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APIREDOL 100 mg/ml Lösung zum Einnehmen - Zusammengefasste Informationen

Dostupné balení:

Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels - APIREDOL 100 mg/ml Lösung zum Einnehmen

Empfohlene Höchstdosis

Bei Kindern unter 40 kg Körpergewicht darf die Gesamtdosis Paracetamol

80 mg/kg nicht überschreiten.

Siehe Abschnitt 4.4.

Häufigkeit der Anwendung

Die systematische Anwendung trägt dazu bei, Schmerzen oder Fieberschwankungen zu verhindern.

Bei Kindern soll die Gabe in regelmäßigen Abständen, unter Einbeziehung der Schlafenszeit , erfolgen und zwar am besten alle 6 Stunden , jedoch mit Mindestabständen von 4 Stunden.

Niereninsuffizienz

Bei schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance < 10 ml/min), sollte das Mindestintervall zwischen 2 Anwendungen auf 8 Stunden verlängert werden.

Art der Anwendung

Zum Einnehmen.

Bei Kindern unter 3 Jahren wird empfohlen, die Lösung zum Einnehmen mithilfe des in der 30 ml-Packung enthaltenen Verschlusses mit Tropfer zu geben.

Bei Kindern über 3 Jahren wird empfohlen, die Lösung zum Einnehmen mithilfe der in der 60 ml-Packung enthaltenen Applikationsspritze für Zubereitungen zum Einnehmen zu geben.

FI 4.3 Gegenanzeigen

Überempfindlichkeit gegen Paracetamol oder einen der sonstigen Bestandteile

Schwere hepatozelluläre Insuffizienz

Virushepatitis

Schwere hämolytische Anämie

FK 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Warnhinweise

Die Überschreitung der empfohlenen Dosen ist mit einem hohen Risiko für Leberschäden verbunden. Die Gabe eines Antidots sollte so bald wie möglich erfolgen (siehe Abschnitt 4.9.).

Um das Risiko einer Überdosierung zu vermeiden:

– ist sicherzustellen, dass gleichzeitig angewendete Arzneimittel kein Paracetamol enthalten;

– sind die Dosierungsempfeh­lungen zu beachten.

Die Gesamtdosis Paracetamol pro Tag soll 80 mg/kg Körpergewicht bei Kindern unter 40 kg sowie 3 g bei Erwachsenen und Kindern mit einem Körpergewicht zwischen 41 und 50 kg nicht überschreiten (siehe Abschnitt 4.9.).

Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Paracetamol sollte in folgenden Fällen mit Vorsicht angewandt werden:

– Chronische Malnutrition (verminderte hepatische Glutathionreserve)

– Körpergewicht < 50 kg

– Hepatozelluläre Insuffizienz

– Chronischer Alkoholmissbrauch

– Schwere Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ≤ 30 ml/min, siehe Abschnitt

4.2.)

– Nierenfunktion­sstörungen

– Schwere Herzinsuffizienz

– Lungenerkrankungen

– Anämie

– Glucose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel

– Dehydratation

Bei Kindern, die mit einer Tagesdosis von 60 mg/kg Paracetamol behandelt werden, ist die Kombination mit anderen fiebersenkenden Arzneimitteln nur dann gerechtfertigt, wenn mit Paracetamol keine ausreichende Wirkung erzielt werden kann.

Bei wiederkehrendem Fieber, hohem Fieber (> 39ºC), Zeichen einer Sekundärinfektion oder Fortbestehen der Symptome über mehr als 3 Tage muss eine klinische Neubewertung der Behandlung durch einen Arzt erfolgen.

Falls die Schmerzen bei Kindern länger als 3 Tage oder bei Erwachsenen länger als 5 Tage (bei Halsschmerzen 2 Tage) anhalten oder falls das Fieber länger als 3 Tage fortbesteht oder steigt oder wenn sich weitere Symptome einstellen, ist die Behandlung abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.

Vorsicht ist geboten bei Asthmatikern mit Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure, da bei diesen Patienten unter der Einnahme von Paracetamol leichte Bronchospasmen (Kreuzreaktion) beschrieben wurden, auch wenn dies nur bei 5% der untersuchten Personen der Fall war.

Wichtige Informationen über einige der sonstigen Bestandteile von Apiredol 100 mg/ml Lösung zum Einnehmen:

Dieses Arzneimittel kann allergische Reaktionen hervorrufen, da es Azorubin (Carmoisin) enthält. Es kann Asthmaanfälle auslösen, besonders bei Patienten mit einer Allergie gegen Acetylsalicylsäure.

