Die ATC-Gruppe B02 umfasst Antihämorrhagika, also Medikamente gegen Blutungen. In Deutschland sind diese Arzneimittel von großer Bedeutung, da Blutungen häufig vorkommen und zu schweren Komplikationen führen können.
Ein Beispiel für ein Antihämorrhagikum ist Tranexamsäure. Diese Substanz hemmt die Fibrinolyse, also den Abbau von Fibrin im Blutgerinnsel. Dadurch wird das Gerinnsel stabilisiert und die Blutung gestoppt.
In Deutschland werden Antihämorrhagika vor allem bei chirurgischen Eingriffen eingesetzt, um Blutungen während der Operation zu verhindern oder zu stoppen. Auch bei Verletzungen oder Erkrankungen wie Hämophilie können sie zum Einsatz kommen.
Laut Statistiken des Robert Koch-Instituts gab es im Jahr 2019 in Deutschland rund 1,2 Millionen Krankenhausaufenthalte aufgrund von Verletzungen und Vergiftungen. Bei vielen dieser Patienten war eine Behandlung mit Antihämorrhagika notwendig.
Ein weiteres Beispiel für ein Antihämorrhagikum ist Desmopressin. Diese Substanz fördert die Freisetzung von Faktor VIII im Körper und kann so bei Patienten mit Hämophilie A eingesetzt werden, um Blutungen zu verhindern oder zu behandeln.
Insgesamt gibt es verschiedene Arten von Antihämorrhagika mit unterschiedlichen Wirkmechanismen. Einige wirken direkt auf die Gerinnungsfaktoren im Blut, andere hemmen Enzyme oder beeinflussen die Freisetzung von Hormonen.
In der Apotheke werden Antihämorrhagika auf ärztliche Verschreibung abgegeben. Es ist wichtig, dass die Dosierung und Anwendung genau nach den Vorgaben des Arztes erfolgt, um eine optimale Wirkung zu erzielen und Nebenwirkungen zu vermeiden.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Antihämorrhagika in Deutschland eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Blutungen spielen. Sie kommen vor allem bei chirurgischen Eingriffen und Verletzungen zum Einsatz und können schwerwiegende Komplikationen verhindern. In der Apotheke sollten sie nur auf ärztliche Verschreibung abgegeben werden und sorgfältig dosiert werden.