Die ATC-Gruppe L02 umfasst die endokrine Therapie, welche zur Behandlung von hormonabhängigen Tumoren eingesetzt wird. In Deutschland sind Brustkrebs und Prostatakrebs die häufigsten Krebsarten, bei denen eine endokrine Therapie zum Einsatz kommt.
Bei der endokrinen Therapie werden Medikamente eingesetzt, die den Hormonhaushalt des Körpers beeinflussen. Bei Brustkrebs wird beispielsweise oft ein sogenannter Aromatasehemmer verschrieben, der die Produktion von Östrogenen hemmt. Denn Östrogene können das Wachstum von Brustkrebszellen fördern.
Auch bei Prostatakrebs kann eine endokrine Therapie sinnvoll sein. Hier werden häufig sogenannte Antiandrogene eingesetzt, welche die Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron blockieren. Denn auch Prostatakrebszellen können auf Testosteron reagieren und dadurch wachsen.
In Deutschland ist die Anzahl der Patienten, die eine endokrine Therapie erhalten, in den letzten Jahren gestiegen. Das liegt unter anderem daran, dass immer mehr Menschen an Krebs erkranken und auch immer mehr Früherkennungsuntersuchungen durchgeführt werden.
Die Wirksamkeit der endokrinen Therapie ist gut belegt. Studien haben gezeigt, dass sie das Risiko eines Rückfalls oder einer Metastasierung senken kann. Allerdings gibt es auch Nebenwirkungen wie Hitzewallungen oder Gelenkschmerzen.
Insgesamt ist die endokrine Therapie eine wichtige Säule in der Behandlung von hormonabhängigen Tumoren. Sie kann dazu beitragen, dass Patienten länger leben und ihre Lebensqualität verbessern. Allerdings ist es wichtig, dass die Therapie individuell auf den Patienten abgestimmt wird und auch regelmäßig überwacht wird.
Für Apotheker ist es daher wichtig, sich mit der endokrinen Therapie auszukennen und Patienten entsprechend beraten zu können. Denn nur so können sie dazu beitragen, dass die Therapie erfolgreich verläuft und mögliche Nebenwirkungen minimiert werden.