Methylnaltrexonbromid gehört zur ATC-Gruppe A06AH01 und wird in Deutschland als Arzneimittel unter dem Handelsnamen Relistor vertrieben. Es ist ein Opioid-Antagonist, der zur Behandlung von Verstopfung bei Patienten eingesetzt wird, die aufgrund von Schmerzmitteln wie Morphin oder Fentanyl an einer Opioid-induzierten Obstipation leiden.
In Deutschland sind etwa 50% der Patienten, die mit Opioiden behandelt werden, von Verstopfung betroffen. Methylnaltrexonbromid ist eine wichtige Option für diese Patientengruppe, da es speziell für die Behandlung von Opioid-induzierter Obstipation entwickelt wurde und keine Auswirkungen auf die analgetische Wirkung von Opioiden hat.
Die Wirksamkeit von Methylnaltrexonbromid wurde in klinischen Studien nachgewiesen. In einer randomisierten, doppelblinden Studie mit 154 Patienten zeigte sich eine signifikante Verbesserung der Darmfunktion bei Patienten, die Methylnaltrexonbromid erhielten im Vergleich zu Placebo (p <0,001). Eine weitere Studie mit 133 Patienten ergab ähnliche Ergebnisse.
In Deutschland ist Methylnaltrexonbromid verschreibungspflichtig und kann nur auf ärztliche Verschreibung hin erworben werden. Es wird in Form eines Injektionspräparats verabreicht und sollte nur von medizinischem Fachpersonal injiziert werden.
Methylnaltrexonbromid kann Nebenwirkungen wie Übelkeit, Bauchschmerzen und Durchfall verursachen. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenden Nebenwirkungen wie Darmperforation oder Darmverschluss kommen. Patienten sollten daher sorgfältig über die Risiken und Vorteile von Methylnaltrexonbromid informiert werden.
Insgesamt ist Methylnaltrexonbromid eine wichtige Option für Patienten, die unter Opioid-induzierter Obstipation leiden. Es hat sich als wirksam erwiesen und wird in Deutschland von Ärzten verschrieben, um die Lebensqualität von Patienten zu verbessern.