Die ATC-Gruppe L01XJ umfasst Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren. Diese Medikamente werden zur Behandlung von bestimmten Krebsarten eingesetzt, die durch eine Überaktivierung des Hedgehog-Signalwegs verursacht werden.
In Deutschland sind diese Medikamente noch nicht sehr verbreitet. Im Jahr 2019 wurden nur etwa 50 Patienten mit einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor behandelt. Das liegt daran, dass diese Medikamente erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind und ihre Wirksamkeit noch nicht in allen Krebsarten ausreichend erforscht wurde.
Trotzdem gibt es bereits vielversprechende Ergebnisse aus klinischen Studien. So konnte bei Patienten mit fortgeschrittenem Basalzellkarzinom, einer Form von Hautkrebs, eine hohe Ansprechrate auf den Hedgehog-Signalweg-Inhibitor Vismodegib beobachtet werden.
Auch bei anderen Krebsarten wie Bauchspeicheldrüsenkrebs oder kleinzelligem Lungenkrebs wird der Einsatz von Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren derzeit intensiv erforscht.
Die Wirkungsweise dieser Medikamente beruht darauf, dass sie gezielt den Hedgehog-Signalweg blockieren. Dieser Signalweg spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Embryos, wird aber auch im Erwachsenenalter für verschiedene Prozesse benötigt.
Bei manchen Krebsarten ist dieser Signalweg jedoch überaktiviert und fördert dadurch das Tumorwachstum. Durch die Blockade des Signalwegs kann das Tumorwachstum gehemmt werden.
Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren können jedoch auch Nebenwirkungen haben. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Muskelschmerzen, Haarausfall und Geschmacksveränderungen.
Insgesamt sind Hedgehog-Signalweg-Inhibitoren eine vielversprechende neue Therapieoption für bestimmte Krebsarten. Die Forschung auf diesem Gebiet wird jedoch noch einige Zeit in Anspruch nehmen, um die Wirksamkeit und Sicherheit dieser Medikamente in verschiedenen Krebsarten zu bestätigen.