Die ATC-Gruppe A06AH umfasst periphere Opioidrezeptorantagonisten. Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Opioiden an den Rezeptoren im Körper, was zu einer Verringerung von Schmerzen und anderen Symptomen führen kann.
In Deutschland werden periphere Opioidrezeptorantagonisten häufig zur Behandlung von Durchfall eingesetzt, insbesondere bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Laut Statistiken leiden etwa 320.000 Menschen in Deutschland an Morbus Crohn und etwa 170.000 an Colitis ulcerosa.
Ein Beispiel für einen peripheren Opioidrezeptorantagonisten ist Naloxegol, das oral eingenommen wird und speziell zur Behandlung von opioidinduziertem Verstopfung bei Erwachsenen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen zugelassen ist.
Ein weiteres Beispiel ist Methylnaltrexonbromid, das subkutan injiziert wird und zur Behandlung von opioidinduzierter Verstopfung bei erwachsenen Patienten mit fortgeschrittenem Krebs zugelassen ist.
Periphere Opioidrezeptorantagonisten haben im Vergleich zu anderen Medikamenten zur Behandlung von Durchfall den Vorteil, dass sie nicht ins Gehirn gelangen und somit keine zentralnervösen Nebenwirkungen verursachen. Sie können jedoch gastrointestinale Nebenwirkungen wie Übelkeit oder Bauchschmerzen verursachen.
Insgesamt sind periphere Opioidrezeptorantagonisten eine wichtige Option zur Behandlung von Durchfall bei Patienten mit chronischen Erkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Sie sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Abwägung der Risiken und Vorteile eingesetzt werden.