Die ATC-Gruppe J01XB Polymyxine ist eine Gruppe von Antibiotika, die zur Behandlung von schweren bakteriellen Infektionen eingesetzt werden. Diese Medikamente sind besonders wirksam gegen gramnegative Bakterien, die oft resistent gegen andere Antibiotika sind.
In Deutschland werden Polymyxine in der Regel nur in Krankenhäusern eingesetzt, da sie aufgrund ihrer Toxizität und Nebenwirkungen nicht für den Einsatz in der ambulanten Versorgung geeignet sind. Laut Statistiken wurden im Jahr 2019 insgesamt 1.427 Fälle von Infektionen mit gramnegativen Bakterien gemeldet, bei denen Polymyxine als Therapie eingesetzt wurden.
Polymyxine können intravenös oder inhalativ verabreicht werden. Die Dosierung hängt vom Schweregrad der Infektion und dem Körpergewicht des Patienten ab. Aufgrund ihrer Toxizität müssen die Nierenfunktion und das Hörvermögen des Patienten während der Behandlung regelmäßig überwacht werden.
Obwohl Polymyxine sehr wirksam gegen bestimmte Bakterien sind, sollten sie nur als letztes Mittel eingesetzt werden, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken. Dies liegt daran, dass ihr Einsatz das Risiko einer Resistenzentwicklung erhöhen kann.
Insgesamt ist die ATC-Gruppe J01XB Polymyxine ein wichtiger Bestandteil der Behandlung schwerer bakterieller Infektionen in Deutschland. Obwohl sie aufgrund ihrer Toxizität und Nebenwirkungen nur begrenzt einsetzbar sind, können sie in bestimmten Fällen lebensrettend sein.