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Argatroban Accord 1 mg/ml Infusionslösung - Beipackzettel, Nebenwirkungen, Wirkung, Anwendungsgebiete

Dostupné balení:

Beipackzettel - Argatroban Accord 1 mg/ml Infusionslösung

Wortlaut der für die Packungsbeilage vorgesehenen Angaben

Argatroban

Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses Arzneimittels beginnen, denn sie enthält wichtige Informationen.

– Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.

– Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt.

– Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder das medizinische

Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Siehe Abschnitt 4.

Was in dieser Packungsbeilage steht:

  • 1. Was ist Argatroban Accord und wofür wird es angewendet?

  • 2. Was sollten Sie vor der Anwendung von Argatroban Accord beachten?

  • 3. Wie ist Argatroban Accord anzuwenden?

  • 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich?

  • 5. Wie ist Argatroban Accord aufzubewahren?

  • 6. Inhalt der Packung und weitere Informationen

1.    was ist argatroban accord und wofür wird es angewendet?

Argatroban Accord ist ein Antikoagulans (ein Arzneimittel, das die Bildung von Blutgerinnseln in Ihrem Blutkreislauf zu verhindern hilft). Seine Wirkung beruht auf der Unterdrückung der Wirkung von Thrombin, einer Substanz in Ihrem Blut, die für die Blutgerinnung wichtig ist.

Argatroban Accord wird angewendet, wenn Sie an einer Erkrankung namens heparininduzierter Thrombozytopenie Typ II (HIT-II) leiden. Wenn Sie an HIT-II erkrankt sind, besteht für Sie das Risiko der Bildung von Blutgerinnseln in Ihrem Blutkreislauf, was zu Herzanfällen, Schlaganfällen, Atemproblemen und zu Durchblutungsstörun­gen in Ihren Gliedmaßen führen kann. Argatroban Accord kann diese Probleme verhindern bzw. vermeiden, dass sie sich verschlimmern.

2.    was sollten sie vor der anwendung von argatroban accord beachten?

Argatroban Accord wird Ihnen nicht verabreicht,

  • – wenn bei Ihnen eine unkontrollierbare Blutung vorliegt;

  • – wenn Sie allergisch gegen Argatroban oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile dieses Arzneimittels sind;

  • – wenn Sie eine schwere Leberfunktion­sstörung haben.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

Argatroban Accord wird Ihnen mit besonderer Vorsicht verabreicht:

  • – wenn ein erhöhtes Risiko einer Blutung besteht;

  • – wenn Ihnen kürzlich andere Gerinnungshemmer, wie etwa Heparin, injiziert oder infundiert wurden;

  • – wenn Sie eine leichte bis mäßige Störung der Leberfunktion aufweisen.

Kinder und Jugendliche

Die Verabreichung dieses Medikaments an Kinder und Jugendliche wird nicht empfohlen, da die sichere und wirksame Dosis von Argatroban Accord noch nicht eindeutig bestimmt wurde.

Anwendung von Argatroban Accord zusammen mit anderen Arzneimitteln

Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden, kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/an­gewendet haben oder beabsichtigen andere Arzneimittel einzunehmen/an­zuwenden, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichti­ge Arzneimittel handelt.

Die Anwendung von Argatroban Accord zusammen mit anderen Blutverdünnern oder Arzneimitteln, die Blutgerinnsel auflösen, kann das Blutungsrisiko erhöhen.

Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit

Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen, schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt um Rat.

Sie dürfen während der Anwendung von Argatroban Accord nicht stillen.

Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen

Die Auswirkungen von Argatroban Accord auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen wurden nicht untersucht.

Argatroban Accord enthält Sorbitol

Dieses Arzneimittel enthält 150 mg Sorbitol pro Durchstechflasche (50 ml), entsprechend 1 mg/ml. Sorbitol ist eine Quelle für Fructose. Wenn Sie (oder Ihr Kind) an hereditärer Fructoseintoleranz (HFI), einer seltenen angeborenen Erkrankung, leiden, dürfen Sie (oder Ihr Kind) dieses Arzneimittel nicht erhalten. Patienten mit HFI können Fructose nicht abbauen, wodurch es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen kommen kann. Bevor Sie dieses Arzneimittel erhalten, müssen Sie Ihren Arzt informieren, wenn Sie (oder Ihr Kind) an HFI leiden oder Ihr Kind nicht länger süße Nahrungsmittel oder Getränke zu sich nehmen kann, weil ihm übel wird, es erbrechen muss oder unangenehme Wirkungen wie Blähungen, Magenkrämpfe oder Durchfall auftreten.

