Die ATC-Gruppe J05AR16 umfasst die Wirkstoffe Lamivudin und Raltegravir. Diese beiden Medikamente werden oft in Kombination eingesetzt, um HIV-Infektionen zu behandeln.
In Deutschland sind etwa 86.000 Menschen mit HIV infiziert. Die meisten von ihnen erhalten eine antiretrovirale Therapie, die aus einer Kombination von verschiedenen Medikamenten besteht. Lamivudin und Raltegravir sind dabei eine beliebte Wahl.
Lamivudin gehört zur Gruppe der Nukleosid-Reverse-Transkriptase-Inhibitoren (NRTIs). Es hemmt ein Enzym, das für die Vermehrung des HI-Virus benötigt wird. Dadurch kann sich das Virus nicht mehr so schnell vermehren und der Krankheitsverlauf wird verlangsamt.
Raltegravir hingegen ist ein Integrase-Hemmer. Es blockiert ein Enzym namens Integrase, das ebenfalls für die Vermehrung des Virus benötigt wird. Dadurch kann sich das Virus nicht mehr in die DNA der Wirtszelle integrieren und somit auch nicht mehr vermehren.
Die Kombination von Lamivudin und Raltegravir hat sich als sehr wirksam erwiesen. In Studien konnte gezeigt werden, dass diese Therapieform dazu beitragen kann, dass das HI-Virus im Blut nicht mehr nachweisbar ist.
Wie bei allen Medikamenten können auch bei Lamivudin und Raltegravir Nebenwirkungen auftreten. Zu den häufigsten zählen Übelkeit, Durchfall und Kopfschmerzen.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nur zur Behandlung von HIV-Infektionen eingesetzt werden sollten. Eine vorbeugende Einnahme ist nicht sinnvoll und kann sogar schädlich sein.
Insgesamt sind Lamivudin und Raltegravir wichtige Bestandteile der antiretroviralen Therapie bei HIV-Infektionen. Sie können dazu beitragen, dass die Lebensqualität der Betroffenen verbessert wird und das Fortschreiten der Krankheit verlangsamt wird.