Finasterid gehört zur ATC-Gruppe G04CB01 und wird zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung eingesetzt. In Deutschland ist es eines der am häufigsten verschriebenen Medikamente in dieser Indikation.
Die Wirkung von Finasterid beruht auf der Hemmung des Enzyms 5-alpha-Reduktase, welches Testosteron in Dihydrotestosteron umwandelt. Dihydrotestosteron ist ein Hormon, das für das Wachstum der Prostata verantwortlich ist. Durch die Hemmung dieses Enzyms wird die Produktion von Dihydrotestosteron reduziert und somit das Wachstum der Prostata gebremst.
Finasterid wird in Form von Tabletten eingenommen und hat eine hohe Bioverfügbarkeit. Die maximale Konzentration im Blut wird nach etwa zwei Stunden erreicht. Die Halbwertszeit beträgt etwa sechs bis acht Stunden.
In klinischen Studien konnte gezeigt werden, dass Finasterid zu einer signifikanten Verbesserung der Symptome bei gutartiger Prostatavergrößerung führt. Insbesondere die Häufigkeit des Wasserlassens sowie die Stärke des Harnstrahls verbessern sich durch die Einnahme des Medikaments.
Nebenwirkungen sind selten und meist mild ausgeprägt. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen erektile Dysfunktion, Libidoverlust und Ejakulationsstörungen. Diese Nebenwirkungen sind jedoch meist reversibel und verschwinden nach Absetzen des Medikaments wieder.
Finasterid darf nicht von Frauen eingenommen werden, da es in der Schwangerschaft zu Fehlbildungen des männlichen Fötus führen kann. Auch Männer mit schweren Lebererkrankungen sollten das Medikament nicht einnehmen.
In Deutschland ist Finasterid rezeptpflichtig und wird von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Im Jahr 2019 wurden in Deutschland etwa 5,7 Millionen Packungen Finasterid verschrieben.
Insgesamt ist Finasterid ein gut verträgliches und wirksames Medikament zur Behandlung von gutartiger Prostatavergrößerung. Es gehört zu den am häufigsten verschriebenen Medikamenten in dieser Indikation und wird von den Patienten meist gut toleriert.