Argatroban Accord enthält Natrium

Dieses Arzneimittel enthält 177 mg Natrium (Hauptbestandteil von Kochsalz/Spei­sesalz) pro Durchstechflasche (50 ml). Dies entspricht 9% der für einen Erwachsenen empfohlenen maximalen täglichen Natriumaufnahme mit der Nahrung.

3.    wie ist argatroban accord anzuwenden?

Argatroban Accord wird Ihnen stets durch eine medizinische Fachkraft verabreicht. Argatroban Accord wird Ihnen als Dauerinfusion intravenös (in eine Vene) verabreicht. Der Arzt entscheidet über die Dosis und die Dauer der Behandlung.

4.    welche nebenwirkungen sind möglich?

Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen.

Blutungen stellen die häufigsten Nebenwirkungen dar.

Schwere Blutungen können bei etwa 5 % und leichte Blutungen bei etwa 39 % der Patienten auftreten. Wenn Sie eines der folgenden Symptome bei sich feststellen, müssen Sie sich umgehend an Ihren Arzt wenden.

– Blutung oder Blutergüsse

– Blut im Harn oder Stuhl

  • – Erbrechen von Blut oder Bluthusten

  • – schwarz gefärbter Stuhl

  • – Atembeschwerden

  • – klamme Haut

  • – Mundtrockenheit

  • – erweiterte Pupillen und/oder schwacher, rasender Puls.

Diese Symptome könnten ein Hinweis auf Blutungsproble­me sein.

Häufige Nebenwirkungen

(kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen):
  • – Anämie (Blutarmut)

  • – Blutgerinnsel

  • – Blutung, einschließlich punktförmiger Blutergüsse (mit Fleckenbildung) in der Haut und in den Schleimhäuten (Purpura)

  • – Übelkeit.

Gelegentliche Nebenwirkungen

(kann bis zu 1 von 100Behandelten betreffen):
  • – Infektionen wie Harnwegsinfekte

  • – Blutbildverände­rungen

  • – Blutgerinnsel

  • – Appetitlosigkeit

  • – niedrige Blutzuckerspiegel

  • – niedrige Natriumspiegel im Blut

  • – Verwirrtheit

  • – Schwindel

  • – Ohnmacht

  • – Kopfschmerzen

  • – Schlaganfall

  • – Muskelerkrankungen

  • – Sprachstörungen

  • – Sehstörungen

  • – Taubheit

  • – Herzinfarkt

  • – Flüssigkeit im Herzbeutel

  • – Herzrhythmusstörun­gen

  • – Herzrasen

  • – niedriger Blutdruck

  • – hoher Blutdruck

  • – Venenentzündung

  • – Schock

  • – herabgesetzte Versorgung von Geweben mit Sauerstoff

  • – Atembeschwerden

  • – Flüssigkeitsan­sammlung im Lungenbereich

  • – Schluckauf

  • – Blut im Hustenauswurf, Erbrochenem oder Stuhl

  • – Verstopfung

  • – Durchfall

  • – Magenentzündung

  • – Schluckbeschwerden

  • – Zungenerkrankungen

  • – Leberfunktion­sstörung

  • – Gelbsucht (Gelbfärbung von Haut und Augen)

  • – veränderte Werte bei Blutuntersuchungen zur Leberfunktion

  • – Ausschlag, einschließlich Nesselsucht

  • – Juckreiz

  • – vermehrtes Schwitzen

  • – Haarausfall

  • – Muskelschwäche

  • – Muskelschmerzen

  • – Nierenversagen

  • – Fieber

  • – Schmerzen

  • – Müdigkeit

  • – Reaktionen an der Injektionsstelle

  • – Anschwellen der Beine

  • – verstärkte Wundsekretion

  • – abnorme Laborwerte

Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar) :

  • – Es wurde über Fälle von Gehirnblutungen berichtet.

Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinfor­mation angegeben sind.