Dieses Arzneimittel enthält geringe Mengen an Ethanol (Alkohol), weniger als 100 mg pro Dosis (0,0012 ml/ml).

FM 4.5

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen

Paracetamol wird in großem Umfang in der Leber verstoffwechselt und kann deshalb zu Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln führen, welche dieselben Stoffwechselwege benutzen bzw. in der Lage sind, diese Stoffwechselwege zu hemmen oder zu induzieren.

Einige seiner Metaboliten sind hepatotoxisch und daher kann die gleichzeitige Anwendung mit stark wirksamen Enzyminduktoren (wie z.B. Rifampicin , bestimmte Antikonvulsiva usw.) hepatotoxische Reaktionen hervorrufen, besonders wenn Paracetamol in hohen Dosen angewendet wird.

Nachfolgend sind einige der wichtigsten potenziellen Wechselwirkungen aufgeführt:

- Ethanol : verstärkt die Toxizität von Paracetamol möglicherweise durch Induktion der Bildung von hepatotoxischen, von Paracetamol abgeleiteten Produkten in der Leber.

– Orale Antikoagulanzien (Acenocumarol, Warfarin ): mögliche Verstärkung der antikoagulativen Wirkung durch Hemmung der Gerinnungsfak­torbildung in der Leber. Obwohl diese Wechselwirkung bei der Mehrheit der Patienten anscheinend nur eine geringe klinische Relevanz hat, kann im Fall einer Antikoagulati­onstherapie jedoch eine analgetische Behandlung mit Salicylaten als Alternative in Betracht gezogen werden. Trotzdem sollen Dosis und Dauer der Behandlung so gering wie möglich gehalten und die INR in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden.

– Anticholinergika (Glykopyrronium, Propanthelin ): vermindern die Resorption von Paracetamol und bewirken möglicherweise auf Grund der verzögerten Magenentleerung eine Hemmung seiner Wirkung.

- Hormonelle Kontrazeptiva/Östro­gene : senken die ParacetamolPlas­maspiegel und hemmen möglicherweise seine Wirkung durch potenzielle Induktion der Paracetamolme­tabolisierung.

– Antiepileptika (Phenytoin, Phenobarbital, Methylphenobar­bital, Primidon ): verringern die Bioverfügbarkeit von Paracetamol und verstärken die Hepatotoxizität bei Überdosierung durch Induktion des Leberstoffwechsels.

- Aktivkohle : verringert die Resorption von Paracetamol, wenn sie nach einer Überdosierung rasch verabreicht wird.

- Chloramphenicol : Verstärkung der Toxizität von Chloramphenicol, möglicherweise durch eine Hemmung des Leberstoffwechsels dieser Substanz.

- Isoniazid : senkt die Paracetamol-Clearance, was zu einer möglichen Steigerung seiner Wirkung und/oder Toxizität durch Hemmung seiner Metabolisierung in der Leber führen kann.

- Lamotrigin : Abnahme der Bioverfügbarkeit von Lamotrigin mit möglicher Reduktion seiner Wirkung durch potenzielle Induktion der Metabolisierung dieser Substanz in der Leber.

- Metoclopramid und Domperidon : erhöhen die Resorption von Paracetamol im Dünndarm auf Grund ihrer Wirkungen auf die Magenentleerung.

- Probenecid : verlängert die Plasma-Halbwertszeit von Paracetamol durch Verringerung des Abbaus und der Ausscheidung seiner Metaboliten über den Urin.

- Propranolol : erhöht die Paracetamol-Plasmaspiegel durch eine mögliche Hemmung der Paracetamol-Metabolisierung in der Leber.

– Ionenaustauscher­harze (Cholestyramin ): reduzieren die Resorption von Paracetamol mit möglicher Hemmung seiner Wirkung auf Grund der Resorption von Paracetamol im Darm.

- Rifampicin : erhöht die Paracetamol-Clearance und die Bildung hepatotoxischer Metaboliten auf Grund einer möglichen Induktion seiner Metabolisierung in der Leber.

- Zidovudin : Obwohl vereinzelt eine mögliche Verstärkung der ZidovudinToxizität (Neutropenie, Hepatotoxizität) beschrieben wurde, scheint es zwischen diesen beiden Arzneimitteln zu keinen kinetischen Wechselwirkungen zu kommen.

