Botulinumtoxin Typ B gehört zur ATC-Gruppe M03AX22 und wird zur Behandlung von Muskelkrämpfen eingesetzt. In Deutschland ist die Anwendung von Botulinumtoxin Typ B noch relativ selten, da es erst seit 2018 zugelassen ist.
Botulinumtoxin Typ B wird aus dem Bakterium Clostridium botulinum gewonnen und wirkt auf die neuromuskuläre Übertragung. Es blockiert die Freisetzung von Acetylcholin, einem Neurotransmitter, der für die Muskelkontraktion verantwortlich ist. Dadurch entspannen sich die betroffenen Muskeln und Krämpfe werden gelindert.
In Deutschland sind Muskelkrämpfe eine häufige Erkrankung, insbesondere bei älteren Menschen. Statistiken zeigen, dass etwa 30% der über 60-Jährigen unter Muskelkrämpfen leiden. Auch bei neurologischen Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder Parkinson können Muskelkrämpfe auftreten.
Die Anwendung von Botulinumtoxin Typ B erfolgt durch Injektion in den betroffenen Muskel. Die Dosierung richtet sich nach der Schwere der Symptome und dem Körpergewicht des Patienten. Die Wirkung setzt nach einigen Tagen ein und hält in der Regel mehrere Monate an.
Wie bei allen Medikamenten können auch bei Botulinumtoxin Typ B Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehören vor allem lokale Reaktionen an der Injektionsstelle wie Schmerzen oder Rötungen sowie allgemeine Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit.
Botulinumtoxin Typ B darf nur von speziell geschulten Ärzten angewendet werden. In Deutschland ist die Anwendung von Botulinumtoxin Typ B nur bei bestimmten Indikationen zugelassen, wie zum Beispiel bei Muskelkrämpfen aufgrund von neurologischen Erkrankungen.
Insgesamt ist Botulinumtoxin Typ B eine vielversprechende Therapieoption für Patienten mit Muskelkrämpfen. Die Zulassung in Deutschland hat dazu beigetragen, dass mehr Patienten von dieser Behandlung profitieren können.