Die ATC-Gruppe G03FA04 umfasst Medikamente, die sowohl Progesteron als auch Estrogen enthalten. Diese Hormone sind für den weiblichen Körper von großer Bedeutung und spielen eine wichtige Rolle im Menstruationszyklus sowie in der Schwangerschaft.
In Deutschland werden Medikamente aus dieser ATC-Gruppe häufig verschrieben. Laut Statistiken wurden im Jahr 2020 mehr als 10 Millionen Packungen von Progesteron- und Estrogen-haltigen Medikamenten verkauft.
Die Wirkstoffe dieser Gruppe werden zur Behandlung von verschiedenen Erkrankungen eingesetzt. Dazu gehören unter anderem Menstruationsbeschwerden, Endometriose, Wechseljahresbeschwerden sowie zur Empfängnisverhütung.
Progesteron ist ein Hormon, das vor allem in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus produziert wird und für die Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf eine mögliche Schwangerschaft verantwortlich ist. Es kann auch bei unerfülltem Kinderwunsch eingesetzt werden, um den Eisprung zu stimulieren oder eine Einnistung zu unterstützen.
Estrogen hingegen wird vor allem in der ersten Hälfte des Zyklus produziert und sorgt für das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut. Es hat auch einen positiven Einfluss auf Knochen und Herz-Kreislauf-System.
Bei Frauen in den Wechseljahren nimmt die Produktion von Estrogen ab, was zu Beschwerden wie Hitzewallungen, Schlafstörungen oder Stimmungsschwankungen führen kann. Hier können Medikamente aus der ATC-Gruppe G03FA04 Abhilfe schaffen.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Einnahme von Hormonpräparaten auch Risiken birgt. Dazu gehören unter anderem ein erhöhtes Thrombose-Risiko sowie ein erhöhtes Brustkrebs-Risiko bei langfristiger Anwendung.
Deshalb sollten diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht und nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiken eingenommen werden.
Insgesamt sind Progesteron- und Estrogen-haltige Medikamente aus der ATC-Gruppe G03FA04 wichtige Therapieoptionen bei verschiedenen Erkrankungen im Bereich der Frauenheilkunde. Eine sorgfältige Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist jedoch unerlässlich, um mögliche Risiken zu minimieren.