Etamsylat gehört zur ATC-Gruppe B02BX01 und wird in Deutschland häufig zur Behandlung von Blutungen eingesetzt. Es ist ein synthetisches Derivat der Aminocapronsäure und wirkt durch Hemmung der Plättchenaggregation sowie durch Erhöhung der Kapillarresistenz.
In Deutschland wird Etamsylat vor allem bei Blutungen im Zusammenhang mit chirurgischen Eingriffen, Traumata oder Menstruationsstörungen eingesetzt. Auch bei schweren Nasenbluten oder Blutungen im Magen-Darm-Trakt kann es zum Einsatz kommen.
Die Wirksamkeit von Etamsylat wurde in verschiedenen Studien untersucht. Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Studie an 80 Patienten mit akuter gastrointestinaler Blutung zeigte eine signifikante Reduktion der Blutungsrate nach Gabe von Etamsylat im Vergleich zur Placebogruppe (p<0,05). Eine weitere Studie an 60 Patientinnen mit Menorrhagie ergab ebenfalls eine signifikante Verringerung der Blutungsintensität nach Gabe von Etamsylat im Vergleich zur Kontrollgruppe (p<0,01).
Etamsylat wird in Deutschland in Form von Tabletten und Injektionslösungen angeboten. Die empfohlene Dosierung variiert je nach Indikation und Schweregrad der Blutung. Bei Menorrhagie beträgt die empfohlene Dosis 500 mg dreimal täglich während der Menstruation. Bei akuten gastrointestinalen Blutungen kann eine intravenöse Gabe von 250-500 mg alle sechs Stunden erfolgen.
Nebenwirkungen von Etamsylat sind selten und meist mild. Gelegentlich können gastrointestinale Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall auftreten. In sehr seltenen Fällen wurde über allergische Reaktionen wie Hautausschlag oder Juckreiz berichtet.
Etamsylat ist in Deutschland verschreibungspflichtig und sollte nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden. Es darf nicht bei Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff angewendet werden.
Insgesamt ist Etamsylat ein wirksames Medikament zur Behandlung von Blutungen verschiedener Ursachen. Es wird in Deutschland häufig eingesetzt und gilt als gut verträglich.