Meldung von Nebenwirkungen

Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt, Apotheker oder das medizinische Fachpersonal. Dies gilt auch für Nebenwirkungen, die nicht in dieser Packungsbeilage angegeben sind. Sie können Nebenwirkungen auch direkt dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte, Abt. Pharmakovigilanz, Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3, D-53175 Bonn, Website: anzeigen. Indem Sie Nebenwirkungen melden, können Sie dazu beitragen, dass mehr Informationen über die Sicherheit dieses Arzneimittels zur Verfügung gestellt werden.

5.    wie ist argatroban accord aufzubewahren?

Bewahren Sie dieses Arzneimittel für Kinder unzugänglich auf.

Nicht einfrieren. Die Durchstechflasche im Umkarton aufbewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.

Die Lösung muss nach dem Öffnen sofort verbraucht werden.

Lösungen, die trüb sind oder Partikel enthalten, dürfen nicht verwendet werden.

Sie dürfen dieses Arzneimittel nach dem auf dem Umkarton/Durchstechflas­che nach „Verwendbar bis:“ bzw. „EXP“ angegebenen Verfalldatum nicht mehr verwenden. Das Verfalldatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats.

Entsorgen Sie Arzneimittel niemals über das Abwasser (z. B. nicht über die Toilette oder das Waschbecken). Fragen Sie in Ihrer Apotheke, wie das Arzneimittel zu entsorgen ist, wenn Sie es nicht mehr verwenden. Sie tragen damit zum Schutz der Umwelt bei. Weitere Informationen finden Sie unter

6.    inhalt der packung und weitere informationen

  • – Der Wirkstoff ist: Argatroban.

1 ml Infusionslösung enthält 0,966 mg Argatroban entsprechend 1 mg Argatrobanmono­hydrat.

1 Durchstechflasche mit 50 ml Infusionslösung enthält 48,30 mg Argatroban entsprechend

50 mg Argatrobanmono­hydrat.

  • – Die sonstigen Bestandteile sind: Sorbitol (Ph. Eur.), Natriumchlorid und Wasser für Injektionszwecke.

Wie Argatroban Accord aussieht und Inhalt der Packung

Dieses Arzneimittel ist eine klare, farblose bis blassgelbe Infusionslösung in einer Durchstechflasche aus klarem Glas mit Gummistopfen und einem Aluminiumbördel­verschluss mit Flip-off-Schnappdeckel. Jede Durchstechflasche enthält 50 ml Lösung. Die Durchstechflaschen sind in Faltschachteln mit 1, 5 oder 6 Durchstechflas­chen abgepackt. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.

Pharmazeutischer Unternehmer und Hersteller

Accord Healthcare B.V.

Winthontlaan 200

3526 KV Utrecht

Niederlande

Hersteller:

Accord Healthcare Polska Sp.z o.o., ul. Lutomierska 50

95–200 Pabianice

Polen

oder

Accord Healthcare B.V.

Winthontlaan 200

3526 KV Utrecht

Niederlande

Dieses Arzneimittel ist in den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) und im Vereinigten Königreich (Nordirland) unter den folgenden Bezeichnungen zugelassen:

Name des

Mitgliedstaates

Name des Arzneimittels

Vereinigtes Königreich (Nordirland)

Argatroban 1 mg/ml Solution for Infusion

Österreich

Argatroban Accord 1 mg/ml Infusionslösung

Deutschland

Argatroban Accord 1 mg/ml Infusionslösung

Frankreich

Argatroban Accord 1 mg/ml solution pour perfusion

Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Januar 2024.

Die folgenden Informationen sind für medizinisches Fachpersonal bestimmt

Hinweise für die Anwendung, Handhabung und Entsorgung

Argatroban Accord 1 mg/ml Infusionslösung ist als gebrauchsfertige Lösung mit einer Konzentration von 1 mg/ml (50 mg/50 ml) erhältlich.

Die Durchstechflasche ist nur zur einmaligen Anwendung bestimmt. Der pH-Wert der Lösung zur intravenösen Infusion beträgt 3,2–7,5.

Lichtschutzmaßnah­men wie Abdecken der intravenösen Schläuche mit Folie sind nicht erforderlich. Es traten keine signifikanten Aktivitätsverluste durch intravenöse Schläuche bei simulierten Infusionen der Lösung auf.

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen Anforderungen zu beseitigen.