/l) sind Beta-Lactam
Resistenzmechanismen nachgewiesen. Siehe Anmerkungen unten.
Bericht über Resistenz für Benzylpenicillin (Meningitis)und Phenoxymethylpenicillin (alle Indikationen).
Für Benzylpenicillin (für andere Infektionen alsMeningitis) die MHK bestimmen und gemäß den klinischen Grenzwerten interpretieren.
Für Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (ohne und mitBeta-Lactamase-Hemmer), Cefepim, Cefotaxim,
Ceftarolin, Ceftobiprol und Ceftriaxon, falls;
Der Oxacillin-Zonendurchmesser beträgt ≥ 8 mm. Alsempfindlich melden und bei Meningitis durch Bestimmung der MHK für den für die klinische Anwendung in Betracht gezogenen Wirkstoff bestätigen.
Der Durchmesser der Oxacillinzone beträgt ≤ 8 mm, beiintravenösem Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin (ohne und mit Beta-Lactamase-Hemmer) wird die Empfindlichkeit von der MHK von Ampicillin abgeleitet. Für orales Amoxicillin (ohne und mit Inhibitor) siehe Grenzwertempfehlungen und für Cefepim, Cefotaxim, Ceftarolin, Ceftobiprol und Ceftriaxon die MHK bestimmen und gemäß den klinischen Grenzwerten interpretieren.
Bei anderen Beta-Lactam-Wirkstoffen die MHK des fürdie klinische Anwendung in Betracht gezogenen Wirkstoffs bestimmen und gemäß den klinischen Grenzwerten interpretieren.
9 Beta-Lactamase-positive Isolate können ohne Inhibitoren resistent gegen Ampicillin, Amoxicillin und Piperacillin sein. Zum Nachweis der Beta-Lactamase können Tests auf Basis eines chromogenen Cephalosporins verwendet werden.
10 Testen Sie immer auf Beta-Lactamase (Tests auf Basis eines chromogenen Cephalosporins können verwendet werden). Wenn der Test auf Beta-Lactamase positiv ist, melden Sie eine Resistenz gegen Ampicillin und Amoxicillin. Wenn der Test auf Beta-Lactamase negativ ist, bestimmen Sie die MHK von Benzylpenicillin. Leiten Sie die Empfindlichkeit für Ampicillin und Amoxicillin aus der Benzylpenicillin-MHK ab (melden Sie keine Empfindlichkeit für Benzylpenicillin).
11 Alle Grenzwerte beziehen sich auf die intravenöse
Anwendung.
12 Die Empfindlichkeit gegenüber Ampicillin, Amoxicillin, Piperacillin und Ticarcillin kann aus der Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin abgeleitet werden.
Die Prävalenz von Resistenzen kann für einzelne Spezies geographisch und über die Zeit schwanken, und Informationen zu lokalen Resistenzen werden insbesondere bei der Behandlung schwerer Infektionen benötigt. Im Bedarfsfall ist der Rat eines Experten einzuholen, wenn der Nutzen der Substanz zumindest bei einigen Infektionen aufgrund der lokalen Prävalenz von Resistenzen fraglich ist.
In-Vitro -Empfindlichkeit von Mikroorganismen gegen Amoxicillin
Üblicherweise empfindliche Erreger
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen:
Enterococcus faecalis
Beta-hämolysierende Streptokokken (Gruppe A, B, C und G)
Listeria monocytogenes
Spezies, bei denen erworbene Resistenzen ein Problem darstellen können
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen:
Escherichia coli
Haemophilus influenzae
Helicobacter pylori
Proteus mirabilis
Salmonella typhi
Salmonella paratyphi
Pasteurella multocida
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen:
Koagulase-negative Staphylokokken
Staphylococcus aureus£
Streptococcus pneumoniae
Viridans Gruppe Streptokokken
Anaerobe Gram-positive Mikroorganismen: Clostridium spp.
Anaerobe Gram-negative Mikroorganismen: Fusobacterium spp.
Andere Mikroorganismen:
Borrelia burgdorferi
Von Natur aus resistente Organismen †
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Enterococcus faecium†
Aerobe Gram-negative Mikroorganismen
Acinetobacter spp
Enterobacter spp
Klebsiella spp
Pseudomonas spp
Anaerobe Gram-negative Mikroorganismen :
Bacteroides spp. (einige Stämme von Bacteroides fragilis sind resistent).
Andere Mikroorganismen
Chlamydia spp.
Mycoplasma spp.
Legionella spp.
† Natürliche mittlere Empfindlichkeit in Abwesenheit von erworbenen Resistenzmechanismen.
£ Nahezu alle S. aureus Stämme sind resistent gegen Amoxicillin, da sie Penicillinase produzieren. Zusätzlich sind alle Methicillinresistenten Stämme auch resistent gegen Amoxicillin.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Amoxicillin ist in wässriger Lösung bei physiologischem pH-Wert vollständig gelöst. Es wird nach Einnahme schnell und gut resorbiert. Die Bioverfügbarkeit von Amoxicillin liegt nach Einnahmebei etwa 70 %. Die Zeit bis zum Erreichen der maximalen Plasmakonzentration (Tmax) beträgt etwa eine Stunde.
Im Folgenden werden die pharmakokinetischen Ergebnisse aus einer Studie dargestellt, in denen gesunde Probanden im Nüchternzustand eine Amoxicillin Dosis von 250 mg dreimal täglich erhielten.