Wechselwirkungen mit diagnostischen Tests:

Paracetamol kann die Ergebnisse folgender Labortests beeinflussen:

Blut: Anstieg (biologisch) von Transaminasen (ALT und AST), alkalischer Phosphatase, Ammoniak, Bilirubin, Kreatinin, Laktatdehydrogenase (LDH) und Harnstoff; Anstieg (Testinterferenz) von Glukose, Theophyllin und Harnsäure. Zunahme der Prothrombinzeit (bei Patienten unter einer Erhaltungstherapie mit Warfarin, jedoch ohne klinische Bedeutung). Reduktion (Testinterferenz) von Glukose bei Anwendung der OxidasePeroxidase-Methode. Urin: Falsche Anstiege von Metadrenalin und Harnsäure sind möglich. Bentiromid-Test zur Beurteilung von Pankreasdysfun­ktion: Paracetamol wird wie Bentiromid ebenfalls zu einem Arylamin abgebaut und daher ist die offenbar festgestellte Menge an Paraaminobenzo­esäure (PABA) erhöht. Es wird empfohlen, Paracetamol mindestens drei Tage vor der Gabe von Bentiromid abzusetzen. Bestimmung von 5-Hydroxyindoles­sigsäure (5-HIAA) im Urin: Paracetamol kann falsch-positive Ergebnisse bei qualitativen Screeningtests mit Nitrosonaphthol-Reagenz erzeugen. Der quantitative Test bleibt unbeeinflusst.

FL 4.6

Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft

Epidemiologische Daten zur oralen Anwendung therapeutischer Dosen von Paracetamol geben keinen Hinweis auf mögliche unerwünschte Wirkungen auf die Schwangerschaft oder die Gesundheit des Feten/Neugeborenen.

Prospektive Daten zur Überdosierung während der Schwangerschaft zeigen keine Zunahme des Risikos für Missbildungen. Fortpflanzungsstu­dien zur oralen Anwendung ergaben keine Hinweise auf Missbildungen oder Fetotoxizität.

Demnach kann Paracetamol unter normalen Anwendungsbedin­gungen nach Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses während der gesamten Schwangerschaft angewendet werden.

Während der Schwangerschaft sollte Paracetamol nicht über einen längeren Zeitraum, in hohen Dosen oder in Kombination mit anderen Arzneimitteln angewendet werden, da die Sicherheit der Anwendung für diese Fälle nicht belegt ist.

Stillzeit

Nach der oralen Anwendung wird Paracetamol in geringen Mengen in die Muttermilch ausgeschieden. Bislang sind keine unerwünschten Wirkungen auf gestillte Babys bekannt. Paracetamol kann während der Stillzeit in therapeutischen Dosen angewendet werden.

FQ

4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von

Maschinen

Apiredol hat keinen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

FJ

4.8 Nebenwirkun­gen

Wie bei allen Arzneimitteln, die Paracetamol enthalten, sind Nebenwirkungen selten oder sehr selten. Folgende Nebenwirkungen wurden beobachtet:

Geschätzte Häufigkeit: Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1000 bis <1/100); selten (≥1/10.000 bis <1/l000); sehr selten (<1/10.000).

Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems:

Sehr selten: Thrombozytopenie, Agranulozytose, Leukopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie.

Stoffwechselstörun­gen:

Sehr selten: Hypoglykämie.

Herzerkrankungen:

Selten: Hypotonie.

Erkrankungen des Gastrointesti­naltrakts:

Selten: Anstieg der Lebertransaminasen.

Sehr selten: Hepatotoxizität (Ikterus).

Erkrankungen der Nieren und Harnwege:

Sehr selten: Sterile Pyurie (trüber Urin), renale Nebenwirkungen (siehe Abschnitt 4.4.).

Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:

Selten: Unwohlsein.

Sehr selten: Überempfindlichke­itsreaktionen, die von einer einfachen Hautrötung (Rash) oder Urtikaria bis hin zu einem anaphylaktischen Schock reichen. Das Auftreten dieser Nebenwirkungen erfordert ein Absetzen des Arzneimittels.

FO 4.9

Überdosierung

Die Symptome einer Überdosierung umfassen Schwindel, Erbrechen, Appetitverlust, Ikterus, Bauchschmerzen sowie Leber- und Niereninsuffizienz. Bei Einnahme einer Überdosis muss der betreffende Patient umgehend in ein Krankenhaus eingeliefert werden, auch wenn keine bedeutsamen Zeichen oder Symptome vorhanden sind. Die Symptome treten oft nicht unmittelbar nach Einnahme der Überdosis auf, sondern erst nach drei Tagen und können lebensbedrohlich werden. Es können Leberzellnekrosen auftreten, die zum Tod führen. Weiterhin kann es zu einem akuten Nierenversagen kommen.

Die Beurteilung der Paracetamolin­toxikation erfolgt in vier Phasen und beginnt mit dem Zeitpunkt, an dem die Überdosis eingenommen wurde.

PHASE I (12 – 24 Stunden): Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche und Anorexie.

PHASE II (24 – 48 Stunden): Klinische Besserung; die Spiegel von AST, ALT, Bilirubin und Prothrombin beginnen zu steigen.

PHASE III (72 – 96 Stunden): Gipfel der Hepatotoxizität; AST-Werte von 20.000 IU/l können auftreten.

PHASE IV (7 – 8 Tage): Erholung.

Es können leberschädigende Wirkungen auftreten. Bei Erwachsenen beträgt die niedrigste toxische Dosis 6 g, bei Kindern liegt sie über 100 mg/kg Körpergewicht. Dosen über 20 bis 25 g können zum Tod führen. Die Symptome einer Leberschädigung sind Übelkeit, Erbrechen, Anorexie, Unwohlsein, Schweißausbrüche, Bauchschmerzen sowie Durchfall und treten erst 48 bis 72 Stunden nach Einnahme der Dosis auf. Beträgt die eingenommene Dosis mehr als 150 mg/kg Körpergewicht oder lässt sich die eingenommene Menge nicht ermitteln, sollte 4 Stunden nach der Einnahme des Arzneimittels eine Serumprobe zur Bestimmung der Paracetamolkon­zentration genommen werden. Bei Auftreten von Leberschäden sollte ein Leberfunktionstest durchgeführt werden, der in Intervallen von 24 Stunden zu wiederholen ist. Die Leberinsuffizienz kann zu einer Enzephalopathie führen, welche in Koma und Tod münden kann.

Paracetamol-Plasmaspiegel von über 300 μg/ml, die 4 Stunden nach Einnahme der Dosis gemessen wurden, waren bei 90% der Patienten mit einer Leberschädigung verbunden. Dies beginnt, wenn 4 Stunden nach Einnahme der Dosis Paracetamol-Plasmaspiegel von über 120 μg/ml erreicht werden oder 12 Stunden nach Einnahme der Dosis Plasmaspiegel von über 30 μg/ml vorhanden sind.

Die dauerhafte Einnahme von Dosen über 4 g/Tag kann zu einer vorübergehenden Hepatotoxizität führen. Im Bereich der Nieren kann es zu Tubulusnekrose kommen und Myokardschäden können auftreten.

Behandlung : In jedem Fall sollte eine Absaugung des Mageninhalts bzw. eine Magenspülung durchgeführt werden, am besten innerhalb von 4 Stunden nach Einnahme der Überdosis.

Bei einer Paracetamol-Vergiftung steht N-Acetylcystein als spezifisches Antidot zur Verfügung. Die empfohlene Dosis beträgt 300 mg/kg N-Acetylcystein (entsprechend 1,5 ml/kg einer 20%igen wässrigen Lösung; pH 6,5) und ist wie folgt über einen Zeitraum von 20 Stunden und 15 Minuten intravenös zu verabreichen:

I) Erwachsene

1. Initialdosis: 150 mg/kg (entsprechend 0,75 ml/kg einer 20%igen wässrigen Lösung von N-Acetylcystein; pH 6,5) als langsame intravenöse Infusion oder verdünnt in 200 ml 5%iger Glukose-Lösung über 15 Minuten.

2. Erhaltungsthe­rapie:

a) Initialbehandlung mit 50 mg/kg (entsprechend 25 ml/kg einer 20%igen wässrigen Lösung von N-Acetylcystein; pH 6,5) in 500 ml 5%iger GlukoseLösung als langsame Infusion über 4 Stunden.

b) Anschließende Verabreichung von 100 mg/kg (entsprechend 0,50 ml/kg einer 20%igen wässrigen Lösung von N-Acetylcystein; pH 6,5) in 1000 ml 5%iger Glukose-Lösung als langsame Infusion über 16 Stunden.