Cmax (μg/ml) | Tmax* (h) | AUC (0–24h) (μg.h/ml) | T ½ (h) |
3.3 | 1.5 | 26.7 | 1.36 |
± 1.12 | (1.0–2.0) | ± 4.56 | ± 0.56 |
*Median (Spanne) |
In der Spanne zwischen 250 bis 3000 mg war die Bioverfügbarkeit linear im Vergleich zur Dosis (gemessen als Cmax und AUC). Gleichzeitige Nahrungsaufnahme beeinflusst die Resorption nicht.
Amoxicillin kann mittels Hämodialyse entfernt werden.
Verteilung
Etwa 18% des gesamten im Plasma auftretenden Amoxicillins ist an Proteine gebunden und das scheinbare Verteilungsvolumen beträgt etwa 0,3 bis 0,4 l/kg.
Nach intravenöser Anwendung wurde Amoxicillin in der Gallenblase, im abdominellen Gewebe, in der Haut, im Fettgewebe, im Muskelgewebe, in der Synovial- und Peritonealflüssigkeit, in der Gallenflüssigkeit und im Eiter nachgewiesen. Amoxicillin verteilt sich nicht in ausreichendem Maße in der Zerebrospinalflüssigkeit.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf eine signifikante Geweberetention des Arzneimittelbasierten Materials. Amoxicillin ist, wie die meisten Penicilline, in der Muttermilch nachweisbar (siehe Abschnitt 4.6).
Es wurde gezeigt, dass Amoxicillin die Plazentaschranke passiert (siehe Abschnitt 4.6).
Biotransformation
Amoxicillin wird teilweise als inaktive Penicilloinsäure im Urin ausgeschieden, und zwar in einem Ausmaß von bis zu 10 bis 25 % der Initialdosis.
Elimination
Amoxicillin wird hauptsächlich über die Nieren ausgeschieden.
Amoxicillin hat bei gesunden Probanden eine mittlere Eliminationshalbwertzeit von etwa einer Stunde und eine mittlere Gesamt-Clearance von etwa 25 l/Stunde. Etwa 60 bis 70 % des Amoxicillins werden in den ersten 6 Stunden
nach Anwendung einzelner Dosen von 250 mg oder 500 mg Amoxicillin unverändert im Urin ausgeschieden. Unterschiedliche Studien zeigten, dass über den Zeitraum von 24 Stunden 50–85 % des Amoxicillins über den Urin ausgeschieden werden.
7 inhaber der zulassung
Micro Labs GmbH
Lyoner Straβe 20
60528 Frankfurt am Main
Deutschland
8 zulassungsnummern
Amoxicillin Micro Labs Filmtabletten
250 mg – 94792.00.00
500 mg – 94793.00.00
750 mg – 94794.00.00
1000 mg – 94795.00.00
9 datum der erteilung der
ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
22. Dezember 2016/11. Juli 2022
10 stand der information
April 2023
11 VERKAUFSABGRENZUNG
Verschreibungspflichtig
Die gleichzeitige Anwendung von Probenecid verzögert die Amoxicillin-Exkretion (siehe Abschnitt 4.5).
Alter
Die Eliminationshalbwertzeit von Amoxicillin ist bei kleinen Kindern im Alter von etwa 3 Monaten bis 2 Jahren ähnlich wie diejenige bei älteren Kindern und Erwachsenen. Für sehr kleine Kinder (einschließlich Frühgeborene) sollte der Abstand der Gaben in der ersten Lebenswoche eine zweimal tägliche Gabe nicht überschreiten, da die Elimination über die Niere noch nicht vollständig ausgebildet ist. Da bei älteren Patienten die Wahrscheinlichkeit einer eingeschränkten Nierenfunktion höher ist, ist die Dosis mit Vorsicht zu wählen, und eine Überwachung der Nierenfunktion kann ratsam sein.
Geschlecht
Nach Einnahme von Amoxicillin durch gesunde männliche und weibliche Probanden hatte das Geschlecht keinen signifikanten Einfluss auf die Pharmakokinetik von Amoxicillin.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Die Gesamt-Serumclearance von Amoxicillin nimmt proportional mit der Einschränkung der Nierenfunktion ab (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten mit Vorsicht dosiert werden, und die Leberfunktion sollte in regelmäßigen Abständen überwacht werden.
5.3 präklinische daten zur sicherheit
Präklinische Daten lassen auf der Grundlage von Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Verabreichung, Genotoxizität und zur Reproduktions- und Entwicklungstoxizität keine besonderen Gefahren für den Menschen erkennen.
Es wurden keine Studien zum kanzerogenen Potenzial von Amoxicillin durchgeführt.
6 pharmazeutische angaben
6.1 liste der sonstigen bestandteile
Tablettenkern
Mikrokristalline Zellulose Crospovidon MagnesiumstearatTablettenüberzug
Opadry QX (321A180025) enthält
Talkum Titandioxid (E171) Macrogol (PEG)-Polyvinylalkohol-Pfropf-Copolymer GMCC Typ 1 Polyvinylalkohol teilhydrolysiert6.2 inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 dauer der haltbarkeit
3 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 art und inhalt des behältnisses
PVC-PVdC/Aluminiumblister
Packungsgrößen:
4/5/6/7/8/10/12/14/15/16/20/21/25/30/35/40/50/100/500 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.